5. Kapitel

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Am nächsten Morgen wurde ich in aller Frühe wach, Jess neben mir war noch ruhig am Schlafen. Ich stand vorsichtig auf und trat dann nach unten in die Küche. Dort wollte ich mir nur schnell ein Glas Wasser holen und mich dann ins Wohnzimmer setzten, bis die anderen aufstehen würden.

„Du kennst dich ja hier immer noch toll aus.“, meinte eine Stimme hinter mir und ich liess vor Schreck fast das Glas fallen.

„Harry! Du hast mich erschreckt. Gut geschlafen?“

„Geht so. Louis schnarcht.“

„Louis schnarcht nicht.“, entgegnete ich, „Sind die anderen auch schon wach?“

Harry nahm sich auch ein Glas aus dem Schrank, bevor er antwortete. „Soweit ich weiss nein.“

Wir traten beide hinüber ins Wohnzimmer, machten es uns auf dem Sofa gemütlich und hingen beide unseren Gedanken nach. In meinen Gedanken formte sich eine Frage, aber ich war mir nicht sicher, ob ich das Harry fragen konnte. Schliesslich gab ich mir einen Ruck und stellte meine Frage: „Harry, wie ging es Louis, nachdem ich gegangen bin?“

Er sah mich mit einem durchdringenden Blick an. „Um ehrlich zu sein: scheisse. Wir mussten ihn fast zu allem zwingen, er hatte auf nichts Lust und war fast unausstehlich. Naja, zumindest konnte er auf die Bühne gehen, dass hat ihm den Boden unter den Füssen zurückgebracht und irgendwann ist er dann wieder der Alte geworden. Aber dieser Prozess ging ewig und wir waren alle froh, dass er sich ausserhalb unserer vier Wände total normal verhielt, sodass die Presse keinen Wind davon bekam.“

Ich hatte erwartet, dass es ihm nicht wirklich gut gegangen sein konnte, aber das was Harry erzählte, machte mir ein echt schlechtes Gewissen. Wenn ich das gewusst hätte… Aber ich wusste, dass ich ihn trotzdem verlassen hätte, es war besser so.

„Lizzy, darf ich dich auch etwas fragen? Wieso hast du Lou damals verlassen?“

Ich atmete einmal tief durch, es war ja zu erwarten gewesen, dass er nachfragte, wenn ich das Thema selber anschnitt.

„Ich… Es war nötig.“, antwortete ich schliesslich.

Bis jetzt hatte ich es ihnen und Louis nicht erzählt, dann würde ich es auch weiterhin nicht erzählen.

„Nötig? Wieso war es nötig?“, fragte er weiter.

„Harry, es war besser für alle.“

„Meinst du nicht, da hätte Lou auch ein Wörtchen mitzureden gehabt?“

Wenn ich Harry noch länger zuhören musste, würde ich alles erzählen, denn durch diese Unterhaltung bekam ich ein echt schlechtes Gewissen. Ich spürte, wie die Tränen in mir aufstiegen, stand schnell auf und trat ans Fenster. Trotzdem kullerte eine Träne über meine Wange, ich schniefte und wischte sie weg – Weinen brachten mich jetzt auch nicht weiter.

Louis POV:

Die Tür wurde zugezogen. Harry nahm echt keine Rücksicht auf mich. Aber jetzt konnte ich sowieso nicht mehr schlafen, also stand ich auf und suchte Klamotten für den Tag zusammen.

Ich fragte mich, ob irgendjemand ausser Harry schon wach war, denn er würde mir nur wieder verkaufen wollen, dass ich schnarchte. Das hatte er schon die halbe Nacht versucht.

Schliesslich entschied ich mich doch nach unten zu gehen, ich würde die Diskussion mit Harry schon gewinnen. Doch als ich noch einige Schritte von der Wohnzimmertür entfernt war, hörte ich Harry reden. Führte er jetzt Selbstgespräche? Ich trat näher an die Tür ran.

„Lizzy, darf ich dich auch etwas fragen? Wieso hast du Lou damals verlassen?“

Also war Liz auch schon wach. Das passte eigentlich nicht zu ihr, sie war immer eine Langschläferin gewesen. Würde sie ihm antworten?

Tell me your secret [Louis Tomlinson - Fanfiction]Where stories live. Discover now