Hilfe

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Point of View Prudence 

Keine Ahnung wie lange es dauerte. Es fühlte sich wie Stunden an, doch vermutlich waren es nur Minuten. Grauenvolle Minuten. Irgendwann als alleine das aufrecht Sitzen und den Kopf oben halten ein Kraftakt wurde, öffnete sich die Tür des Lieferwagens. Ich nahm nur den Ruck der sich öffnenden Tür war. Und bevor ich meinen Kopf wenden konnte war sie auch schon wieder geschlossen. Verdammt. Einer der Kerle stand nun vor mir. Ich holte tief Luft und starrte ihn an. 

Seine braunen Augen funkelten amüsiert. "Schön dass du wieder wach bist." Ich presste die Lippen aufeinander und überlegte was ich tun sollte. Plötzlich griff der Kerl hinter sich. Mir war nicht aufgefallen dass er einen Rucksack bei sich hatte bis er eine Flasche Wasser vor mir präsentierte. "Adrian meinte wir sollten dich los werden. Doch ich konnte ihn davon überzeugen, dass die Sache mit dir einfach wird. Eine Cachee. Wirklich schön. Adrian konnte uns bis jetzt die meisten Savants vom Hals halten, doch mit normal ermittelnden Beamten ist die Sache schon heikler. Da kommst du ins Spiel."

Mein Blick war auf die Flasche gerichtet, die er in der Hand hielt. Ein Rauschen erfüllte meine Ohren. Mein Kreislauf war am Ende. Seine Worte drangen nicht wirklich zu mir. Ich wusste dass ich durstig war, doch die Flasche vor mir zu sehen war hart. Mein ganzes Sein, schien auf ein Verlangen zu schrumpfen. Durst. Die Hand die plötzlich auf meine Wange knallte, riss mich hart in die Realität zurück. Doch ich zuckte nicht, mein Kopf flog einfach gegen die Rückwand des Lieferwagens. So als wäre jede Muskelspannung schon zuviel. 

Ungebremst schlug ich mit der Schläfe gegen die Rückwand. Doch der Schmerz kam nicht richtig bei mir an. "Ich rede mit dir, du verdammte Schlampe. Hör auf so stupide zu glotzen." "Autsch." Murmelte ich, obwohl ich vermutlich besser Beleidigungen um mich geworfen hätte. Doch meine volle Aufmerksamkeit hatte im Moment meine Schläfe. Dünne anatomische Region, viele Nerven und wichtige Gefäße. "Vielleicht bringst du mich hier um. Wäre doch in Adrians Sinne. Nicht wahr?" Meine Stimme war leise aber ich erkannte das Jim missbilligend das Gesicht verzog. 

Es war ironisch wie mich diese kleine Gefühlsregung mit Zufriedenheit erfüllte. Denn eigentlich hatte ich schon verloren. Sollte er sich doch über mich ärgern, wenn es das einzige war was ich noch bewirken konnte. Ich war am Ende und ich war erstaunt mit was für einer Gelassenheit, ich das Ganze über mich ergehen ließ. Doch mir fehlte schlicht die Kraft mich groß aufzuregen. Das einzige was mir blieb war mein bisschen Galgenhumor. Sollte sie es doch jetzt tun. Niemand würde mich finden, so wie ich es mir jahrelang gewünscht hatte. Oder vielleicht auch nicht. Meine Leiche würde auftauchen. Ich würde sterben in den Händen dieser Mörder. Ich schloss meine Augen und stellte mir Valour vor. 

Wenn es ein Jenseits gab würde ich sie dort wieder sehen. Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Erst als mich etwas unsanft an der Schulter traf öffnete ich die Augen und spürte die Feuchtigkeit die sich unter mir sammelte. "Trink besser, bevor der ganze Boden nass ist. Wenn Adrian das nachher sieht wird er sonst böse." Dieses Arschloch hatte doch wirklich die Frechheit mich mit einer offenen Wasserflasche zu bewerfen. Dennoch schluckte ich meinen Stolz herunter. So schnell ich konnte griff ich nach der Flasche um das restliche Wasser zu retten.

Als die Tür des Lieferwagens mit einem Knall zugeworfen worden ist, hatte ich schon das meiste des Wassers in hastigen Schlücken getrunken. Es war erstaunlich wie großartig so etwas simples wie Wasser schmecken konnte. Doch während ich genoss, fiel mir etwas auf. Er sprach davon wenn Adrian das später sieht. Das hieß Adrian war nicht da. Konnten sie wirklich so dumm sein und meine Telepathie nicht dauerhaft blocken. 

Ich konzentrierte mich auf Hollly, und versuchte all meine Kraft in die Übermittlung einzubringen. >HILFE HOLLLY< Ich spürte wie meine Gedanken den Weg fanden, und Hoffnung keimte in mir auf. Sekunden später erklang Hollly's starke Stimme in meinen Gedanken.

 >Oh mein Gott. Du lebst. Geht es dir gut? Wo bist du?< Durch die Verbindung konnte ich ihre Aufregung spüren. >Lieferwagen, keine Ahnung wo.< Ich spürte das Holly weitere Fragen hatte, diese aber zurück hielt. Nun war es an mir ihr so gut wie möglich zu helfen. Alles könnte nützlich für sie sein. 

>Es sind zwei Brüder. Unauffällig. Ungefähr 40. Braune Haare. Gepflegt. Savants.<  

Ich machte eine kurze Pause. Was war noch wichtig?         

 >Adrian und Jim.<                                                                                                                                                               

Fuck, das würde ihnen doch helfen die zwei zu schnappen.                                                                  

>Bitte was?<   

>So heißen diese Psychos.<

>Damit lässt sich doch Arbeiten. Und nun nochmal. Wie geht es dir?<        

>Sobald du mich findest besser.<   >Victor und ich arbeiten daran.<                

 >Victor und du arbeiten zusammen?< Das Glück das ich empfand war kaum zu beschreiben. Mein Möchtegern-Seelenspiegel suchte nach mir. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch es gefiel mir ausgesprochen gut.

 >Klar, ich weiß ja dass dich zu finden immer schwierig wird. Doch dieses mal möchte ich das Versteckspiel gewinnen. Und auch ich weiß wann ich Hilfe brauche.< 

>Wollen wir hoffen das deine Fähigkeit mich zu finden sich nun signifikant verbessert. Den wirklich Mut machst du mir gerade nicht.<

 >Ich hab dich auch lieb Süße. Aber jetzt nochmal wie geht es dir. Bist du verletzt?< Es war subtil doch plötzlich bemerkte ich, dass es mich langsam blockierte. Wobei es das falsche Wort war. Hatte ich zuvor immer den Block bemerkt, so spürte ich nun dass etwas an meinen Fähigkeiten saugte. Es war als würde jemand sie aufbrauchen, und mir meine Kraft entsaugen. Fuck. Und plötzlich spürte ich wie mir die Fähigkeit schwand mich telepathisch zu unterhalten. >Er nimmt meine Kraft...< War das letzte was bei Holly ankommen sollte. Den plötzlich war ich wieder alleine und machtlos. Und das war der Moment in dem mir Tränen über die Wangen liefen. 

Persuading PrudenceWhere stories live. Discover now