Kapitel 27

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Y/N POV:

Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte, als mir die Sonne ins Gesicht strahlte. Hatte ich so lange geschlafen? Die Sonne stand bereit höher als normalerweise, wenn ich aufwachte. Ich rieb mir mit meiner Hand den letzten Schlaf aus den Augen doch zuckte bei der Bewegung kurz zusammen. Ein Brennen an meinem Oberarm erinnerte mich an die kleine Verletzung. Ich würde später eine Tinktur auf die Wunde geben, um den Schmerz zu lindern. In wenigen Minuten machte ich mich fertig für den Tag, ich ließ das Frühstück im großen Speisesaal ausfallen und widmete mich direkt der Arbeit. Das Wetter wurden von Tag zu Tag wärmer und sonniger, der Frühling kam immer näher, ich hatte einige wagemutige Blumen entdeckt, die ihre ersten Knospen aus der Erde streckten und die Blühten begangen zu blühen.

Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich gar nicht bemerkte wie es draußen anfing zu dämmern. Ein sanftes goldenes Licht schien in das Krankenzimmer. Ein leises Klopfen ließ mich aufsehen, in der offenen Tür stand Levi "Ich wollte dich nicht erschrecken." sagte er zur Begrüßung. Ich schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln "Hallo Levi" zu meinem Bedauern bekam ich nur ein Kopfnicken zurück. Levi war niemand der Emotionen zeigte, aber in seinem Inneren war er ein guter Mensch, der sich um die Leute kümmerte und sorgte, die ihm was bedeuten. Und diese Seite hatte ich hautnah erleben dürfen, als er mich am Arm gepackt hatte um sich die Verletzung anzusehen, die ich mir durch Furlans Schwert zugezogen hatte. Nur der Gedanke daran lies mir die Röte ins Gesicht steigen und mein Atmen sowie mein Herzschlag beschleunigten sich. "Wie geht es deinem Arm?" fragte Levi und unterbrach damit meine Gedanken. "Besser" kritisch betrachtete er den kleinen Verband an meinem Arm, ich verdrehte die Augen und bewegte diesen zum Beweis in alle Richtung. Seine Schultern entspannten sich ein wenig. "Wir können heute Abend das Training gleich wieder aufnehmen." schlug ich vor, doch Levi schien von der Idee nicht begeistert "Du solltest mindestens noch 2 Tage pausieren, deine Wunde könnte wieder aufgehen." Süß dass er sich sorgte, dachte ich mir heimlich. Doch nach außen verdrehte ich nur die Augen und wiederholte die Bewegungen mit dem Arm während ich sagte "Also erstens es ist keine große Wunde bei der ich befürchten müsste dass ich sterbe wenn sie aufgeht. Zweitenst darf ich nicht aus der Übung kommen." Als Bonus legte ich einen traurigen Hundeblick auf, der ihn eh kalt lassen würde aber mir war jedes Mittel recht um ihn zu überzeugen mit heute Abend wieder zu trainieren. "Ich sehe es würde wohl keinen Sinn machen mit dir darüber zu diskutieren." Wow das war ja einfach, innerlich feierte ich meinen kleinen Sieg. "Dann sehen wir uns zur gewohnten Zeit" mit diesen Worten verabschiedete sich Levi aus dem Krankenzimmer. Ich beendete die letzten offenen Aufgaben und säuberte alles, bevor ich mich in mein Zimmer zurückzog und mich für den Unterricht vorbereitete.

