36. Kapitel

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Als wir draussen vor dem Flughafen standen, sahen wir uns nach allen Seiten um. „Wohin jetzt?“, fragte ich schliesslich und sah ihn erwartungsvoll an.
„Ich habe keine Ahnung, sonst werden wir immer abgeholt.“
Toll, jetzt sassen wir hier am Flughafen fest, während die Zeit bis zum Konzert immer kleiner und kleiner wurde.
„Wie wär’s, wenn wir irgendjemanden fragen?“, schlug Lou vor.
„Na klar, genau du, der bekannt ist, wie ein bunter Hund. Bleib hier stehen, verhalte dich unauffällig und ich rede mit jemandem.“, antwortete ich und trat dann hinüber zu einem Angestellten.
„Entschuldigen Sie bitte, könnten sie mir sagen, wo hier das Stadion ist, wo heute ein Konzert steigt?“
Der Mann sah mich an und schüttelte dann ungläubig den Kopf. „Ist diese Band echt so toll, dass heute alle an dieses Konzert wollen? Meine Tochter ist geradezu süchtig nach diesen Jungs.“
Ich lächelte ihn an. „Dann wissen Sie doch sicher, wo dieses Stadion ist oder? Ich und mein Freund müssten nämlich ganz dringend dort hin – auf dem schnellstmöglichen Weg.“
Er blickte von mir zu Lou, auf den ich gezeigt hatte, und wollte mir dann den Weg beschreiben. „Können Sie uns nicht einfach hinfahren? Ich weiss, sie sind am Arbeiten, aber wenn wir laufen würden, kämen wir ganz sicher zu spät. Bitte, das wäre unsere Rettung.“
Louis trat zu uns herüber und stellte sich dem Mann vor. „Guten Tag, ich heisse Louis Tomlinson und wir müssten wirklich unbedingt an dieses Konzert.“
„Wieso ist euch das so wichtig, wenn ich fragen darf? Wirst du nicht eher eifersüchtig, wenn deine Freundin diese fünf Jungs so anhimmelt?“
Wir fingen beide an zu lachen. „Nein, nicht wirklich, um ehrlich zu sein, gehöre ich zu diesen fünf Jungs da und müsste deshalb unbedingt dorthin.“
Jetzt lachte auch der Mann. „Das ändert die Sachlage natürlich gewaltig. Okay, ich bringe euch hin. Ich bin übrigens José.“
Nachdem er kurz mit seinem Chef geredet hatte, lief er zu seinem Auto und einige Minuten später brausten wir davon.
„Na dann erzählt mir mal, wie es kommt, dass Louis sein eigenes Konzert verpasst, wenn wir uns nicht beeilen.“, fragte José und blickte uns kurz im Rückspiegel an.
Louis lächelte. „Ich musste einfach mein Mädchen besuchen und sie überreden mit mir mitzukommen.“
„So lange musstest du mich gar nicht überreden.“
„Ihr seid ein echt süssen Pärchen.“
Wir fuhren wieder eine Weile schweigend weiter, doch plötzlich blieben wir stehen.
„Sind wir schon da?“, fragte ich und sah José fragend an.
„Nein, tut mir leid, aber hier ist ein klein wenig Stau. Wahrscheinlich zahllose Eltern, die ihre Töchter dort ausladen wollen oder sollen.“
Wir fuhren schleppend weiter und je länger es dauerte, desto zappeliger wurde ich. Würden wir es wirklich noch rechtzeitig schaffen? Ich hoffte es für Louis, die Jungs und natürlich die Fans.
„So gleich sind wir da, hinter dieser Kreuzung werdet ihr einen ersten Blick auf das Stadion werfen können.“, brach José bald darauf das Schweigen.
„Danke José, Sie sind unsere Rettung! Ich weiss gar nicht, wie wir Ihnen danken können.“, sagte ich erfreut.
Er warf mir einen lächelnden Blick im Rückspiegel zu. „Nichts zu danken.“
„Ich habe eine Idee. Wen von den Jungs mag ihre Tochter am liebsten?“, meinte Lou plötzlich.
