Kapitel 37

5.9K 175 26
                                    

Auf meine Aussage hin folgte Schweigen, bis Zayn plötzlich fragte: „Lizzy, du hier?“ und zu mir rüberkam, um mich in eine dicke Umarmung zu ziehen.
Mensch hatte ich ihn vermisst und dieses Mal waren es nur knapp zwei Wochen gewesen, in denen ich die Jungs nicht gesehen hatte und nicht ein ganzes Jahr. Auch die anderen waren gekommen und umarmten mich. Als mich Harry schliesslich losliess, sah er mich schräg an und fragte dann: „Und jetzt erzähl schon, was machst du hier?“
„Naja, es hat geläutet und da war Lou, aber ich war kurz darauf mit Ash verabredet und dann haben wir uns endlich ausgesprochen und als wir zu Hause waren, sagte Lou plötzlich, dass ihr nicht wüsstet, wo er sei und wir haben nach dem ersten Flug für ihn hierher geschaut, doch dann sagte er, er würde nicht ohne mich fliegen und wir haben Mum gefragt, als sie endlich zurückkam und sie war einverstanden und dann war da José und wir plötzlich hier, aber die Hintertür verschlossen, bis der Bodyguard uns hereinlies und dann fing das Konzert an und -.“, sprudelte es aus mir wie so aus einem Wasserfall heraus.
„Lizzy, stopp! Hol erst mal tief Luft.“, unterbrach mich Liam lachend.
„Wer ist Ash?“, fragte Niall verwirrt und sah erstaunt zwischen Lou und mir hin und her. Was das das einzige, was ihm aus meinem Schwall von Wörtern geblieben war? Aber seine Frage war ja berechtigt, zumal Louis keineswegs beunruhigt aussah.
„Er ist mein-.“, doch ich wurde unterbrochen, als die Tür aufgestossen wurde und der Manager plus Stylingcrew eintrat.
„Ich verlange noch eine Erklärung.“
„Nach zwei langen Wochen habe ich meinem unbändigen Verlangen nachgegeben und bin zu meiner Freundin geflogen. Ich wollte nicht wieder ein Jahr verstreichen lassen, bevor ich sie das nächste Mal im Arm halten würde.“
„Und da fliegst du vor Tourbeginn einfach mal so weg, ohne jemandem was zu sagen?“
„Ja. Aber das wird nicht mehr vorkommen, denn ich hab sie eingeladen, die Tour mit uns zu machen.“
„Was? Wie geil ist das denn?“, rief Harry aus und grinste mich an.
Ich grinste zurück. Immerhin war er jetzt nicht mehr wütend und hatte sich wieder etwas beruhigt.
„Nun denn, willkommen an Bord.“, meinte der Manager, der auch nicht mehr so sauer aussah, und hielt mir die Hand hin. „Ich bin Simon und du?“
„Lizzy.“
Wir tauschten einige Floskeln aus, bevor er und der Rest der Crew wieder verschwanden. Wir anderen machten uns unterdessen auf den Weg zum Hotel. Wir würden eigentlich relativ jeden Abend in einem anderen Hotel, an einem anderen Ort übernachten – zumindest hatten das die Jungs gesagt und die mussten es schliesslich wissen.
„Niall, du musst mir morgen noch ein Autogramm geben.“, meinte Lou plötzlich.
„Wieso brauchst du morgen ein Autogramm von mir, ich kann dir auch so eines geben, wenn du mit einem Zettel wo mein Name draufsteht heute besser schlafen kannst, aber eigentlich hast du ja Lizzy, da solltest du meinen Namen nicht auch noch brauchen.“
„Ich brauch’s nicht für mich, sondern für die Tochter von dem José, der uns hierher gefahren hat und ohne den wir zu spät zum Konzert gekommen wären. Am besten wäre es, wenn wir ihr alle ein Autogramm beilegen könnten, aber du noch zusätzlich etwas Kleines, Nettes für sie aufschreiben könntest, da sie dich am liebsten mag. Den Namen von ihr habe ich hier.“, mit diesen Worten gab er Niall den Zettel mit dem Namen der Tochter und wir liefen weiter.
„Also geben wir dir morgen einfach alle ein Autogramm und Niall darf jetzt den ganzen Abend überlegen, was er ihr schreiben will?“, fasste Liam Louis Rede zusammen.
Dieser nickte und grinste. „Das wäre einfach wunderbar.“
