Saufkumpanen

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Point of View Victor


Trace und ich standen vor dem Dinner, wir wollten uns gerade wieder zum Park aufmachen um wieder an die Arbeit zu gehen. Als Steve etwas außer Atem wieder in unsere Richtung kam. Trace und ich waren beide verwundet. „Warum bist du wieder hier Steve. Ich dachte du wolltest Prudence zum Hauptquartier begleiten?" Der vorwurfsvolle Blick von Steve schien mich regelrecht zu durchbohren. 


„Sie hatte es ziemlich eilige. Ich hab sie zuerst noch gesehen, und ich glaube sie mich auch, doch nach dem sie um die Ecke bei der Colorado Avenue war, war sie verschwunden." „Willst du nochmal kurz mit zum Park Partner?" Versuchte ich es etwas versöhnlich, um mich nun wenigstens mit Steve wieder etwas besser zu stellen. „Ja. Hätte ich vermutlich so oder so müssen." Meinte er etwas besänftigt aber immer noch wütend. Trotzdem, gemeinsam gingen wir wieder an die Arbeit.

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Am Abend waren wir weiterhin ahnungslos. Trace hatten keine Spuren gefunden. Es war als hätte der Täter keine Spuren hinterlassen. Doch so etwas war doch nicht möglich. Trace fand immer etwas. Steve hatte sich schon auf den Weg nach Hause gemacht, und auch Trace hatte vor sich in sein Liebesnest mit Diamond zurückzuziehen. Die beiden hatten seit neuestem eine gemeinsame Wohnung in Denver und waren unglaublich glücklich gemeinsam. Zum Kotzen.

Ich persönlich beneidete Trace um sein Glück. Er war so ausgeglichener seit er Diamond gefunden hatte. Als Trace Feierabend machen wollte, kam er nochmal kurz zu mir.

Sein Gesicht sah ernsthaft besorgt aus. „Ich geh jetzt dann. Aber weißt du Vic, ich hab mir nochmal Gedanken gemacht. Es muss ein Savant an der Sache beteiligt sein, sonst hätte ich etwas gesehen." Seine Stimme war gegen Ende ein Flüstern und mir stellten sich die Nackenhaare. Darüber hatte ich auch schon nachgedacht, doch der Gedanke an einen mordenden Savant hatte einen bitteren Beigeschmack.

„Ich vermute du wirst Recht haben." Brachte ich heraus, und versuchte in meinem Kopf das Ausmaß der Sache zu bereifen. „Wir sollten vorsichtig sein. Was immer dieser Savant kann, er weiß was er tut." Ich machte eine Pause und musterte Trace. Ich spürte dass er darauf warte nach Hause zu können. Also sagte ich genau die Worte, die er hören wollte. „Grüß Di von mir." „Mach ich Bruder." Schon während er das sagte, macht er sich auf den Weg nach Hause.

Ich sollte nun auch Feierabend machen. Es war schon dunkel und ich hatte so oder so schon genug Überstunden geschoben, nicht nur die ganzen letzten Wochen, das ging seit Monaten so. Eigentlich hätte ich mal wieder einen richtigen Drink nötig, der mich meine Sorgen für kurze Zeit vergessen ließ. Seit ich nicht mehr zu Hause wohnte gab es niemanden dem ich Rechenschaft schuldig war, und die ersten Wochen in Denver hatte ich mich ausgelebt. Doch auch nun griff ich immer öfters zum Alkohol. Mit einem klaren Ziel vor Augen stieg ich in meinen Wagen und fuhr los.

Es dauerte nicht lange und ich war an meinem Ziel angelangt. Ich saß an der Theke in der kleinen Kneipe, in die es mich in letzter Zeit alle paar Wochen zog. Die Kneipe machte eigentlich nicht viel her. Doch ich war hier auch nicht wegen der Atmosphäre und dem guten Service. Hier konnte ich für kurze Zeit abschalten.

Ich entschied mich für ein einfaches Bier, morgen musste ich immerhin arbeiten. Kaum hatte ich den ersten Schluck getrunken, entspannte ich mich merklich. Hier kannte mich niemand, und von meinen Kollegen würde es auch niemand hier her verschlagen. Mich interessierte es nicht, als sich plötzlich jemand neben mich setzte. Doch als ich merkte wie ich gemustert wurde, warf ich einen Blick zur Seite.

Eine äußerst attraktive Schwarzhaarige hatte sich neben mir auf dem Barhocker niedergelassen und musterte mich interessiert. Ich war leicht verwundert über ihre ersten Worte, die sie an mich wandte. „Irgendwie wollen sie nicht in das Gesamtbild hier passen." Ich zuckte uninteressiert mit den Schultern und widmete mich weiter meinem Bier. „Nicht sehr gesprächig der Herr." Stellte sie fest und lächelte kokett. Nach kurzer Zeit hatte sich der Barkeeper ihr zugewandt. Sie warf einen raschen Blick auf die Getränkekarte und bestellte ohne große Umschweife. „White Russian." Ich war erstaunt als sie den Drink innerhalb von 3 Minuten leerte. „Barkeeper. Noch einen."

Als sie schon den dritten Drink hatte, war ich immer noch bei meinem ersten Bier. „Sollten sie es nicht langsamer angehen lassen." Eigentlich hatte ich dasselbe wie diese Frau tun wollen - mich volllaufen lassen. Doch irgendwie war ich jetzt gehemmt. Etwas schnippisch erwiderte die Frau. „Ich bin 24, ich darf das. Außerdem habe ich einen echt frustrierenden Tag hinter mir." Ich grinste und sah mir meine Kneipenbekanntschaft nochmal genauer an. Sie hatte eine enge Jeans an und dazu ein weit ausgeschnittenes blaues T-Shirt. Ihr glatten schwarzen Haare fielen ein gutes Stück über die Schultern. Als sie merkte dass ich sie musterte grinste sie frech. „Ich denke das Bier sollte durch einen anständigen Drink ausgetauscht werden."

Es dauerte nicht lange und auch ich hatte einiges intus. Erst als ich schon sehr betrunken war, fielen mir ihre grauen Augen auf, die mir verdammt vertraut vor kamen. Doch schon am nächsten Morgen sollte ich mich an nichts erinnern.

Verdammter Alkohol.

Persuading PrudenceWhere stories live. Discover now