Bevor Levi überhaupt zum Training erschienen war, hatte ich das ganze Aufwärm – Programm schon durch und wartete ungeduldig, dass es weitergehen würde. Ein Ausdruck von Verwunderung huschte über sein attraktives Gesicht, als er mich leicht verschwitzt an unserem üblichen Treffpunkt sah. "Du scheinst heute besonders motiviert zu sein." Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Und tatsächlich, nicht dass ich mich auf ein Podest stellen würde, doch es war mir gelungen Isabel zu besiegen und gegen Furlan einigermaßen lang durchzuhalten. Mir ist klar, dass das Glück gewesen sein mag, doch ich merkte jeden Tag, wie ich kräftiger wurde und meine Fähigkeiten sich verbesserten. Und dass alles nur dank Levi. "Okay da du schon fertig mit aufwärmen bist können wir über den Kampf reden. Ich habe mir Notizen gemacht zu deinen Schwächen und Fehlern damit wir daran gezielt arbeiten können." Levi hatte sich in der Rolle des Trainers komplett übertroffen, ich hatte nur auf ein paar Lektionen gehofft, doch seit einigen Monaten stand er jeden Morgen und Abend mit mir da und unterrichtete mich, obwohl er selbst den ganzen Tag trainierte. Levi wies, mich an mich in die Anfangsposition zu begeben, er versuchte, mich wieder in die Situation zurückzubringen, als ich mit Isabel gekämpft hatte. "Der erste Angriff den du gegen Isabell gelandet hast war sehr gut, allerdings musst du danach wieder viel schneller in die Verteidigung übergehen. Den Treffer hättest du abwenden können. Hier wir versuchen das nachzustellen." Levi begab sich in Position. Ich ahmte langsam den Schlag nach den ich Isabel verpasst hatte. "Stopp" kam es ruhig von Levi, als ich mich nach dem Schlag zurückzog. "Sobald du dich vom Gegner entfernst musst du sofort in die Verteidigungsposition wechseln auch wenn du den Gegner eben getroffen bzw. geschwächt hast musst du immer darauf vorbereitet sein einen Gegenangriff abzuwenden. Wir wiederholen das nochmal aber diesmal in normaler Geschwindigkeit." dieses Szenario übten wir einige Male, bevor ich es endlich geschafft hatte, einen Schlag von Levi zu verteidigen. "Nicht schlecht. Als nächstes dein letzter Angriff... ich hatte dich ermutigt es zu machen aber rückblickend ist es nicht der beste Weg um deinen Gegner zu Fall zu bringen. Wäre Isabell bewaffnet gewesen, hättest du vielleicht ein Messer anstelle einer Faust im Rücken gehabt. Ich zeige dir nur ein paar Alternativen die du anstelle dieser Methode anwenden kannst um deinen Gegner zu fall zu bringen." Es folgten die unterschiedlichsten Bewegungsabläufe, um den Feind niederzuringen, ich durfte jede davon während unseres Trainings am eigenen Leib erfahren. Die dadurch immer wiederkehrende Nähe zu Levi brachte mich kurzzeitig aus dem Konzept, was er sofort merkte und mit Liegestützen strafte. Nach diesem langen und intensiven Training kehrte ich komplett erschöpft zurück in mein Zimmer.

