Chapter 38

734 20 1
                                    

Die Finals. Verdammt, irgendwie hatte ich das alles hier unterschätzt. Jetzt wo wir backstage warteten, dass wir an der Reihe waren, sah die Bühne viel größer aus und die Zuschauerreihen viel gefüllter, als ich es erwartet hatte. Wir hatten eine anstrengende Woche hinter uns. Da nicht mehr viel Zeit geblieben war, um die Finals vorzubereiten, hatten wir fast Tag und Nacht gearbeitet. Donald hatte ich selten gesehen und wirklich geschlafen hatten wir auch nicht, aber schlussendlich standen wir nun hier mit einer vorführbereiten Show und waren so aufgeregt wie noch nie. Da Beca nun das Ruder übernommen hatte, hatten wir nicht mehr die alten Outfits der Bellas an, sondern das was wir wollten. Ausnahmen waren nur die Schuhe, die bei allen gleich waren und dass wir alle das Tuch trugen. Die meisten trugen es um das Handgelenk, ich ebenfalls.

Schnell wendete ich meinen Blick vom Publikum ab und folgte den Bellas zur anderen Seite, wo wir die Mikrophone bekamen. Vorne am Eingang standen bereits die Trebles und bereiteten sich gerade vor. Donald konnte ich nicht wirklich ausmachen, da die anderen davorstanden. Die Treblemakers waren anscheinend noch vor uns dran. Ich seufzte. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen mit Donald noch vor den Finals zu reden, aber irgendwie hatte ich es doch nicht auf die Reihe bekommen. Wir haben einfach so oft geprobt und kaum geschlafen und wenn ich dann mal bei ihm geklopft hatte, war er nicht da gewesen. Wahrscheinlich hatten die Trebles auch Tag und Nacht für die Finals geprobt. Obwohl man ja bei ihren Auftritten immer den Eindruck bekam, die mussten überhaupt nicht üben, da es bei ihnen so einfach schien...

Nun konnte ich beobachten, wie Beca sich traute und auf Jesse zuging. Sie sagte kurz etwas, woraufhin er sich umdrehte und sie leicht überrascht musterte. Soweit ich wusste, hatten die beiden sich nach ihrem Streit nicht ausgesprochen. Ich stand nicht weit genug bei ihnen, um zu hören, was sie sagen, aber die komische Spannung zwischen den beiden konnte ich bis hier hinten spüren.

Kurz darauf kündigte der Moderator die Treblemaker an und das Publikum jubelte laut auf. Die Trebles liefen auf die Bühne und bereiteten sich vor, wobei ich nun endlich auch Donald erkennen konnte. Natürlich bemerkte er mich nicht da ich ziemlich weit hinten am Rand stand. Ich hätte ihm zwar noch gern viel Erfolg oder so etwas gewünscht, aber das brauchten sie wahrscheinlich eh nicht.

Jesse war noch nicht ganz auf die Bühne gegangen, aber blieb noch leicht dahinter versteckt. Langsam wurde das Publikum ruhiger und die Trebles fingen an. Kurz danach lief Jesse auch auf die Bühne und wie erwartet, war ihre Performance umwerfend. Überraschenderweise begann nach Jesses Solo Benji zu singen und ich konnte Bumper nirgendwo entdecken... Was war bei denen nur in dieser kurzen Zeit passiert. Nach Benjis Teil fing Donald an zu rappen. Er lief dabei kurz auf die andere Seite und bückte sich leicht zum Publikum runter. Dann richtete er sich wieder auf und ging langsam zurück zu der Seite der Bühne, wo ich auch an der Seite stand. Grinsend warf er kurz einen Blick nach hinten, entdeckte mich und zwinkerte mir zu. Augenblicklich konnte ich spüren, dass ich rot wurde und Amy, die alles natürlich mitbekommen hatte, stupste mir leicht mit ihrem Ellenbogen in die Seite und grinste mich vielsagend an. Ich sagte schlicht nichts dazu und sah weiter den Trebles zu. Als sie ihren Auftritt beendeten, sprang das Publikum auf, applaudierte und jubelte lauthals. Aber das war klar gewesen... Sie waren ja sowas wie der Publikumsliebling hier. Nach und nach verließen sie die Bühne, wobei Uni mal wieder Faxen machte, komisch rumhüpfte und sein Shirt hochzog, um dem Publikum sein Sixpack zu präsentieren. Grinsend schüttelte ich leicht den Kopf über sein Verhalten.

