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Ich hatte keine Hoffnung auf Besserung. Es wird gesagt man muss für sein Glück kämpfen und was tun aber als Obdachloser ist es schwer, denn ohne festen Wohnsitz kriegst du keine Finanzielle Hilfe vom Staat. Als Obdachloser stellt dich auch keiner ein. Sämtliche Versicherungen fallen aus, so auch die Krankenversicherung und das ist das schlimmste. Ja es gibt freiwillige Ärzte, die kostenlose Behandlung der Obdachlosen Übernehmen aber um diese Jahreszeit helfen einem die Medikamente nicht, wenn man mit einer Erkältung oder Entzündung etc. in der Kälte lebt oder schläft.

Es gibt zwar Obdachlosenheime, wo man gegen Bezahlung rein kommt aber dort im Winter ein Platz zu bekommen ist schwer. Von Nacht zu Nacht wurde es schlimmer, ich hatte dauerhafte Taubheitsgefühle am Körper aber diese Nacht war es am schlimmsten. Ich hatte das Gefühl ich würde erfrieren. Es tat alles sehr weh aber ich beschloss in die U-Bahn Station Potsdamer Platz runter zu gehen. Ja dort ist auch ein starker Durchzug aber wärmer als hier oben. Schon als ich unten war überkam mich die Müdigkeit. Ich setzte mich auf eine Bank und muss eingeschlafen sein. Ich spürte eine Wärme an mein Beinen, die immer größer wurde und irgendwann wachte ich dadurch auf und schrie sofort vor schmerzen.

Es gab Jungs, die es witzig fanden eine schlafende Obdachlose an zu zünden. Bis zum knie stand ich unter Feuer. Ein Passant rannte schnell zu mir und versuchte mit seiner Jacke das Feuer aus zukriegen, was ihm auch gelang. Die Täter waren schon weg gerannt
Ich hatte sehr starke schmerzen aber ich versuchte auf zustehen, was der Passant versuchte zu verhindern. Ich stand wackelig auf und bedankte mich bei ihm für seine Hilfe. Ich versuchte zu gehen, bevor die Polizei oder der Krankenwagen kam. Ich wollte es verhindern, denn ich wusste nicht ob Leonit mich abgemeldet hat und wenn nicht hätte er es sofort erfahren. Ich wollte, dass es so ist wie er will und zwar mich nicht sehen oder hören.

Als ich wieder auf die Straße war taten meine Beine noch mehr weh. Außer weinen und schreien konnte ich nicht. Es war mitten in der Nach aber es waren viele Passanten unterwegs, denen es aber egal war und manche waren so dreist sogar Fotos zu machen. Ich ging wieder zu mein Platz und jetzt fiel mir auf, dass sogar meine Matte nicht mehr zu gebrauchen war, also ging ich zum Müllplatz der Bäckerei und sammelte Pappkartons, die ich als Unterlage benutzte. An schlaf war nicht zu denken, denn ich hatte schmerzen aber auch die Angst einzuschlafen. Im Schlaf ist man sehr wehrlos und hin geliefert. Erstrecht als Frau aber ich wunder mich immer wieder, wozu Menschen in der Lage sind.

Wie kann man eine Person ins Feuer setzen? Vor allem eine Person die man nicht kennt und einem nichts getan hat, wenn man als Mensch nicht helfen kann, dann soll man doch nicht Schaden verursachen aber sie fanden es wohl witzig.
Es wurde Gott sei Dank langsam hell und ich hatte gar nicht mit bekommen, dass Pinar schon da war. Erst als sie, mit einer Zeitung in der Hand, zu mir rannte und mich umarmte, sah ich sie. Sie hielt mir die Zeitung vor und ich war auf dem Titelbild aber Gott sei Dank konnte man mein Gesicht nicht wirklich sehen, weil die Bildqualität der U Bahn Kameras schlecht war und weil auf dem Bild sah man mein Helfer, wie er versuchte das Feuer aus zu kriegen.

Pinar: komm erstmal mit rein.
Wir gingen rein und ich erzählte ihr was passiert ist. Sie weinte und schaute sich meine Beine an.

Pinar: schau meine Schwiegermutter geht in 4 Wochen zurück in die Heimat. Ich werde dann das eine Umkleideraum umbauen und du wohnst da. Nur mit  dem duschen müssen wir eine Lösung finden.
Ich nickte ihr zu. Sie stand auf und machte uns Kaffee. Danach wusch ich meine Hände und halb ihr beim vorbeireiten.

Pinar: ich bin froh, das es dir gut geht nach der Sache.
Naja gut geht es mir nicht aber was soll ich machen.

Pinar: ich bring dir in meiner Pause was zu trinken und gehe dir dann ein Schlafsack, Medikamente, Salben und Verbandszeug holen ok. Hier nimm erstmal diese Schmerztablette.

Ich: Danke aber es ist nicht nötig. Du hast schon soviel für mich getan. Ich weis nicht wie ich meine Schuld bei dir begleichen soll.

Pinar: rede kein Unsinn bitte. Ok ich mag dich und das ist jawohl Grund genug für mich.

Nur regen darf's nichtWhere stories live. Discover now