„Okay, wird gemacht. Aber jetzt lasst uns weitergehen, es ist schon spät.“
„Ja Daddy.“, murmelte Harry und wir begannen alle zu lachen, setzten uns dann aber doch in Bewegung und liefen schweigend neben- und hintereinander her.
„Ich freu mich, dass du mitkommst.“
„Und ich freu mich, dass ich mitkommen darf.“, antwortete ich an Zayn gewandt und lächelte.
„Und ausserdem bin ich wirklich extrem froh, dass du hier bist.“
„Wieso das denn?“, fragte ich erstaunt.
„Naja, dann ist Tommo vielleicht nicht mehr so griesgrämig wie in letzter Zeit.“
Wir begannen beide lauthals loszulachen.
„Was ist denn so lustig da vorne?“, hörte ich Lou hinter uns fragen.
Wir drehten uns beide immer noch lachend um. „Ach weisst du, Griesgram, ich hab ihr nur erzählt, was du doch für ein netter Kerl bist – vor allem in den letzten zwei Wochen.“
„Ach geh doch rüber in dein Zimmer skypen.“, meinte Lou, da wir gerade vor unseren Zimmern angekommen waren und stiess ihn in die Seite.
„Grizzly, lass ihn doch.“, meinte ich leise lachend und öffnete die Zimmertür, doch er hatte mich trotzdem gehört.
„Ich geb dir gleich Grizzly.“, antwortete er, packte mich um die Hüfte und drehte mich einmal um unsere eigene Achse.
Dann warf er mich aufs Hotelbett und streckte die Hand nach einem Kissen aus.
Daraus wurde dann eine lampenzerschmetternde Kissenschlacht. Als ich schliesslich, mit vor Lachen schmerzendem Bauch, auf dem Bett lag, erschien sein Gesicht über mir.
„Gewonnen.“, flüsterte er, bevor er mich sanft küsste.
Ich tastete hinter meinem Rücken nach etwas. Als ich es gefunden hatte, warf ich Lou das Kissen an den Kopf. Er löste sich von mir und sah mich verwirrt an. Doch ich grinste nur. Ich hatte einfach nicht widerstehen können.
„Bist du sicher, dass du gewonnen hast?“
Jetzt zuckte auch sein Mundwinkel, bevor er mir das Kissen aus der Hand riss und es mir ebenfalls an den Kopf warf.
Ich begann zu kichern – eigentlich war es ja gar nicht lustig, schliesslich warf er sehr viel unsanfter als ich es tat – und trotzdem konnte ich irgendwie nicht mehr aufhören.
Lou grinste ebenfalls und begann mich dann auch noch zu kitzeln. Spätestens jetzt war es um mich geschehen und ich fing haltlos an zu lachen.
„Unfair.“, japste ich irgendwann und versuchte aus seiner Reichweite zu gelangen.
„Selber schuld.“
War es nicht wirklich unfair? Er war mal mein Freund gewesen – und war es jetzt wieder – und wusste genau, wo ich kitzlig war und das nutzte er jetzt schamlos aus. Ausserdem hatte er sich über mich gebeugt, sodass ich nicht mal abhauen konnte, sondern seinen Fängen gnadenlos ausgesetzt war.
„Bitte Lou, hör auf! Ich nehme das mit dem Grizzly zurück – aber bitte hör auf.“, flehte ich jetzt fast.
„Okay, na gut, ich hör auf.“, nickte er und hörte auf, „Du hattest mich schon beim ersten ‚Hör auf‘.“, flüsterte er mir noch lächelnd zu.
Ich blickte ebenfalls lächelnd in sein Gesicht. Wie hatte ich solches Glück nur verdient? Ich hatte den weltbesten Freund, keine Geheimnisse mehr vor ihm, durfte ihn jetzt sogar jeden Tag sehen und – ich liebte ihn. Leicht hob ich mein Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Als ich mich wieder zurücksinken liess, umspielte ein Lächeln meine Lippen.
Jetzt stand nur noch eine Frage im Raum: Liebte er mich auch? Würde ich darauf eine Antwort erhalten? Ich wusste es nicht…

***************************************************************************************

Danke für's Lesen, Voten, Folgen und Kommentieren - ich freu mich einfach immernoch über jeden einzelnen Kommentar und jedes Vote.

Bis zum nächsten Kapitel :*

Tell me your secret [Louis Tomlinson - Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt