Chapter 20

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„Nein, nein, nein! So geht das nicht!", schimpfte Aubrey mit uns und schmiss die Hände in die Luft. Wir hatten wiedermal Probe und anscheinend war es ihr immer noch perfekt genug. Mittlerweile bekamen wir jedoch die Stimmharmonie einigermaßen hin und darauf waren eigentlich auch alle stolz. Alle bis auf Aubrey natürlich. Sie hatte sich wohl alle Kategorien, die beim Riff-Off drankommen sollten, aufgeschrieben und ließ uns jetzt mindestens fünf Songs zu jeder Kategorie lernen. Damit wir gut vorbereitet wären...

Eigentlich klappte das ja auch ganz gut, wäre ich nicht die ganze Zeit mit meinen Gedanken woanders. Ich hatte keine Ahnung, warum ich mich nicht konzentrieren konnte. Ich hatte quasi keine Kontrolle mehr über meine Gedanken... Und das schlimmste war ja, dass das, woran ich die ganze Zeit dachte, heute Morgen war...

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Müde schlug ich die Augen auf und sah mich um. Scheiße... Nicht. Schon. Wieder! Ich war tatsächlich wieder beim Filmgucken eingepennt. Wie zum Teufel schaffte ich das eigentlich immer? Lag das an den Filmen oder an Donalds gemütlicher Schulter? Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen und richtete mich auf. Stirnrunzelnd bemerkte ich, dass alle Trebles bereits weg waren. Bis auf Donald, der genau neben mir lag und noch schlief. Warum waren sie schon gegangen?

Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht, denn plötzlich wurde ich dabei unterbrochen, als sich ein Arm um meinen Bauch schlang und mich wieder zurückzog. Augenblicklich begann ich zu lachen. „Donald, such dir einen anderen Teddy!" Er murmelte nur etwas Unverständliches und zog mich näher, sodass ich jetzt direkt neben ihm lag. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals, weshalb ich eine Gänsehaut bekam. Erneut versuchte ich von ihm loszukommen, wurde jedoch wieder zurückgezogen. „Donald! Lass mich los", lachte ich.

„Was, wenn nicht?", bekam ich die Antwort zu hören. Darüber konnte ich nur kichern. Jedoch stellte sich immer noch die Frage, warum wir hier allein waren. Donald hinter mir atmete wieder gleichmäßig und hielt die Klappe. Anscheinend schlief er wieder. Wie leicht konnte der eigentlich einschlafen? Ich entspannte mich leicht und ließ meinen Blick schweifen. Kurz blieb ich bei der Uhr hängen und las die Uhrzeit ab. 11:34Uhr... Scheiße! 11:34Uhr?! „Scheiße Donald, wir haben verschlafen!" Sofort sprang ich auf und dieses Mal war auch Donald sofort wach. „Scheiße...", murmelte er und stand auch auf. „Ach was...", gab ich sarkastisch von mir. „Warum haben uns die anderen nicht geweckt?!" Zwar blieb er still und zuckte mit den Schultern, aber ich konnte ihm ansehen, dass er wusste, warum. Verräter...

Ich wollte gerade aus seinem Zimmer treten, als mir etwas klar wurde. „Scheiße, was mach ich jetzt? Ich hab keinen Schlüssel und Amy sitzt wahrscheinlich in einer Vorlesung..." Verzweifelt raufte ich mir die Haare. Donald hingegen schmunzelte nur. Dann öffnete er eine Schublade und zog einen Schlüssel heraus, den er mir zuwarf. „Hier! Den hat mir Amy gegeben, weil du dazu neigst, deinen öfters mal zu vergessen." Verständnislos sah ich ihn an. „Das ist doch nicht euer Ernst..."

Schnell rannte ich dann aus seinem und zu meinem Zimmer rüber, schloss auf und tatsächlich. Der Schlüssel passte. Amy war doch echt unglaublich... Und dann sagten mir beide nichts?! Kopfschüttelnd betrat ich mein Zimmer, machte mich fertig und eilte dann zu meiner nächsten Vorlesung.

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Je öfter ich darüber nachdachte, desto öfter stellte mir sich die Frage, warum uns keiner von den Idioten geweckt hatte. Bestimmt war es nur ein dummer Scherz gewesen... Oder auch nicht? Ehrlich gesagt, hatte ich nicht mal den Hauch einer Ahnung, was das sollte. Plötzlich fuchtelte mir jemand mit der Hand vor dem Gesicht rum. „Hm was?", antwortete ich, ohne zu wissen wer was von mir wollte. „Oh mein Gott, sie lebt noch...", meinte Amy und grinste. Die anderen mussten sich ein Lachen verkneifen. Alle anderen außer Aubrey.

„Wir wollten weitermachen!", antwortete Aubrey mit einem schneidend scharfen Unterton. Die sollte mal 'ne Antiagressionstherapie... Augenverdrehend stellte ich mich auf meine Ausgangsposition und wartete darauf, dass Aubrey uns einzählte. „Und dieses Mal, konzentriert euch!", fügte Aubrey unnötigerweise hinzu und fing an.

„Und der Oskar für die schlechteste Gruppenleitung geht aaaaaaaan... AUBREY POSEN!", flüster-rief ich Beca und Amy zu, als wir nach der Probe zusammenstanden. Die beiden grinsten und schauten zu Aubrey rüber, die mit dem Rücken ein paar Meter von uns entfernt stand und gerade einen Schluck aus ihre Flasche nahm. „Wo warst du eigentlich beim Frühstück?", fragte plötzlich Amy. „Und in der ersten Vorlesung?", fügte Beca hinzu und verschränkte die Arme. Während Beca mich fragend ansah, grinste Amy nur. Dieses verlogene, kleine Stück einer besten Freundin.

„Mir ging's nicht so gut", log ich und zuckte leicht mit den Schultern. Daraufhin warf ich Amy einen vernichtenden Blick zu. Sie grinste jedoch nur doof weiter. Der würde das Lachen schon noch vergehen. Mal sehen, was sie sagte, wenn ich sie damit konfrontierte, dass ich bemerkt hatte, wie sie sich nachts manchmal rausgeschlichen hatte. Wo die immer hinging, würde mich auch mal interessieren.

Beca nickte verständnisvoll und nahm sich ihre Wasserflasche. „Also dann... Man sieht sich!" Sie hob noch kurz die Hand zum Abschied und ging dann. Sobald sie außer Reichweite war, stemmte ich meine Hände in die Hüften. „Du Arschloch! Du weißt genau, wo ich war!", begann ich. Sie grinste nur und griff ebenfalls nach ihrer Wasserflasche. Gemeinsam gingen wir aus dem zum Proberaum umfunktionierten Saal in Richtung unseres Zimmers. „Ja, weiß ich. Aber ich will nicht wissen, was ihr da gemacht habt." Sie grinste und wackelte mit den Augenbrauen, wofür sie einen Schlag gegen den Arm kassierte.

„Geschlafen haben wir. Weil uns keiner von den Idioten geweckt hat. Wir haben einfach verpennt und das ist alles", rechtfertigte ich mich. „Natürlich...", kam die sarkastische Antwort zurück. Ich grinste leicht. „Was machst du eigentlich, wenn du dich nachts rausschleichst?", stellte ich die Frage und ihr Grinsen verschwand schlagartig. „Du hast das mitbekommen?" Ich lachte auf. „Wie soll ich das denn nicht mitbekommen haben?", stellte ich die Gegenfrage. Während ich nur lachte, murmelte sie irgendwas vor sich hin.

„Also verrätst du es mir nicht?", fragte ich dann und sie sah mich nur mit so einem „Ist-Das-Dein-Ernst-Blick" an. Ich zuckte grinsend mit den Schultern. „Dann halt nicht. Ich finde das eh heraus. Wart's ab!" Und wie ich das rausfinden würde... Nimm dich in Acht, Amy! Ab jetzt ist mein Name Sherlock!

Aca-Believe it! - Just Another LovestoryWhere stories live. Discover now