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,,I wanna forget darkness and loneliness with you"

Nun saßen wir alle vollständig am Esstisch, unten im Hotel. Nach dem was Jimin und mir im Zimmer passiert ist sprachen wir nicht mehr miteinander. Es war mir so peinlich und wir schauten uns nicht an und verloren kein Wort gegenüber.

,,Wie wäre es, wenn wir dir unsere Nummern geben, Yumi?" fragte Hobi in die Runde. Mit vollem Mund zeigte ich mit dem Finger auf mich. Hobi nickte und streckte seine Hand nach mir aus. Erst wusste ich nicht was er wollte, aber dann verstand ich und ich drückte ihm mein Handy in die Hand.

Nachdem er sich meine Nummer in seinen Kontakten abgespeichert  hat, schickte er sie den anderen 6 Members und schon blinkte mein Display auf. 7 neue Nummern wurden mir angezeigt.

Texting: Gruppenchat
JK: Ich habe eine Gruppe erstellt!

JH: Gute Idee Kookieeee

J: Ich hab Hunger

JK: Dann iss was

J: Ich will aber nicht aufstehen

S: Wehe du wirst fauler als ich du Pferd

RM: Ouhhhh das gibt Stress

S: ...

Nachdenklich lag ich in dem Bett meines Hotelzimmers und las die Nachrichten der WhatsApp Gruppe. Anhand der Profilbilder konnte ich jeden einzigen der Jungs einspeichern.

Doch mir geht immer noch der Gedanke mit Jimin durch den Kopf. Ich haben ihn vor seinen Freunden blamiert und jetzt ist er sauer auf mich. Ich hätte ihn niemals fragen dürfen, ob er mit mir in einem Bett schläft. Das war alles so peinlich und ich bin grad mal einen Tag bei den Members.

Ich sollte ihn mir aus dem Kopf schlagen. Ich bin nur zu Besuch bei den Jungs und Freunde werden wir alle auch nicht werden, da sie besseres zu tun haben als ein erwachsenen Mädchen, das am Flughafen ihre Eltern verloren hat und jetzt in Berlin festsitzt zu babysitten.

Ich war sauer. Sauer auf mich selbst. Warum bin ich überhaupt mit den Jungs mitgegangen? In ein paar Tagen werden sie so oder so wieder im Flieger nach Seoul sitzen und ich werde auf der Straße vergammeln und warten bis meine Mutter mich abholt.

Texting: Jimin und Yumi
JM: Hey

Du ist online

Du ist offline

JM: Bitte komm online!

Y: Was willst du

Y: Jetzt bin ich online und du schreibst nicht zurück. Wow

Y: Ich Habe echt keinen Bock mehr auf euch!

Y: Wetten ich werde euch völlig egal sein wenn ihr wieder nach Korea fliegt und eure ach so tollen Auftritte habt und angehimmelt werdet?

Jimin schreibt...

Du hat Jimin blockiert

Wütend warf ich mein Handy an die Wand. Mir war völlig egal, dass es die Wand eines teuren Hotelzimmers war. Ich beschloss mir meine Schuhe anzuziehen und steckte mir das Smartphone in die Hosentasche. Leise schlich ich mich wieder die Treppen zum Ausgang des Hotels runter.

Ich schlenderte durch die Berliner Straßen und genoss die kühle Luft in meinen Haaren und auf meiner Haut. Ich schoss ein paar kleine Steine mit meinem Fuß durch die Gegend und bemerkte gar nicht wie weit ich mich vom Hotel entfernte.

Langsam färbte sich der Himmel orange. Ich schaute auf mein Handy. Halb 6. Als ich wieder hochblickte sah ich ein altes Schulgebäude. Viel zertrümmertes lag auf dem Boden des Gebäudes und irgendwas sagte mir ich solle das verlassene Schulgelände betreten.

Unauffällig kletterte ich über den niedrigen Zaun. Langsam schlenderte ich den großen Hof entlang. Ich stand vor dem Gebäude und sah eine Person, die oben auf dem flachen Dach saß. Erkennen konnte ich diese Person nicht richtig, denn mit jeder Sekunde wurde es dunkler und der Himmel verfärbte sich noch mehr.

Ich bekam immer mehr den Drang auch auf dieses Schuldach zu klettern.

Vorsichtig kletterte ich die alte Leiter am Rand des Gebäudes hoch und als ich endlich den Boden des Daches sah bekam ich ein leichtes Kribbeln im Bauch. Dort oben saß Taehyung und ließ die Beine baumeln. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und stand gerade auf dem Dach. Dies machte laute Geräusche und Tae wurde auf mich aufmerksam. Ich nahm Kontakt zu seinen glänzenden braunen Augen auf und ging langsam auf ihn zu.

Er begrüßte mich mit einem breiten Lächeln und klopfte mit der Handfläche neben sich. Ich verstand sofort und setzte mich neben ihn. Ein paar Minuten war stille und wir blickten auf die Aussicht, die nicht mehr so viel versprach.

,,Warum bist du hier?"

Brach Teahyung die Stille. Nach diesem Satz starrte ich ihn an. Seine raue Stimme erwärmte jedes Herz. In dem kühlen Wind flogen seine Haare und man sah: er genoss es. Erst nach der Frage drehte sich Tae ein wenig zu mir. Nun konnte ich wieder in seine Bambiaugen schauen.

Fuck! Dachte ich mir als ich bemerkte, dass ich ihn sehr lange angestarrt habe, ohne zu antworten. Ich öffnete meinen Mund und wollte grade was sagen als er mich unterbrach.

,,Soll ich dir mal was zeigen?" fragte er mich mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. Ich lachte zurück und ohne eine Antwort zu geben stand der Dunkelhaarige auf und streckte seine Hand aus. Jetzt erkannte ich die Hand wieder! Er war es der mich am Flughafen gerettet hat. Wär Tae nicht gewesen würde ich jetzt noch plattgetreten im Krankenhaus liegen.

Nach langem nachdenken legte ich meine Hand in seine weiche Hand und er zog mich hoch. Dann fing er an mit mir Hand in Hand zu rennen. Wir rannten gemeinsam über das lange Schuldach. Nach ein paar Schritten hielt ich mir meine andere Hand vors Gesicht. Denn der Sonnenuntergang, den man nun sehen konnte blendete.

Wir wurden langsamer und Taehyung blieb stehen. ,,Von hieraus sieht man den Sonnenuntergang echt super und nachts funkeln die Sterne hier am hellsten!" sprach er mit rauer Stimme und setzte sich wieder an den Rand der Gebäudes. Ich setzte mich nah zu ihm und wir starrten in die Menge von hohen Häusern und Gebäuden, die im lila-roten Schein der Sonne schwarz aussahen.

𝐏𝐫𝐨𝐦𝐢𝐬𝐞 | park jiminWhere stories live. Discover now