(Buch 1) Kapitel 5

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Die Fahrt in die Penthouse-Suite war - gelinde gesagt - unangenehm. Nicht nur fürchtete ich mich davor, mich bei Oliver zu entschuldigen, der Sicherheitsposten starrte uns außerdem an, als wären wir Verbrecher. Er war glatzköpfig und trug einen Ohrring und Sonnenbrillen wie die FBI-Agenten aus den Filmen. Wäre er nicht so angsteinflößend, hätte ich vielleicht sogar gelacht.

Als der Aufzug hielt, nahm ich einen tiefen Atemzug, um mich selbst davor zu stoppen, auf die Schuhe des Mannes zu kotzen. Das würde nicht gut ausgehen…

Die Türen glitten auf. Für einen Moment dachte ich, dass Glatzkopf uns nicht durchlassen würde, doch dann trat er beiseite.

Ein anderer Mann war an der Tür zur Suite stationiert. Er war deutlich freundlicher. „Sieh an, sieh an, es scheint, als hättet ihr doch ein wenig Glück seit heute Nachmittag gefunden.“

Als ich einen Schritt näher trat, erkannte ich den heiseren Leibwächter von der Autogrammstunde. „Sie.“ Ich vergaß mein Gespräch komplett, als ich, immer noch wütend wegen vorhin, den Mann anstarrte. Wenn er die Schlange nicht genau vor unserer Nase abgeschnitten hätte…

Er lachte. „Ja, ich. Mein Name ist Mike, Chef der Security der Jungs. Nett, euch kennenzulernen.“

Mein Bruder reichte ihm seine Hand und schüttelte Mikes. „Ebenfalls. Ich bin Drew.“

Als ich mich nicht von selbst vorstellte, stieß er mir den Ellbogen in die Seite. „Stella“, grummelte ich.

Mike lachte. „Du hast ein feuriges Temperament, wenn ich mich nicht irre. Kein Wunder, dass dich Oliver eingeladen hat. Er mochte schon immer Mädchen, die einen auf Trab halten“, zwinkerte er.

Einen auf Trab halten? Was sollte das bedeuten? Drew stieß mir wieder in die Seite, als wüsste er, dass ich dabei war, in anzublaffen.

„Aber du“, sagte Mike, als er sich zu Drew drehte. „Wie bist du hier hochgekommen? Ich habe noch nie zuvor einen männlichen Fan gesehen…“

„Ich bin kein Fan“, erwiderte er rasch. „Ich bin ihr Bruder.“

Mike nickte. „Das ist gut. Halt die Augen offen in der Nähe dieser Jungs. Die machen nur Ärger.“

„Danke. Ich werde es mir merken“, sagte Drew. „War nett, dich kennenzulernen.“

„Ebenso. Viel Spaß.“ Mike trat zur Seite, damit wir in das Penthouse konnten.
  
  
Wir traten ein; mein Bauch drehte sich mir um.

„Hallo?“, rief Drew. Die Tür hinter uns wurde geschlossen. Alles war still und ich hob eine Augenbraue, als ich zu meinem Bruder sah. „Vielleicht sind sie beim Abendessen?“, schlug er vor.

„Tja, siehst so aus, als wäre niemand hier. Lass uns gehen“, sagte ich. Drew griff nach meinem Arm und zog mich den Rest des Flurs hinunter, bis wir an einem großen Wohnzimmer ankamen. „Komm schon, Drew! Lass los!“

Er hielt im Wohnzimmer und ließ meinen Arm los. Er sah sich mit einem fragenden Blick um.

„Es ist immer noch keiner hier“, wisperte ich. Ich weiß nicht, wieso ich wisperte, doch die Stille in diesem Raum ließ es mich als angemessen erscheinen.

Für einen weiteren Moment war es ruhig. Dann, vollkommen unerwartet, begann die Titelmelodie von Mission Impossible aus den Lautsprechern zu dröhnen.

„Achtung, fertig, FEUER!“, schrie jemand. Ich riss meinen Fuß nach oben, als drei Jungs hinter dem Sofa hervorsprangen.

„Jetzt haben wir dich, Oliver!“ Eine Reihe von Objekten wurde in unsere Richtung geworfen. Etwas Grünes und Schleimiges traf meine Schulter und ich schrie. Ich sah zu meiner Kamera runter aus Angst, etwas von dem mysteriösen Zeug wäre darauf gelandet, aber sie war schleimfrei. Bevor ich von etwas anderem getroffen werden konnte, riss ich mir mein Baby vom Hals. Der Riemen verhedderte sich in meinem Haar, doch ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig losreißen; ein Wasserballon zerschellte an meiner Brust und durchnässte mein Shirt vollkommen.

The Heartbreak Chronicles [GERMAN TRANSLATION]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt