Kapitel 11

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Y/N POV:

Das laute zwitschern mehrere Vögel ließ mich aus meinem traumlosen Schlaf erwachen. Die Sonne schien durch das Fenster und bei genauerem Hinsehen, erkannte man feine Staubpartikel die in der Luft tänzelten. Es war angenehm warm nur der anhaltende Geruch nach Desinfektionsmittel machte mich langsam verrückt. Die vergangenen Ereignisse haben mich zum nachdenken gebracht. Dauernd beschwerte ich mich über meine jämmerliche Schwäche, dass ich niemanden helfen konnte. Doch damit soll nun endgültig Schluss sein... ich möchte helfen. Ich hatte nicht unbedingt vor als Soldat dem Militär beizutreten eher als Pflegerin für die Verwundeten. Doch auch dafür brauch ich die Ausbildung.

Und der erste Kampf stand bereits fest... die Einwilligung meines Vaters.

Sachte klopfte es an meiner Tür, noch bevor ich den Gast hereinbitten konnte schlüpfte ein Braunhaariger Schopf durch die geöffnete Tür. Als Hanji mich sah lächelte sich mich offen an „Na meine hübsche wie geht es dir heute?" erfreut über das Kompliment lächelte ich ihr entgegen und antwortete noch etwas schüchtern „Mir geht es schon viel besser danke der Nachfrage". Wohl erleichtert über meine Antwort lächelte sie sogar noch breiter, wenn dass überhaupt möglich war. „Das freut mich zuhören, ich werde heute nochmal alles durchchecken und wenn alles passt kannst du in ein paar Tagen hier wieder raus" zwinkerte sie mir zu.

Mit Hanjis Hilfe nahm ich die Verbände ab. Im Großen und Ganzen ging es mir den Umständen entsprechend wirklich gut. Die ganzen Blauen Flecken taten zwar weh aber es war auszuhalten. Mein Knie war noch etwas angeschwollen doch es schmerzte nur noch leicht beim Gehen. Mein Kopf allerdings war noch immer geplagt von stumpfen immer wieder kehrenden pochenden schmerzen. Manchmal waren diese so schlimm dass mir schwarze kleine Pünktchen vor meinem inneren Augen tanzten. Es beruhigt sich relativ schnell wieder wenn ich mich kurz ausruhte dennoch war es ziemlich lästig. Fasziniert beobachtete ich Hanji bei der Arbeit, ich wäre gerne mal wie sie, sie macht einen starken Eindruck und mein Vater hat anscheinend großes Vertrauen in sie.

„Du Hanji, darf ich dich mal etwas fragen?" verwundert über das plötzliche brechen des Schweigens stoppte sie in ihrer Bewegung und sah mich aus ihren braunen Augen an. „Ja aber selbstverständlich" antwortete sie mir. „Was ist eigentlich deine Aufgabe beim Aufklärungstrupp? Kümmerst du dich um die Verwundeten hier?" sie lachte mich leicht verlegen an bevor sie zur Antwort ansetzte „Nein ich bin seit kurzem Verantwortlich für die Erforschung der Titanen. Es ist meine Aufgabe herauszufinden welche weiteren Schwächen ein Titan hat." Wahnsinn... das hörte sich super interessant an. Aus großen Augen starrte ich sie nun an, was sie nur noch mehr in Verlegenheit brachte. „Aber wenn du gar nicht für die Krankenstation verantwortlich bist, warum bist du dann die einzige die ich hier immer sehe?" bohrte ich weiter nach. „Naja weißt du wir hatten vor einiger Zeit einen hervorragenden Arzt hier beim Aufklärungstrupp" ihre Miene und ihre Stimme veränderten sich und waren etwas betrübt. Etwas leiser fuhr sie fort „Leider ist dieser Arzt bei einer Expedition ums Leben gekommen." Ich wollte nicht weiter Salz in ihre Wunden streuen anscheinend kannte Sie diesen Arzt sehr gut. Nachdem ich nichts mehr zu dem Gespräch beitrug, sah Hanji es als Zeichen, dass sie mit ihrer Arbeit weiter machen konnte. Als sie fertig war bedankte ich mich bei ihr, bevor sie das Zimmer verließ drehte sie sich wieder um und nichts in ihrer stimme erinnerte an die vor wenigen Augenblicken noch betrübte Hanji. „Dein Vater wird dich später noch besuchen kommen und nach dem Mittagessen werde ich dich noch ein wenig herumführen" ohne auf eine Antwort zu warten zog sie die Tür hinter sich zu.

Seit längerem versuche ich die richtigen Worte zu finden um meinen Vater zu bitten mich im Militär aufzunehmen. Ich wollte keinen Bonus von ihm oder ähnliches, ich wollte einfach seine Zustimmung als Vater. Doch egal wie sehr ich mich bemühte, alles hörte sich nicht überzeugend genug an. Erwin war ein guter Vater, allerdings ist er bei der Arbeit ein strenger Kommandant der bereit ist für das große Ganze vieles zu opfern. Langsam aber sicher wuchs in mir die Nervosität, ich fing an mit meinen Fingern und meinen Haaren herumzuspielen wie ich es immer tat. So tief in Gedanken versunken merkte ich nicht, dass mein Vater bereits mit großen Schritten auf mich zueilte.

Kurz erschrak ich als mich seine kräftigen arme aus meinen Gedanken und in eine feste Umarmung zogen. „Bin ich froh dich wieder zu sehen Y/N" meinte er mit einem liebevollen lächeln auf den Lippen. Auch ich erwiderte sein lächeln bevor ich all meinen Mut zusammen kratzte um meinen größten Wunsch zu äußern. „Ich bin auch sehr froh dich wieder zu sehen, ich hatte noch gar keine Gelegenheit mich bei dir zu bedanken. Aber mir liegt ein sehr großes Anliegen auf dem Herzen." unsicher sah ich zu ihm rüber, doch ich merkte dass ich sein vollste Aufmerksamkeit hatte also fuhr ich fort „Seit langer Zeit hege ich den Traum Ärztin beim Aufklärungstrupp zu werden. Ich weiß dass es nicht dass ist was du dir für meine Zukunft vorstellst aber..." noch bevor ich den Satz beenden konnte kam er mir dazwischen. „Da hast du ganz recht ich stelle mir etwas völlig anderes für deine Zukunft vor. Ich möchte dass du eine gute Partie heiratest und in den inneren Distrikt ziehst, halte mich für altmodisch aber ich möchte dich in Sicherheit wissen. Warum denkst du habe ich dich all die Jahre versteckt?!" seine Stimme klang ruhig doch sie wurde von Wort zu Wort immer lauter und bestimmter. Normalerweise würde ich jetzt einknicken und meinem Vater mit diesem Thema in ruhe lassen, doch dieses eine mal musste ich für etwas was ich mir erträume einstehen und dafür kämpfen. Es war der erste Schritt zu einem Stärkeren 'Ich'. „Und was hat es mir gebracht?! Ich wurde trotz den ganzen Sicherheitsmaßnahmen am helllichten Tag entführt und gefoltert. Denkst du nicht dass mir eine Militärische Ausbildung dabei geholfen hätte mich selbst zu verteidigen?" überrascht von meinen lauten Ton den er nicht gewohnt war starrt er mich aus großen Augen an. Dieser Gesichtsausdruck weicht jedoch einem verärgerten „Willst du mir jetzt etwa ernsthaft vorwürfe machen? Das alles habe ich – nein WIR getan nur um dich zu beschützen! Als Arzt bist du an den kritischen Stellen einer Formation, da dort die Hilfe am häufigsten gebraucht wird. Ich habe dich nicht jahrelang beschützt, damit du jetzt bei der ersten Expedition draufgehst! Die Diskussion ist hiermit beendet." mit diesen letzten Worten stürmt er aus dem Krankenzimmer, ich konnte nicht anders als ihm mit fassungslosen Blick und offenem Mund hinterher zuschauen. Enttäuscht über das wenige Vertrauen meines Vaters, kullerte mir eine einzelne Träne die Wange herunter. Wütend wischt ich sie mir aus dem Gesicht und machte mich daran einen neuen Plan auszuhecken, um meinen Vater zu überzeugen.