„Puh, keine Ahnung. Ich glaube, sie redet am meisten von diesem einen: blond, blaue Augen, ziemlich durchgeknallt – soweit ich weiss. Und er kann Gitarre spielen, damit holt er sich sowieso Pluspunkte bei ihr.“
Louis grinste. „Da lässt sich was machen. Geben sie mir sonst Ihre Adresse, dann schicke ich Ihnen eine Überraschung für Ihre Tochter und schreiben sie mir auch den Namen Ihrer Tochter auf.“
Wir parkten jetzt vor dem Stadion und José stieg aus, um uns unser Gepäck aus dem Kofferraum zu holen. Dann bedankten wir uns noch einmal und José gab Lou den Zettel mit seiner Adresse. José und ich hatten zwar keine Ahnung, was Lou vorhatte, aber es würde schon was Schlaues rauskommen, schliesslich hatte uns José sozusagen unser Leben gerettet.
„Danke, José!“, sagte ich und umarmte ihn.
Er lächelte, Lou bedankte sich auch und wir sahen zu, wie José wieder davonfuhr. Als er nicht mehr zu sehen war, drehten wir uns zum Stadion um.
„Na dann komm Liz, wir haben noch eine Show vor uns.“, meinte Lou und wir fingen beide an zu lachen.
Ich konnte noch immer nicht fassen, dass wir hier in Kolumbien waren, vor dem Stadion und das alles, bevor die Show begann! Gerade drehte ich mich grinsen zu Lou um, als sich einige kreischende Mädchen ebenfalls zu uns umdrehten und sich ihre Augen weiteten.
„Louis, diese Mädchen da vorne haben dich erkannt und wenn wir nicht sofort hier wegkommen, wird das hier in einem Menschenauflauf enden und wir kommen nicht mehr rechtzeitig rein.“, flüsterte ich ihm zu, wir drehten uns um und liefen dann in einem schnellen Schritt von den Mädchen weg und einmal ums Stadion herum.
Uns folgte niemand und daraus schloss ich jetzt einfach mal, dass die Mädchen dachte, sie hätten sich das alles eingebildet.
„Wenn wir den Hintereingang nehmen, geht’s sowieso schneller.“, meinte Lou.
Als wir schliesslich vor dem Hintereingang standen, gab’s nur noch ein Problem: Die Tür war abgeschlossen. Wir hämmerten so laut wir konnten dran, doch die Tür wurde nicht geöffnet.
„Shit, was machen wir denn jetzt?“, fragte ich fast schon verzweifelt.
„Plan B.“, antwortete Lou, nahm sein Handy heraus und rief seinen Bodyguard an.
„Louis? Gott sei Dank! Wo bist du? Was soll das? Die Show beginnt in einigen Minuten!“, hörte ich ihn ins Telefon rufen.
„Erkläre ich später, aber zuerst müsste ich dich um einen kleinen Gefallen bitten. Könntest du zum Hintereingang kommen? Ich steh vor der Tür und komm nicht rein.“
„Wie? Was? … Okay, bin unterwegs.“
Dann wurde das Gespräch abgebrochen.
Nach einigen Minuten wurde ein Schlüssel gedreht und die Tür geöffnet. „Na endlich.“, murmelte Lou und wir traten ein.
„Könnte mir einer von euch erzählen, was hier eigentlich los ist?“, fragte er noch einmal und sah abwechselnd zwischen Lou und mir herum.
„Jungs auf die Bühne, es geht los.“, schallte es durch den Lautsprecher.
Nachdem der Lautsprecher verstummte, begannen wir zu rennen. Das Eröffnungsvideo hatte begonnen und in einigen Minuten würde das erste Lied beginnen, wir waren noch nicht bei der Bühne angekommen und Lou musste noch verkabelt werden.
Als wir hinter der Bühne ankamen, war Harry bereits am Singen. „…just touch down, you could never tell…“
„Viel Glück, ich warte hier.“, flüsterte ich ihm zu, während der Bodyguard bei einem Bühnenmitarbeiter ein Mikrofon anforderte.
Lou küsste mich kurz, bevor er das Mikrofon vom Bodyguard entgegennahm.
„…people talk shh... but we don’t listen.“, sang Harry.
Lou trat schnell auf die Bühne und begann pünktlich zu singen.
Die Jungs sahen ihn mit grossen Augen fragen an, Zayn hatte auch gerade anfangen wollen zu singen. Sie hätten nicht erwartet, dass er auftauchen würde.
Erleichtert blieb ich hinter der Bühne stehen und atmete erst mal tief durch. Wir waren hier. Rechtzeitig!

Tell me your secret [Louis Tomlinson - Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt