(Buch 1) Kapitel 16

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Mein Kopf schnellte hoch beim Klang seiner Stimme und ich funkelte ihn finster an. JJ schlug eine Hand auf seinen Mund, als wäre er überrascht, dass die Worte herausgekommen waren. Xander entfernte sich einen Schritt von seinem schuldigen Freund.
   
Caras Augen öffneten sich. „Niemals", sagte sie und versuchte, aufzusitzen.
   
„Hey", schimpfte Drew und drückte sie zurück nach unten. „Du hast mir versprochen, dass du dich nicht rühren würdest."
   
„Aber sind sie wirklich hier?", flüsterte Cara und drehte ihren Kopf auf die Seite, um an Drew vorbeisehen zu können. Der Lappen rutschte von ihrer Stirn und fiel auf den Teppich. „Also in unserem Haus?"
   
Drew nickte und Cara versuchte erneut, sich aufzurichten. „Leg dich hin", befahl er ihr.
   
„Aber ich glaube dir nicht", jammerte sie.
   
Drew seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, ehe er widerwillig aus dem Weg ging. Für einen Augenblick war es still im Zimmer, als JJ und Xander betreten in der Raummitte standen. Dann aber atmete JJ tief ein und trat vor. „Hey, Cara, ich bin JJ."
   
„Oh mein Gott", hauchte Cara und schlug sich dann eine Hand über den Mund.
   
Xander, der genauso geschockt dreinschaute wie Cara, stand immer noch wie eine Eisstatue da, also packte JJ ihn und riss ihn nach vorne. „Und das hier ist Xander", stellte er ihn vor. Anstatt zu schreien, was ich annahm, das sie tun würde, entkam eine kleine Träne ihrem Augenwinkel. „Ich würde dich ja umarmen oder so", faselte er unbeholfen, „aber du bist auf der Couch..."
   
Als Cara sich dieses Mal aufsetzte, unternahm Drew nichts, um sie zu stoppen. Stattdessen sah er böse drein und verdrehte die Augen. „Was ist passiert?", fragte sie. Sie schnitt eine Grimasse und rieb sich die Stirn. „Mein Kopf bringt mich um."
   
„Ähm", sagte JJ und kratzte sich am Hinterkopf.
   
„Cara", meinte ich sanft und legte eine Hand auf ihrer Schulter ab. „Du... Also, du bist in Ohnmacht gefallen."
   
Meine Schwester war für einen Moment lang mucksmäuschenstill, bevor ihr Kopf sich leuchtend rot verfärbte. „Bin ich das wirklich? Das ist sowas von peinlich." Sie umarmte ihre Knie vor der Brust und vermied es, in die Richtung der Jungs zu schauen.
   
„Es ist nicht so schlimm", meinte JJ plötzlich und setzte sich aufs Sofa neben Cara, ehe jemand etwas sagen konnte. „Während unseres ersten Konzerts war ich so nervös, dass ich in der Mitte unseres ersten Konzerts quer über die ganze Bühne gekotzt habe. Wir mussten für ein paar Minuten mit dem Performen aufhören, damit die Sauerei weggemacht werden konnte."
   
Cara sog scharf die Luft ein und starrte runter auf die sich berührende Haut der beiden. JJ schien es nicht zu bemerken. „Und Xander, erinnerst du dich an das eine Mal, als wir bei den MTV Video Music Awards erschienen sind und du beim Aussteigen aus der Limo gestolpert bist? Jemand hat es aufgenommen und das YouTube-Video ging dann viral, noch bevor die Preisverleihung vorbei war", erzählte er leicht glucksend. Xander nickte und sagte nichts.
   
Er sah wie gelähmt aus.
   
Das läuft ja wunderbar... „Wieso hole ich uns nicht etwas Eiswasser?" Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf, bevor ich mich zur Küche drehte.
   
„Ich helfe dir", meinte Xander rasch und eilte mir hinterher.

Ich überquerte die Küchenschwelle und den Linoleumboden. „Die Gläser sind im Schrank oberhalb der Mikrowelle", wies ich ihm an, während ich gleich auf den Kühlschrank zusteuerte. Ich öffnete das Gefrierfach und holte eine Eisform heraus.
   
Xander stellte die Gläser neben mir auf der Küchentheke ab. Seine Lippen bewegten sich leise, während er eine gerade Anzahl von Würfeln für jeden Becher herauszählte und sie rhythmisch hineinplumpsen ließ.
   
„Geht es dir gut?", erkundigte ich mich bei ihm, nachdem ich das Brita aus dem Kühlschrank geholt hatte. Seine Hände zitterten, als er den letzten Eiswürfel loslöste. Es verfehlte das Glas und fiel auf den Boden. „Xander?"
   
Mit geschlossenen Augen seufzte Xander und lehnte sich gegen die Theke. Er war so groß, dass er seine Stirn mühelos an den hölzernen Hängeschrank legen konnte. Für einen Augenblick sagte er nichts zu mir, doch dann stellte er die Frage, seine Augen waren immer noch geschlossen. „Sie ist sehr krank, oder?"
   
Ich öffnete meinen Mund, jedoch wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Als ich ihm keine Antwort gab, drehte sich Xander mit tristem Ausdruck zu mir um. Es war solch ein starker Kontrast zu seiner ansonsten so quirligen Persönlichkeit, dass ich tief Luft holen musste.
   
Meine Augen wurden wässrig, während ich über seine Frage nachdachte. Ja, Cara ist unglaublich krank, und da gab es nichts, was ich dagegen tun kann...

The Heartbreak Chronicles [GERMAN TRANSLATION]Where stories live. Discover now