Kapitel 17 ~Der Weg zur Freiheit

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Das konnte ja wohl jetzt micht wahr sein, oder?! Ich war fast draußen und dann schnappte mich irgendso ein Pfosten! Ich strampelte wie eine Irre und versuchte irgendwie loszukommen. Ich wollte weg von hier! Dann fiel mir das Messer in meiner Hand wieder ein. Ich bereitete mich gerade darauf vor, das Messer zu benutzen, als mir folgendes ins Ohr geflüstert wurde: "Pssst... Ich bin es... Du bist in Sicherheit." Ich erkannte die Stimme sofort und entspannte mich.

Jake. Er war hier. Er würde mich retten. Der Albtraum würde ein Ende haben. Sobald er bemerkt hatte, dass ich wieder ruhig war, ließ er mich los. Ich drehte mich augenblicklich um und warf mich in seine Arme. Ich weinte vor Erleichterung. Es war so als würde eine riesige Last von mir abfallen. Er schloss seine Arme fest um mich und hauchte: "Alles wir gut. Ich bin so froh, dass es dir gut geht..."

Wir standen noch eine Weile so da, bis ich er sich von mir löstet und leise sagt: "Komm! Wir müssen hier weg." Ich nickte und wir gingen gemeinsam durch den Ausgang. Draußen angekommen sah ich Mike bewusstlos und blutverschmiert auf dem Boden liegen und Damian über ihn gebeugt. Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn ebenfalls. "Gott sei Dank. Dir geht's gut", flüsterte er.

Wir gingen alle drei zu Jakes Wagen und fuhren schnell nach Hause. Während der Fahrt war es still, da keiner zu wissen schien, was er sagen sollte. Zu Hause angekommen bedankte ich mich bei den Beiden und verabschiedete mich von Damian. Dann ging ich ins Bad und duschte ausgiebig. Ich benutzte mindestens dreimal soviel Wasser wie sonst, aber das war mir egal. Nachdem ich fertig war, zog ich mich an und ging in mein Zimmer. Dort angekommen kuschelte ich mich in mein Bett und dachte nach. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich war in Sicherheit. Zum Glück waren Jake und Damian gekommen, sonst wäre mein Plan vermutlich an Mike gescheitert. Er hätte mich wieder zu Tyler gebracht und der hätte weiß Gott was mit mir gemacht..

Nach kurzer Zeit wurde meine Tür geöffnet und Jake kam rein. Er trug nur Boxershorts und ein Tshirt. Jake kam zu meinem Bett, setzte sich an die Kante und fragte sanft: "Brauchst du irgendetwas, Kylie?" Ich schüttelte meinen Kopf und er wollte wieder gehen, doch ich hielt seine Hand fest und bat: "Bleib bitte hier, Jake." Er nickte und legte sich neben mich. Ich kuschelte mich an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. Jake schlang seine Arme um mich und küsste mich auf den Haaransatz. Ich lauschte seinem Herzschlag und wurde immer schläfriger. Doch plötzlich spannte sich sein Körper an und ich hob meinen Kopf und betrachtete sein Gesicht, er hatte seine Kiefer fest aufeinander gepresst.

"Was ist los, Jake?", fragte ich verwirrt.

Jakes P.O.V

"Ich bring ihn um! Wie kann er es wagen, dich einfach zu entführen?! Du hast nichts, aber auch überhaupt nichts mit dieser Sache zu tun! Dieser Bastard! Dafür soll er in der Hölle schmoren!", zischte ich.

Sie sah mich besorgt an und sagte dann: "Mir geht's gut, Jake. Du wirst jetzt nichts unüberlegtes machen! Wir gehen morgen zur Polizei und zeigen ihn an."

Diese Antwort beruhigte mich keineswegs. Gefängnis war nicht Strafe genug! Wie konnte er nur Kylie entführen?! Ich dachte er wäre abgehauen und hätte ein neues Leben begonnen! Stattdessen hat er nur darauf gewartet, dass ich wieder jemanden wie sie an mich heranlasse, um sie mir dann wegzunehmen! Der Tod von Emma hatte Tyler gefährlich und unberechenbar gemacht. Ich wollte lieber nicht wissen was er mit meiner Kylie vorgehabt hatte...

"Wie habt ihr mich eigentlich gefunden?", hackte Kylie nach.

Ich erzählte ihr: "Naja, Tyler hat mich an dem Abend an dem er dich entführt hatte, angerufen und gesagt, dass ich schon bald wissen werden, was es heißt, einen geliebten Menschen, in dem Fall also dich, zu verlieren. Ich hab sofort Damian angerufen. Er und ich waren früher mal mit Tyler befreundet bis..."

"Ich weiß das von Emma", unterbrach sie mich.

Ich war verwirrt. Sie wusste das von Emma und wollte trotzdem, dass ich bei ihr war? Das war eindeutig ein Kapitel meines Lebens, dass ich zutiefst bereute... Ich nickte traurig und fuhr fort: "Als ich Damian angerufen hatte, hat er sofort gesagt, dass er mir hilft dich zu finden. Wir haben in seinem alten Haus gesucht, doch da war er nicht. Dann beschlossen wir in der Lagerhalle zu suchen, in der Emma gestorben war und genau dort warst du."

Sie nickte und streichelte beruhigend meine Hand. Ich entspannte mich und sie lächelte sanft. Dann kuschelte sich wieder an mich und schon nach kurzer Zeit war sie eingeschlafen. Ich zog sie noch etwas näher zu mir. Zum Glück ging es ihr gut. Niemand würde ihr weh tun. Ich würde sie vor allem und jedem beschützen.

Komme was wolle...

The Bad Boy next doorWhere stories live. Discover now