01: New order

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Love isn't something you find. 

Love is something that finds you.

— Loretta Young 




Heute war Samstag und eigentlich mein freier Tag, doch eine der Sekretärinnen hatte um neun Uhr morgens angerufen und gemeint, man würde mich in einer Stunde im Büro erwarten. Hektisch hatte ich mich angezogen, geschminkt, gekämmt und noch schnell etwas gegessen. Zum Duschen war keine Zeit mehr geblieben. Dann hatte ich ein Taxi gerufen und war zur Arbeit gefahren.

Und nun stand ich hier im Regen, vor einem großen Gebäude, welches fast komplett aus Glas bestand. Unmotiviert ging ich auf den Haupteingang zu und schob mir die Kapuze, des viel zu großen Hoodies vom Kopf. Sofort wehten meine fast hüftlangen, schwarzen Haare im Regen umher. Als ich vor der großen Eingangstür stand, wurde diese mir auch schon von einem der Angestellten geöffnet. Dankend nickte ich ihm zu und ging an einem langen Tresen vorbei, in Richtung der Treppen. Es dauerte ein wenig bis ich den sechsten Stock erreicht hatte.

Natürlich gab es auch einen Aufzug, doch ich hatte meine Gründe warum ich diese Kasten nicht benutzte.

Langsam lief ich einen langen, breiten Gang entlang und blieb schließlich vor einer verzierten Holztür stehen. Ich hob meine Hand und klopfte einmal gegen die Tür.

Dann drückte ich die Türklinke nach unten. Genervt betrat ich das Büro meines Chefs und ließ kurz meinen Blick im Raum umherschweifen, wobei ich fest stellte, dass man die Einrichtung des Büros schon wieder geändert hatte.

An zwei Wänden standen schwarze Regale mit allerlei Unterlagen. Eine Wand war komplett aus verglast und es standen ein paar Pflanzen davor. An der letzten Wand hingen ein paar Bilder von berühmten Künstlern. Auch die Tür befand sich dort.

In der Mitte des Büros stand ein großer schwarzer Schreibtisch, hinter welchem ein sehr teurer Sessel aus ebenso schwarzem Leder stand.

Vor dem Tisch waren zwei etwas kleinere Sessel, ebenfalls aus Leder.

Auf einen dieser Sessel ließ ich mich nun nieder und blickte meinen Chef, Kim Hwang, abwartend an, welcher nun gegenüber von mir saß. Kurz musterte er mich und stellte dann monoton fest: „Ich hätte dich vielleicht doch zwei Stunden später herschicken lassen sollen."

Wütend sah ich mein Gegenüber an und erwiderte: „Oder vielleicht auch gar nicht. Heute ist mein freier Tag und ich wollte eigentlich ein paar Sachen erledigen."

Grinsend sah mich Herr Kim an und ging dann auf eines der Regale zu, um einen Ordner zu suchen. Nicht viele konnten so mit ihrem Chef sprechen, das war mir klar.

Aber ich hatte schon seit ich hier angefangen hatte, ein fast schon freundschaftliches Verhältnis zu ihm und konnte mir einiges erlauben. Trotzdem übertrieb ich es nie und war fast immer höflich und freundlich. Vor gut einem Jahr hatte er mir überraschen das „Du" angeboten, und gemeint, er würde dies nicht bei jedem machen, sondern nur bei Mitarbeitern die er schätzte.

Mittlerweile arbeitete ich hier schon fast fünf Jahre als Innenarchitekt und Maler.

In diesen Jahren hatte ich mir in fast ganz Südkorea einen Namen gemacht. Vor allem Menschen bis zu 30 Jahren riefen an und verlangten des Öfteren nach mir, da ich die Geschmäcke der jeweiligen Personen sehr gut treffen konnte, mit meinen Ideen.

„Ah! Da hätten wir es ja!", rief Herr Kim erfreut aus.

Er setzte sich wieder mir gegenüber und reichte mir die Unterlagen. Stirnrunzelnd öffnete ich den dünnen Ordner und riss die Augen auf. „Ich soll bitte was tun?", schrie ich schon fast.

Before that drama happened ║ G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt