Kapitel 5

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Erwin POV:

Es war nun kurz vor Mitternacht und der Vollmond schien auf das Gelände des Lagerhauses. Ich stieg auf meinen Hengst und wollte gerade losreiten als mein Blick nochmal auf Levi fiel, der sich auf das Gelände und die Wachen konzentrierte. Er war wirklich ein erstaunlicher junger Mann der bestimmt viel durchmachen musste in der Unterwelt. Eines Tages wird er bestimmt mal ein großartiger Soldat werden. "Vergiss nicht, hol sie da raus und verschwindet. Wartet nicht auf mich" erinnerte ich ihn nochmal an unseren Plan. Mit einem kurzen Nicken signalisierte er mir, dass er mich verstanden hat. Ich galoppierte den Hügel hinab und ritt einen kleinen Umweg um die Wachen in die Irre zu führen, damit Sie meinen Weg nicht richtig nachverfolgen konnten. Ich verlangsamte das Tempo des Pferdes und kam bei den Wachen vor dem Tor an. "Steig vom Pferd ab." kam es von einem der Wachen. Ich tat was er befahl und stieg langsam aus dem Sattel, sobald ich den Boden berührt hatte kamen beide auf mich zu und drückten mich gegen die Mauer des Lagerhauses. "Still halten" kam es bissig nun von dem zweiten Wachmann. Sie tasteten mich von Kopf bis Fuß ab um zu überprüfen ob ich irgendwelche versteckte Waffen bei mir trug. Der Wachmann der mich eben kontrolliert hatte nickte kurz dem anderen zu der sich die ganze Zeit hinter uns positioniert hatte und jede einzelne meiner Bewegungen aufmerksam beobachtete. Die Türen öffneten sich und wir betraten einen Vorraum, dieses Gebäude sieht von hier noch größer aus als von draußen, ich hoffe wirklich, dass unser Plan funktioniert. Drei weitere Wachen standen in dem Vorraum bewaffnet und bereit mich bei jeder unüberlegten Bewegung zu töten. Auf der anderen Seite des Zimmers öffnete sich eine Tür und ein blonder großer Mann kam auf mich zu, er hatte ein unechtes Lächeln auf den Lippen. Er salutierte vor mir und sagte zu mir in einem Sarkastischem Ton "Hallo Kommandant Smith, welch eine Freude Sie persönlich kennenzulernen." Ich ging auf seinen Ton und seine Geste nicht ein und antwortete "Da Sie ja schon wissen wer ich bin, brauch ich mich ja nicht mehr vorstellen. Darf ich nun erfahren mit wem ich es zu tun habe?" Mit hochgezogenen Augenbrauchen sah mich der Mann an und nach einem kurzen Augenblick fing er an zu lachen. "Ich heiße Marcel, bitte folgen Sie mir in mein Büro wo wir alle Bedingungen in Ruhe besprechen können." Er zeigte mit seiner Hand auf eine Tür zu seiner Rechten. Ich nickte stumm und ging direkt nach Marcel in sein Büro, wir nahmen auf den Stühlen Platz. "Bevor wir beginnen..." nahm ich als erstes das Gespräch wieder auf "möchte ich wissen wie es meiner Tochter geht." grimmig starrte ich Marcel an und wartete auf seine Antwort. "Ihrer Tochter geht es soweit ganz gut. Aber bevor Sie sie sehen können klären wir noch alle Bedingungen. Als erstes werden Sie uns als Kommandant komplette Straffreiheit gewähren, außerdem werden Sie uns so viele 3DMA zur Verfügung stellen wie wir brauchen. Und das wichtigste zu aller Letzt, ab sofort haltet sich der Aufklärungstrupp raus aus der Unterwelt. Haben Sie die Bedingungen verstanden und werden Sie einhalten?" "Bevor ich einwillige habe ich noch eine letzte Frage... Wie habt ihr von meiner Tochter erfahren?" ich wusste dass es naiv war auf eine ehrliche Antwort zu hoffen, doch ich musst noch etwas Zeit schinden damit Levi genügend Zeit hatte Y/N zu suchen. Marcel grinste mich finster an "Sagen wir es mal so, wir haben da so unsere Quellen. Aber genug mit den Fragen, wirst du den Bedingungen zustimmen?" ich überlegte nicht lange, bevor ich antwortete "Für meine Tochter, werde ich es tun" "Dann haben wir einen Deal" mit dem gleichen grimmigen lächeln wie vorhin, hielt er mir seine Hand hin. Ich schlug ein und obwohl ich einen Plan hatte, hatte ich das Gefühl soeben einen Packt mit dem Teufel abgeschlossen zu haben.....

Levi POV:

Kurze Zeit nachdem Erwin vom Hügel losgeritten ist sah ich ihn unten vor dem Tor ankommen. Die Wachen packten ihn und suchten nach Waffen. Nachdem sie nichts gefunden hatten ging er mit den zwei Wachen zusammen in das Lagerhaus. Ich wartete noch ein paar Minuten und sah die zwei Wachmänner wieder herausgehen, anscheinend haben die Verhandlungen bereits begonnen. Ich stieg auf meine Stute und ritt den Hügel herunter und band das Pferd an einen Baum in der Nähe des Lagerhauses fest. Ich schlich mich auf die Rückseite, da ich beschlossen hatte zuerst die umherstreifenden Wachen außer Gefecht zusetzen. Dort angekommen, lehnte ich mich mit dem Rücken an die Hausmauer und lauschte. Es dauerte nicht lang und ich hörte Schritte die sich mir näherten, ich verließ mein Versteck noch bevor der Wachmann reagieren konnte. Mit dem rechten Arm nahm ich ihn in den Schwitzkasten während ich ihm mit der linken Hand die Nase und den Mund zuhielt. Nach kurzer Zeit brach er zusammen und ich schleifte ihn dorthin wo ich mich bis vor kurzem noch selbst versteckt hatte. Die anderen beiden setzte ich auf die gleiche Art und Weise außer Gefecht. Jetzt verbleiben nur noch die zwei vor der Tür. Ich schlich mich der Hausmauer entlang, bis ich um die Ecke und die Wachen sehen konnte. Jetzt musste ich es nur noch schaffen die beiden von einander zu trennen damit ich einen nach dem anderen K.O. schlagen konnte. Ich hob einen Stein auf und schmiss ihn in ein Gebüsch in der nähe der beiden. Der Trick funktionierte und das Geräusch zog die Aufmerksamkeit beider Wachen auf sich. "Sieh mal nach was da ist" hörte ich einen sagen. Man hörte noch ein seufzen bevor schritte ertönten. Ich linste um die Ecke und sah den anderen der sich gerade dem Gebüsch näherte. Ich nutzte diese Chance und ging auf den übrigen Wachmann an der Tür zu, bevor er mich überhaupt bemerkte hatte ich ihm einen harten Schlag auf den Hinterkopf mitgegeben. Schnell zog ich seinen Bewusstlosen Körper um die nächste Ecke und legte ihn dort lautlos auf den Boden. Mein nächstes Ziel hielt seinen Kopf noch in das Gebüsch als ich schon hinter ihm stand. Doch schneller als ich damit gerechnet hatte hob er sein Bein an und trat nach hinten aus und traf mich in den Bauch. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und blickte auf in das Gesicht des Mannes. Er zog ein Messer und ein sadistisches lächeln erschien auf seinem Gesicht. "Wenn haben wir den hier? Ich werde dich aufschlitzen, dabei werde ich mir zeitlassen und jeden Moment genießen." Ich kommentierte seine Drohung nur mit einem Schulterzucken gefolgt von einem Seufzer. Solche Menschen gehen mir richtig auf die Nerven. Mein Gegenüber nahm seine Kampfposition ein und ich wartete auf seinen ersten Angriff. Wieder bewegte er sich extrem schnell und ich konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen bevor er mir ein Auge ausgestochen hätte. Ich ging von Verteidigung über in Angriff und täuschte einen Schlag mit meiner rechten Faust an machte aber im letzten Moment eine Finte und trat ihm mit voller Wucht in den Magen. Daraufhin brach er auf den Boden zusammen und spuckte Blut. "Du bist zwar besser im Nahkampf als deine Teamkollegen, aber an mich wirst du nie rankommen" sagte ich ihm noch bevor ich auch bei ihm meinen rechten Arm um seinen Hals winkelte und mit meiner anderen Hand seinen Mund und seine Nase zuhielt bis er zusammenbrach. Jetzt musste ich nur noch einen Weg rein finden, die Tochter des Kommandanten suchen und dann wieder zurück zum HQ. Da ich nicht einfach durch die Tür stolzieren konnte musste ich einen anderen Eingang finden... vielleicht ein offenstehendes Fenster oder einen Nebeneingang. Nachdem ich um das halbe Gebäude gelaufen bin wurde ich fündig... ein Fenster, dass einen kleinen Spalt geöffnet war. Das reicht mir. Mit Hilfe des 3DMA schaffte ich es hoch zu dem Fenster. Ich zog zwei Dietriche aus meiner Tasche und fing an am Fenster die Scharniere herauszuheben. Nach wenigen Minuten gelang es mir und ich konnte das Fenster lautlos öffnen und unbemerkt in das Gebäude schlüpfen. Ich schaute mich um und war in einem riesigen Raum der nur von zwei Lichtquellen beleuchtet wurde. Neben einer der beiden stand ich und die zweite war in der Mitte des Raumes. Dort lag etwas auf dem Boden und ich näherte mich um zu sehen was es war. Meine Augen weiteten sich leicht als ich erkannte was es war... Blut.

