❧ Kapitel 38

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Ich kann nicht sagen, wie lange ich weggetreten war, aber ich bin überhaupt froh wieder bei Bewusstsein zu sein. Als ich dann wieder richtig denken kann und nicht mehr von dem Betäubungsmittel beeinträchtigt bin, bleibe ich still und halte meine Augen geschlossen. Ich habe zu viele Thriller gelesen und weiß, das das schlauste was ich jetzt tun kann, mich ruhig zu verhalten und keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Mein Herz hämmert so schnell gegen meine Brust, das ich schon Angst habe, die Leute im Raum könnten es hören. Konzentriert versuche ich irgendetwas aus meiner Umgebung zu verstehen, doch ich rieche nur Tabakrauch und Chemikalien. Angestrengt unterdrücke ich meine Nase zu verziehen, was mir bestimmt mein Leben kosten würde. Mein Atem stockt, als ich eine Stimme nah an meinem Körper höre.

„Ich weiß nicht, wieso sie nicht aufwacht." meint der mir immer noch Unbekannte.

„Du Idiot! Ich habe dir ausdrücklich gesagt, wie viel du ihr geben sollst." zischt Diego sauer zurück.

„Chill mal. Ich bin nicht dumm." sagt er gelangweilt.

„Offensichtlich schon. Geh mir aus den Augen, ich knöpfe mir jetzt die andere vor." erwidert Diego genervt und scheucht seinen Handlanger raus.

Ich höre ein lautes Reißen und schon fängt ein Mädchen an zu schreien. Um Himmels Willen, wo bin ich denn hier gelandet? Bin ich doch tot und in meiner Folterkammer? Diego schlägt dem Mädchen auf die Wange, denn ich höre ein lautes Klatschgeräusch, was ich zu gut kenne.

„Halt die Klappe! Noch einmal und du würdest dir wünschen, ich hätte dich direkt getötet. Verstanden?"

Ich gehe davon aus, das sie genickt hat.

„Gut. Also, was mache ich jetzt mit dir? Du warst mir zwar eine gute Hilfe, aber du könntest mich bei der Polizei verpfeifen und das wäre nicht so schön." redet er weiter vor sich hin.

„Ich verrate nichts. Denkst du ich würde meine Familie aufs Spiel setzen? Ich bin nicht blöd." entgegnet das fremde Mädchen sauer zurück.

Nein. Das kann nicht sein. Es muss eine Täuschung sein. Langsam mache ich meine Augen auf und kneife sie erstmal zu, als mir die Sonne entgegen strahlt. Sobald ich mein Sehvermögen wieder unter Kontrolle habe, wage ich einen Blick zu den Stuhl mir gegenüber und wünschte mir ich hätte es nicht getan. Das soll doch wohl ein schlechter Scherz sein, oder?

„Was zum Teufel machst du hier?" rufe ich mit zu vielen verschiedenen Emotionen in der Stimme.

„Brooke, ich kann dir das erklären. Es ist nicht so wie es aussieht." lügt die Verräterin mir in das Gesicht.

Standart diese Ausrede. „Wie lange ziehst du das schon ab? Ich habe dir vertraut, Allison!"

„Ich wurde gezwungen! Denkst du echt, ich würde mit dem freiwillig zusammenarbeiten?" Ungläubig blickt sie mich an.

„Ja und du hast es echt wunderbar gemacht." wirft Diego amüsiert ein.

„Du hast mich ausgenutzt. Wie konntest du nur mit uns allen immer zusammensitzen, obwohl du weißt, was für ein ekelhafter Mensch du bist? Was ist mit Liam? Liebst du ihn wirklich oder war er nur für Informationen gut? Du musst dich ja tierisch gefreut haben, als ich dir gesagt habe, das ich mit Gray heimlich zusammen bin. Ich kenne dich überhaupt nicht." feuere ich wütend in ihre Richtung.

„Brooke, du verstehst das nicht. Ich hatte keine Wahl. Du bist meine beste Freundin, wir sind eine Familie, schon vergessen?" Verletzt sieht sie mich an und schluckt merklich.

Tolle Schauspielerin. „Du bist für mich gestorben. Weißt du in was für Scheiße Grayson jetzt steckt? Ich wurde entführt von diesem Psychopathen, mir wurde irgendetwas in den Hals gespritzt und ich wurde mit einer Waffe bedroht! Ich müsste jetzt bei Grayson sein und nicht in diesem Drecksloch! Wenn ich hier rauskomme, wird es dir leid tun, uns verraten zu haben."

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