Rache ist süß

849 23 1
                                    

Meine Augen  brannten, aufgrund der zurückgehaltenen Tränen, die nicht fließen wollten oder dem stickigen Rauch konnte ich nicht sagen.
Darauf bedacht nicht bemerkt zu werden, folgte ich Joffrey ins Innere des Bergfriedes.
Immer noch hielt er Robb Stark's Schädel in der Linken, in der Rechten das valyrische Langschwert.
Das Blut, welches vom abgetrennten Körperteil tropfte, hinterließ eine unübersehbare Spur, somit konnte ich ihm möglichst unauffällig folgen.

Zu meiner Verwunderung ging er nicht in die große Halle, um seine Beute zu präsentieren, sondern immer weiter die Treppen hoch, bis er den höchsten Punkt der Burg erreicht hatte.
Anschließend verließ er das Innere der Gemäuer und ging in Richtung Burgmauern.
Plötzlich wurde mir so einiges klar.

Er wollte seine Trophäe neben die anderen platzieren, nämlich auf einem Spieß, der aus der Steinzinne ragte.
Dieser Kerl war verrückt, nein er war mehr als das, er war ein Psychopath. Unbeschreibliche Wut packte mich, bei dem Gedanken, wie entwürdigend ein solcher Tod für meinen geliebten König war.
Also trat ich aus dem Schatten hervor und machte mich bemerkbar. Offensichtlich musste Joffrey mich gehört haben, denn er drehte sich breit grinsend zu mir um: "Na, bist du gekommen, um mit mir meinen Triumph zu feiern?" Provukant scgüttelte er den Kopf und hob ihn mir vors Gesicht.

Rasend vor Wut konnte ich nicht antworten, also kam der grausame König näher.
Irgendwann musste er gewachsen sein, denn er überragte mich nun bei weitem, doch ich war zu wütend, zu verletzt und zu traurig, um Angst zu empfinden.
Und das obwohl ich jeden Grund dazu hätte, immerhin hatte er mich vergewaltigt und er würde nicht davor zurückschrecken es ein weiteres mal zu tun.

Aber ich wollte nicht mehr kuschen vor dem Mann, der mir alles genommen hatte.
Ich wollte nur mehr Eines, Rache.

Joffrey stand nun so nahe bei mir, dass ich seinen Atem über meine Wange streichen spürte.
Er grinste hämisch und ließ seine Hand meine Seite abwärts wandern: "Ach komm schon Kathy, lass uns die Vernichtung meines Erzfeindes feiern. Ich verspreche dir auch, dass ich dir nicht weh tun werde.... Nein tut mir leid, das nehm ich zurück." Sein kehliges Lachen schallte von den Wänden.

In diesem Moment fing ich an breit zu grinsen. Als hätte mir jemand den seltsamsten und lustigsten Witz meines Lebens erzählt, fing ich an loszuprusten. Obwohl, es war mehr ein verrücktes Gelächter, der Situation entsprechend.

Mein Leben war Verrückt, die Welt in der ich lebte war verrückt.
Mein irres Lachen verwirrte Joffrey, gleich danach wurde er wütend.
Das brachte mich nur noch mehr zum Lachen und ich musste mich an der Wand abstützen, um nicht zusammen zubrechen.
Joffrey funkelte mich wütend an und schrie: "Hör auf zu Lachen, du verdammtes Gör!" Dabei ließ er den Kopf zu Boden fallen, was ein dumpfes Geräusch erzeugte.

Doch ich beachtete ihn nicht.
: "HÖR AUF HAB ICH GESAGT!"

Da wurde mir alles bewusst.
Joffrey liebte es Leute einzuschüchtern, er wollte die absolute Kontrolle, die absolute Macht und vor allem wollte er das Gefühl empfinden, dass ihm jemand zur Gänze ausgeliefert war.
Doch diesen Gefallen tat ich ihm nicht und er hasste es.
Plötzlich wieder ernst erwiderte ich mit fester Stimme: "Ich habe keine Angst mehr vor dir Joffrey, du kannst mir nichts mehr nehmen.
Ich habe bereits alles verloren.
Du hast mir die Liebe meines Lebens genommen. Ich habe den Tod meiner Mutter überlebt.
Mein Vater, Onkel und Großvater werden mich hassen, für das, was ich ihrer Familie angetan habe.
Ja, du hast mir sogar meine Jungfräulichkeit genommen.
Aber ich lasse nicht zu, dass du mir meine Rache nimmst. "

Grinsend zog ich den eleganten Dolch aus meinem Strumpfband und fuhr nachdenklich mit dem Finger über die scharfe Klinge.
Immer noch grinsend drehte ich ihn in meiner Hand und fuhr mit meiner Rede fort:" Ich weiß, ich kann dir niemals die Schmerzen zufügen, die du mir zugefügt hast, aber auch nur ein Bruchteil davon wird dich umbringen, das darfst du mir glauben."

Plötzlich erkannte ich Furcht im Gesicht des grausamen Königs. Abwehrend hob er sein Langschwert und drohte:" Einen Schritt näher und ich zieh dir die Haut ab. "

Darauf hin musste ich schallend Lachen.
Ich wusste, dass ich ihn selbst mit einem dreißig Zentimeter Dolch zur Strecke bringen konnte.
Er hatte nie gelernt was es bedeutete zu kämpfen, sich zu verteidigen. Er hatte stets andere Leute, die den Kopf für ihn hinhalten mussten.

Aber jetzt war Schluss damit.

Mit einem einfachen Hieb schlug ich ihm die Waffe aus der Hand, das Schwert schlitterte geräuschvoll über den Granitboden.

Joffrey wich verschreckt zurück, doch mit jedem Schritt den er nach hinten tat, ging ich einen auf ihn zu.

Die Panik überrannte ihn und er rief hysterisch nach Hilfe.
Doch jede Hilfe würde zu spät kommen.
Als Joffrey mit dem Rücken an der Wand anstieß, schloss ich die Lücke zwischen uns.
Herablassend sagte ich: "Du bist eine Abscheulichkeit Joffrey und es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu töten."
Der flehende Blick und das weinerliche Betteln nach Gnade prallte von mir ab, als hätte ich eine Rüstung aus valyrischem Stahl.
Mit einem Gefühl der Befriedigung durchbohrte ich seinen Brustharnisch.
Joffrey wimmerte und heulte vor sich hin.

Plötzlich vernahm ich einen schrillen Schrei hinter mir.

Die Königin höchst persönlich durfte den Tod ihres Sohnes mitansehen.

Na das war ja wunderbar.

Entschieden umfasste ich den Dolch und rammte ihn in die Hauptschlagader am Hals des Königs. Hinter mir kreischte Cersei und rannte auf ihren sterbenden Sohn zu. In der Bemühung, den Blutstrom aufzuhalten, presste sie ihre Hände auf den Hals ihres ältesten Sohnes.
Doch es war zu spät.
Der König war gefallen.
Schluchzend und fluchend nahm die Königin ihr verstorbenes Kind in die Arme.
Aus verquollenen Augen sah sie zu mir auf: "Du! Du verräter Schlampe hast meinen Sohn getötet. Ich bring dich um, ICH BRING DICH UM!"

Mit einem lodernden Feuer in den Augen ging Cersei auf mich zu, doch ich wich keinen Schritt zurück.
Ruhig sagte ich zu ihr: "Du kannst mich gerne umbringen, du würdest mich von meinem Schmerz erlösen. Aber danach musst du mit dem Gedanken leben, dass du das einzige Kind deines ältesten Sohnes getötet hast.

Deine Entscheidung."

Überrascht und verwirrt zugleich sah mich die Königin aus einem Schleier der Tränen an:" Nein das ist unmöglich, du lügst.
Das denkst du dir nur aus, um heil davon zu kommen.
Aber ich durchschaue dich, du bist nichts als eine gewissenlose Lügnerin und Mörderin."

: "Nein bin ich nicht, zumindest nicht das mit der Lügnerin.
Wenn du mir nicht glaubst, frag deinen geliebten Jaime.
Ich habe ihm die Wahrheit am Schlachtfeld bereits erzählt. Ich trage Joffrey's Kind in mir."

Verzweifelt stotterte Cersei: "Aber, du hast ihn gehasst. Du hättest nie..."
Die Lannister unterbrach sich im Satz. Sie war alles, aber bestimmt nicht dumm. Ich vermutete, ihre Frage hatte sie sich bereits selbst beantwortet.
Die Verzweiflung war ihr regelrecht anzumerken, Cersei wollte mich um jeden Preis tot sehen, um Rache für ihren ermordeten Sohn nehmen zu können, aber andererseits hatte sie schon immer eine Schwäche für Kinder, besonders wenn es um ihre eigenen oder die nähere Verwandtschaft ging.

Gehässig spukte sie die Worte regelrecht aus: "Du wirst sobald wie möglich nach Kasterlystein ziehen und dort verweilen, bis zu der Geburt meines Enkelkindes.
Dann werde ich dich aufsuchen und persönlich umbringen. Und wehe dir, du versucht zu entkommen, ich werde dich lebendig Häuten und dir das Kind aus dem Bauch schneiden wenn es nötig ist.
Ich will dieses Kind, was ich aber nicht will, bist du.
Also sei dir im Klaren, dass dein Leben allein an meiner Gnade hängt."

So, das wars bis jetzt mit der Geschichte. Ja ich weiß, das hab ich bis jetzt noch immer gesagt🤫😂, aber das allerletzte Kapitel ist schon fast fertig, sozusagen der Epilog.
Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten(wenn ihr das nicht feiert dann schöne Feiertage) und einen guten Rutsch ins neue Jahr! 🎆😍

Katherine Lannister~Hear Me Roar~GOT(Staffel 1) Место, где живут истории. Откройте их для себя