19.12.19

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You are perfect to me•

In jeder Pause nehme ich mir vor, mit Niklas zu reden, aber er taucht den ganzen Tag nicht auf. Warum haben wir denn heute ausgerechnet keinen Kurs zusammen? Nach der letzten Stunde sammle ich meine Sachen und werfe sie in meine Schultasche. Da ich heute eine Stunde früher aus habe und meine Freunde noch ein paar Schulstunden vor sich haben, mache ich mich alleine auf den Weg zum Bus.

Genervt stopfe ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und drehe die Lautstärke lauter. Ich sitze als einzige in dem Bus. Mittwoch, noch zwei Tage bis zu den Weihnachtsferien. Zwei Wochen keine Schule, endlich. Müde schließe ich die Augen und lehne den Kopf an die beschlagene Fensterscheibe. Es hat den Vormittag über wieder geschneit und nun liegt eine fünf Zentimeter Schicht Schnee. Es sieht schön aus, so wie die Sonne auf den Schnee fällt und ihn zum glitzern bringt.

Doch ich bin zu schlapp, um mir die Landschaft anzuschauen, meine Augen sind heute im  Unterricht oft nahe am zufallen gewesen. Ich sollte früh schlafen gehen, aber zuerst muss ich unbedingt mit Niklas reden. Der Bus hält und ich steige aus. Meine Wangen sind gerötet und kalt, als ich in meinem Zimmer ankomme. Ich beschließe gleich Hausaufgaben zu machen, wir haben sowieso nicht viel auf.
Nur ein bisschen Englisch, dass gleich getan ist. Danach lasse ich mich auf mein weiches und warmes Bett fallen und gucke ein bisschen auf meinem Handy.

Irgendwann schlafe ich ein und wache durch ein leichtes Rütteln wieder auf.
"Mia, lass mich", brumme ich und ziehe mir die Bettdecke übers Gesicht.
"Bitte, ich muss mit dir reden!" Erschrocken fahre ich hoch, denn diese Stimme gehört mit Sicherheit nicht meiner kleinen Schwester.

"Verdammt Niklas! Wie bist du hier rein gekommen?" Einen unpassenderen Moment hätte es nicht geben können.
"Deine Schwester hat mich reingelassen", erklärt er und ich nehme mir vor, sie mir später einmal vorzuknöpfen, "ich muss mit dir reden."

Seine Miene ist ernst.

"Ich wollte auch den ganzen Tag mit dir reden. Das wegen dem Kuss gestern, es ist okay wenn er die nichts bedeutet hat. Ich meine, wir kennen uns auch noch nicht so lange. Es würde auch schön sein nur mit dir befreundet zu sein, wenn du nicht mehr möchtest..." Er legt mir einen Finger auf die Lippen.
"Pssht, ganz ruhig. Das habe ich doch gar nicht gesagt. Eigentlich dachte ich, du wärest gestern zu überrumpelt gewesen, dafür wollte ich mich entschuldigen."
Ich reiße erstaunt meine Augen auf.
"Nein, nein. Um ehrlich zu sein fand...", ich stoppe, nicht wissend, ob ich es wirklich sagen soll, "... Ich den Kuss ganz schön."

"Echt?" Ich nicke stumm. Ein Strahlen huscht über sein Gesicht und er neigt den Kopf zu meinem herunter. Bevor seine Lippen endlich wieder auf meine treffen, verschränke ich die Hände in seinem Nacken. Seine Lippen sind warm und weich, erst bin ich nicht ganz sicher was ich tun muss, doch dann entspanne ich mich und erwidere den Kuss. Er ist ganz unschuldig und sanft, wie eine Schneeflocke die zu Boden segelt, doch ich gehe eine Schritt weiter und fahre mit der einen Hand in seine wuscheligen Haare.

Seine Hände umschließen meine Wangen und ein Daumen streicht über meine Haut.  Ich stöhne wohlig und spüre sein Lächeln an meinen Lippen. Unsere Münder lösen sich wieder voneinander und wir blicken uns direkt an. Seine dunklen Augen strahlen und ich kuschle mich eng an ihn. Seine Arme schließen sich um mich und ziehen mich dann auf seinen Schoß. Mein Kopf ruht in der Kuhle an seinem Hals und er vergräbt seine Nase in meinen Haaren. 
In diesem Moment, mit Niklas kuschelnd, bin ich das glücklichste Mädchen der Welt.

Beta:tiffycult

It's Christmas TimeWhere stories live. Discover now