Y/N POV:

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war aber für mich fühlte sich jede Minute wie eine                 halbe Ewigkeit an. Mir lief noch immer leicht das Blut übers Gesicht und es erschienen immer wieder schwarze Punkte vor meinen Augen. Ich werde durchhalten -versuchte ich mich selbst zu motivieren. Ich sah mich nochmal in dem Keller um, soweit ich es erkennen konnte gab es keine Fenster und nur einen Eingang bzw. Ausgang. Insgesamt wurde ich von 5 Männern bewacht, 3 waren mit mir hier drinnen darunter auch die Hakennase und 2 weitere bewachten die Türe draußen. Die hohe Decke wurde von vielen Balken gestützt, manche von ihnen waren so lang, dass sie mit der Dunkelheit auf der anderen Seite des Kellers verschmolzen. Plötzlich nahm ich eine Bewegung auf einer dieser Balken war...Moment mal ich versuchte so gut wie möglich meinen Blick auf die Stelle zu fokussieren, doch ich konnte nichts erkennen. Wahrscheinlich hatte ich einfach schon zu viel Blut verloren und fange bereits an zu halluzinieren. Doch schon wieder huschte ein Schatten in einem unmenschlich schnellen Tempo zu einem der Balken. Immer mehr balancierte sich der Schatten einen Weg weiter hinunter. Langsam erkannte ich auch die Umrisse einer Person, die zwei schwere Gewichte um die Hüfte trug. Es dauerte eine kurze Weile aber dann viel es mir wie Schuppen von den Augen, dieser Schatten musste ein Soldat vom Aufklärungstrupp sein. Was gibt es denn da oben so Interessantes zu sehen?" riss mich die Stimme der Hakennase aus meinen Überlegungen. Er kam ganz nah an mich heran,kniete sich neben mich und blickte nach oben zu den Balken. Ich musste ihn irgendwie ablenken, damit er den Soldaten nicht entdecken würde. Die Hakennase starrte konzentriert auf die Balken, als ich mit meinem Kopf von hinten ausholte und ihm mit aller Kraft eine Kopfnuss mitgab. Dieser Moment war einfach berauschend, diesen Mistkerl unten auf dem Boden liegen zusehen wie er sich den Kopf hielt und mich überrascht anstarrte. Dies ließ mich für einen kurzen Moment die höllischen schmerzen in meinem Kopf vergessen. Der Gesichtsausdruck des Mannes wandelte sich aber schnell wieder zu seinem normalen grimmigen Blick. Du kleines Miststück" brüllte er mich an, doch ich konnte nicht anders und musste lachen. Diese Reaktion wurde mit einem Tritt gegen meinen Oberkörper bestraft, ich fiel mit dem Stuhl um, der bei dem hartenAufprall auseinanderbrach. Haltet sie fest" befahl er den anderen beiden Wachmännern.Sie kamen auf mich zugelaufen und zerrten mich wieder zurück auf meine Beine.Los macht ihr den Knebel ab, damit ich ihre Schreie hören kann." Die beiden Männer,die mich festhielten tauschten unsichere Blicke miteinander aus. A-Aber ..."weiter kam er nicht da schrie ihn schon die Hakennase an. Ihr sollt den Knebellösen!". Sie taten was er sagte und mir wurde der Knebel entfernt. Diesmal war ich diejenige die ihn mit einem finsteren Blick und einem grimmigen lächeln ansah. Ich mag keine Frauen mit einem Dickschädel und  die nicht wissen wann es besser ist die Klappe zu halten" hörte ich ihn zu mir sagen. Du hast ziemlich hohe Ansprüche für jemanden der eine solch hässliche Hakennase hat." versuchte ich ihn weiter zu provozieren, seine Kameraden konnten sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Ich merkte wie er vor Wut kochte, nun musste ich nur noch einen draufsetzten damit er die Kontrolle verliert. In dem Moment fiel mir wieder der Schatten auf und nach kurzem Überlegen fiel mir etwas ein wie ich gleich zwei fliegen mit einem Schlag erledigen konnte. Ich hob meinen Blick und starrte ihm fest in die Augen, all meine Angst war wie weggeblasen, ich konzentrierte mich nur auf ihn und die Schmerzen, die er mir angetan hatte. Du bist kein Mann, du bist ein nichts, wer soll dich jemals respektieren?!" mit jedem Wort wurde ich lauter. Halt die Schnauze" kam es nur von ihm. Mit schnellen Schritten näherte er sich mir und trat mir gegen mein Knie. Hätten mich die anderen beiden nicht festgehalten wäre ich wohl hingefallen. „Welcher Mann braucht die Hilfe von zwei weiteren Wachmännern um ein zierliches kleines Mädchen wie mich festzuhalten? Und für was wurden die beiden Männer draußen positioniert? Vertrauen dir deine Vorgesetzten so wenig zu, dass sie dich nicht alleine mit mir lassen können?" Oh, ... da hatte ich wohl wirklich einen Nerv getroffen. Die Hakennase rannte wutentbrannt auf mich zu, ich traute mich kaum hinzusehen. Plötzlich ankerten sich zwei Haken in die Wand hinter uns und man hörte wie Eisendrähte eingefahren werden. Der Schatten explodierte aus der Dunkelheit und alles was ich sah waren kalte aber zugleich wunderschöne graue Augen...

My Soldier/Bodyguard and me (Levi x reader)Where stories live. Discover now