Dann drehte sich jedoch Beca zu uns um. „Na dann...", sie grinste breit, „Ich find euch super, ihr Freaks!" Wir mussten schmunzeln. „Ja... Ihr seid echt die Besten! Auch wenn einige von euch ziemlich dünn sind, so habt ihr doch voll die fetten Herzen! Und nur das zählt doch!", fügte Amy hinzu und es breitete sich langsam eine etwas sentimentale Stimmung aus. Das bemerkte Amy schnell. „So! Mischen wir den Laden mal auf! Okay?", meinte sie und grinste breit. „Ladys und Gentlemen! Begrüßt mit mir nun die Barden Bellas!", kündigte der Moderator nun auch uns an und zögerlich folgte ich den anderen auf die Bühne. Wir stellten uns auf unsere Position und ich sah ins Publikum. Neben dem Applaus trafen uns genervte, aber auch überraschte Blicke und ich musste schmunzelnd feststellen, dass selbst die Trebles leicht perplex aussahen. Mir schon klar, dass uns wahrscheinlich alle in unseren alten Bella-Outfits erwartet hätten. Die hatten wir jedoch feierlich verbrannt, also wortwörtlich. Niemand würde die Outfits vermissen und Spaß gemacht hatte es auch noch. Aber am Wichtigsten war, dass es sich wie ein Abschluss angefühlt hatte. Damit hatten wir das Kapitel der kleinen Bellas ohne Erfolg abgeschlossen. Und jetzt würden wir alle überzeugen, dass die Bellas nun völlig verändert und neu das nächste Kapitel öffnen würden. Und verdammt! Es sah nach Sieg aus!

Als es endlich still wurde, folgte nun doch ein altes Ritual. Beca blies in die Stimmpfeife und zählte uns dann ein. Dann begannen wir mit dem ersten Lied, „Price Tag" von Jessie J, was mein Vorschlag gewesen war. Danach folgte „Don't You Forget About Me", was Beca aus irgendeinem unbedingt in unserer Performance haben wollte. Als ich Jesses Blick sah, vermutete ich, dass das es sich um irgendwas Persönliches zwischen den beiden handelte und das ihre Art war, sich zu entschuldigen. Darauf folgten „Give Me Everything" und „Turn The Beat Around". Im Hintergrund tauchten auch „Just The Way You Are" und „Party In The U.S.A." auf.

Als wir unsere Performance beendeten, hielten wir kurz unsere Position und bekamen ebenfalls Standing Ovations. Das Applaus schien gar nicht mehr aufzuhören und während wir die Bühne verließen, sagte der Moderator noch irgendetwas, aber das hörte ich schon nicht mehr. Ich folgte den anderen zu unserer Sitzreihe und bemerkte grinsend, wie Donald mir bereits entgegenkam. Er legte sofort seine Arme um mich und zog mich leicht zu sich. „Ihr wart toll!", meinte er grinsend, was mich zum Lachen brachte. „Kann sein... Ihr wart auch nicht so schlecht", erwiderte ich. Er lachte nur. „Wir gewinnen doch eh!", sagte er, aber ich konnte hören, dass er sich da selbst nicht mehr so sicher war. „Wir werden's sehen!", antwortete ich nur und küsste ihn.

„Acapella-Freaks zuhören! Ich wurde bei der Armee abgelehnt und tauchte Fluxkompensator-mäßig mit nichts außer Hosenträgern in der Mädchenumkleide auf. Aber was soll's... Jetzt mache ich das, was ich liebe. Und mithilfe meines Kumpels Justin-"

„Mein Gebieter..."

„- eröffne ich die diesjährigen Auditions. Bauchwirbel los..." Justin und dieser andere Typ, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, standen auf der Bühne und leiteten erneut die Auditions ein. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was sie für einen Schwachsinn redeten, aber unterhaltsam war es immer wieder. Justin begann nun auf Kommando auf seinen Bauch zu hauen, als wäre es eine Trommel, während der andere einfach munter weiterredete. „Die Gewinner der letzten Meisterschaft dürfen wie immer den Song für die Audition auswählen." Kurz drehte ich mich zu den Trebles um und grinste Donald leicht an, der mit den anderen ein paar Reihen weiter hinten saß. Er verdrehte nur grinsend die Augen. Die Trebles hatten nicht gewonnen, sondern waren nur Zweiter geworden. Direkt hinter uns. Das war auch der Grund, warum auf unserem Tisch die riesige Trophäe stand. Langsam richtete ich meine Blick wieder nach vorn und beriet mich kurz mit den anderen Bellas. Da Aubrey nicht mehr da war, führte Beca nun die Bellas an. Sie verkündete schlussendlich auch nun unsere Songauswahl.

„Okay ihr Freaks! Gut, dann hören wir jetzt..."

Aca-Believe it! - Just Another LovestoryWhere stories live. Discover now