14.12.19

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Für meine beste Freundin

Den Sonntag nutze ich, um faul in meinem Bett zu liegen und einfach nur die Wärme auszunutzen.
Meine Schwester hat bei einer Freundin übernachtet und meine Mutter scheint beim Brunch mit ihren Freundinnen zu sein.
Also kann mich keiner aus dem Bett werfen. Denke ich zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als es an unserer Haustür klingelt. Stöhnend rolle ich mich aus dem Bett und stolpere fast über den Kleiderstapel, der vor meinem Bett liegt. Fluchend bahne ich mir einen Weg aus meinem Zimmer und binde mir schnell meine Haare zurück, damit das Chaos auf meinem Kopf nicht so auffällt. Die Holzdielen knarzen, als ich über die Treppe zur Haustür runterlaufe.

Ich würde demjenigen am liebsten eine Standpauke darüber halten, dass er mich aus dem Bett geschmissen hat. Manche Leute haben einfach kein Verständnis für faule Tage. Aber wer ist Sonntags um elf Uhr schon so wach, um bei anderen Leuten zu klingeln?

Es klingelt ein zweites Mal und ich brumme wütend vor mich hin. So viel Zeit würde er schon haben. Ich komme endlich an der Tür an und öffne diese. Fast hätte ich sie wieder geschlossen, als ich die davorstehende Person sehe.

"Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt", begrüßt Niklas mich. Welch eine Überraschung, hätte ich mir fast denken können. Ich trete einen Schritt zur Seite und lasse ihn ein.

"Ich wollte...", fangen wir beide gleichzeitig an zu reden. Eine unangenehme Stille entsteht, die ich durchbreche indem vorschlage, in mein Zimmer zu gehen. Ich kann nur hoffen, dass es nicht ganz so schlimm aussieht, wie ich es in Erinnerung habe.

Immer noch schweigend laufen wir hoch in mein Zimmer. Das Chaos hält sich in Grenzen, wie ich beruhigt feststelle.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen...", beginne ich, "für gestern. Das war echt nicht okay von mir..." Beschämt senke ich den Kopf und spiele nervös mit meinem Zopf.

"Nein, nein, ich sollte mich entschuldigen. Ich weiß zwar nicht was ich falsch gemacht habe, aber du sahst so verängstigt aus." Er blickt betroffen zu mir, was mich noch schlechter fühlen lässt.

"Bitte, mach dir keine Vorwürfe. Es tut mir echt Leid, du bist nicht Schuld." Mein Herz klopft wild in meiner Brust, wie er da so vor mir steht und in seine Augen wieder der übliche Schalk tritt. Ich bin hoffnungslos verliebt. Definitiv.

"Dann ist wieder alles gut zwischen uns?" In seinen Augen steht Hoffnung, als er mir die Hand hinhält. Ich nicke und schlage ein. Er atmet aus und zieht mich dann in seine Brust. Auch ich bin froh, dass er mir keine Vorwürfe macht, obwohl er jeden Grund dazu hätte.

Perplex stehe ich für ein paar Sekunden still da und lege dann erst die Arme um seine Taille. Tief ziehe ich seinen Duft ein und kuschle mich unbewusst noch ein Stück weiter an ihn. Nach einer Weile lösen wir uns leider wieder voneinander.

"Ich muss jetzt zu einem Turnier, möchtest du mitkommen?" Erst jetzt fallen mir seine Fußballklamotten auf. Da ich sowieso nicht mehr zurück in mein Bett gegangen wäre, stimme ich zu, ich bin noch nie bei einem Fußballspiel dabei gewesen, also bin ich echt gespannt wie es wird.

Während Niklas auf mich wartet, ziehe ich mir eine Jeans und ein graues Oberteil an. Meine Haare nehme ich zu einem hohen Zopf zusammen und trage noch ein wenig Wimperntusche auf.

In meinem Bauch flattern tausend Schmetterlinge, gleich werde ich Niklas spielen sehen.

Beta: tiffycult

It's Christmas TimeWhere stories live. Discover now