Schon wieder war ich so konzentriert, dass ich gar nicht mitbekam wie einTablet mit etwas zu essen neben mich gestellt worden war. Von der ganzen Grübelei stiegen wieder meine Kopfschmerzen an. Ich nahm mir einen Apfel von dem Tablet, noch bevor ich einmal abbeißen konnte wurde die Tür beinahe aus den Angeln gehoben. Hanji hatte die Tür mit ihrem rechten Fuß aufgetreten, komplett verdutzt saß ich in meinem Bett und spürt wie mir langsam wieder die Farbe zurück ins Gesicht lief. „So Y/N, wie vorhin angekündigt werde ich dir jetzt mal unser schönes Hauptquartier zeigen." rief sie glücklich... na dass kann ja was werden.

Ich war wirklich sehr froh, dass Hanji mir das Hauptquartier zeigen möchte. Endlich würde ich mal wieder was anderes neben diesen kühlen weißen Wänden sehen. Langsam setzte ich mich auf und ging ins Bad. Bewusst wie schlimm ich wahrscheinlich noch aussah mied ich den Blick in den Spiegel über dem Waschbecken. Vorsichtig legte ich die Verbände ab und stellte mich unter die Dusche. Ich genoss jeden einzelnen Tropfen Wasser der meinen Körper hinunterfloss, es war so angenehm. So hatte mich Hanji nur mit einem feuchten Lappen an Armen und Beinen abgewischt. Doch wieder unter fließendem Wasser zustehen machte mich froh. Ein wenig länger genoss ich noch dieses Gefühl, bevor ich aus der Dusche stieg und mich abtrocknete. Hanji hatte mir bereits etwas zum anziehen herausgelegt, es war eins meiner Kleider. Wahrscheinlich hatte mein Vater es von zuhause geholt. Schnell schlüpfte ich rein und trocknete zum Schluss noch meine Haare die ich zu einem lockeren Dutt hochsteckte. Einzelne Strähnen hingen aus der Frisur und umrahmten somit sanft mein Gesicht. Mir war klar dass man einige der Verletzungen deutlich sehen konnte, doch ich hatte keinen Grund mich zu schämen... ich habe überlebt und ich muss mich nicht verstecken. Mit neuem Selbstvertrauen stand ich nun wieder Hanji gegenüber, welche mich zufrieden musterte. „Können wir starten?" fragte sie mich aufgeregt. Lächelnd nickte ich ihr zu und folgte ihr aus dem Krankenzimmer...

Hallöchen liebe Leser,

mal wieder musstet ihr ziemlich lang auf ein Update warten, umso mehr bin ich denen dankbar die sich trotz der unregelmäßigen Aktualisierungen meine Geschichte durchlesen. Ich hoffe sie gefällt euch... momentan geschieht nicht recht viel es wird auch noch ein bisschen dauern bis wieder mehr Aktion vorkommt. Levi wird aber im nächsten Kapitel wieder auftauchen - Versprochen ! Ich hoffe ihr habt Verständnis... ich möchte diese Geschichte aufbauen und nicht nur runter schreiben.  Falls ihr Kritikpunkte habt könnte ihr mir gerne ein Kommentar hinterlassen. Nochmals vielen Dank!

Eure Thari ;-)

My Soldier/Bodyguard and me (Levi x reader)Where stories live. Discover now