Und das letzte, was ich jetzt gebrauchen könnte, war eine Diskussion mit meinem Vater, aber so viel Glück hatte ich heute nicht. Da saß er, auf meinem Bett und mit einem fragenden Blick auf dem Gesicht als ich mein Zimmer betrat. "Ich wollte mit dir sprechen, aber ich hatte dich heute weder zum Frühstück noch zu irgendeiner anderen Mahlzeit im Speisesaal angetroffen. Dann dachte ich, ich würde dich vielleicht in der Krankenstation antreffen aber auch da warst du nicht genauso wenig wie in deinem Zimmer. Also frage ich mich... wo warst du?" sein anfangs fragender Blick wurde so stechend und bohrte sich in mich. Sollte ich ihm erzählen, dass ich trainierte, um stärker zu werden? Würde er es akzeptieren oder würde er es nicht verstehen. "Nun ja ich hatte mich doch für die Prüfung zur Heilerin angemeldet, ich muss mich natürlich entsprechend vorbereiten, um für den zweiten Teil der Prüfung zugelassen zu werden." Ich entschied mich für eine Halbwahrheit, ich bin zwar nicht eben vom lernen gekommen, aber ich hatte die letzten Wochen täglich für die anstehende Prüfung gelernt. Weiterhin misstrauisch musterte er mich von Kopf bis Fuß "Warum siehst du dann aus als hättest du dich im Dreck gewälzt?" Ich sah an mir herab und auf meiner Hose waren lauter grünbraune Gras und Erdflecken verteilt. "Ach dass, ich war im Waldabschnitt beim Trainingsgelände um nach Kräutern zu suchen die eventuell in der Prüfung vorkommen werden um sie abzuzeichnen und einige mitzunehmen. Dabei habe ich mich wohl etwas eingesaut." verlegen kratzte ich mir am Hinterkopf. Überzeugt schien er nicht, aber er fragte nicht weiter nach. "Es freut mich, dass du die Prüfung so ernst nimmst, die Prüfungen finden am Ende des Monats statt oder?" Überrascht, dass er sich dieses Detail gemerkt hatte, antworte ich "Ja genau da findet die erste Prüfung statt." "Auch wir werden zu der Zeit eine schwierige Aufgabe bestehen müssen, wir werden wieder hinter die Mauer gehen." wie vom Blitz getroffen stand ich da und schaute meinen Vater voller entsetzen an. "Was? Warum so plötzlich?" Mir war bewusst, dass es zum Job meines Vaters gehörte Expeditionen hinter der Mauer zu leiten, aber mir schien es, als wäre diese Mission zu überstürzt. "Wir haben Anweisungen aus dem Palast bekommen, die Bewohner der Mauern möchten Fortschritte sehen. Wir müssen handeln bevor es zu einem Aufstand kommt. Mach dir keine Sorgen, ich werde unversehrt zurückkommen wie ich es schon immer getan habe." langsam erhob er sich von meinem Bett und kam mir entgegen und nahm mich in den Arm. "Alles wird gut, wir waren lange nicht mehr so gut aufgestellt wie zurzeit, vorallem mit unserem Neuzugängen." und wieder fühlte es sich an, als hätte man mir einen Kübel voll Eis über den Kopf geschüttet. Daran hatte ich bislang nicht gedacht, aber wenn mein Vater hinter die Mauern gehen wird werden Furlan, Isabel und Levi mitkommen müssen. Mein Herz wurde schwer, sie alle waren bärenstark, dennoch hatte bisher keiner von Ihnen gegen Titanen gekämpft. Mein Vater blieb einige Minuten, bevor er sich entschuldigte da er Papierkram zu erledigen habe und die nächste Taktikbesprechung für die Mission anstehen würde. Ich war noch immer unter schock und verabschiedete mich nur kurz von meinem Vater, und es dauerte nicht lange, bis meine Gedanken wieder zu der Expedition abschweiften. Wie viele Opfer würde es uns diesmal kosten, um der Befreiung der Menschheit einen Schritt näher zu kommen? Die ganze Nacht träumte ich von den schrecklichsten Szenarien, die mir in den Sinn kamen und immer erschienen die gleichen leblosen Gesichter in meinen Träumen ...

Hallo ihr Lieben,

ich weiß ihr habt laaaaange nichts mehr von mir gehört und es tut mir wahnsinnig leid. Auch jetzt habe ich leider nur ein kurzes Kapitel für Euch. Es ist mir nach der langen Zeit echt schwierig gefallen wieder in die Story zurückzufinden. Ich will keine falschen Versprechungen machen, aber ich möchte versuchen wieder häufiger Kapitel hochzuladen.

Sorry an alle Leser/innen die sich bisher jedes Kapitel durchgelesen haben und immer sehr geduldig auf das nächste gewartet haben.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag und hoffe Euch sobald wie möglich ein neues Kapitel meiner Story präsentieren zu können.

LG Thari <3

My Soldier/Bodyguard and me (Levi x reader)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant