Kapitel 20

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Leons Sicht:

Joya schaute mich immer noch geschockt an und ich musste mir das Lachen wirklich verkneifen. „Komm, ich helfe dir auf", meinte da Markus plötzlich und reichte ihr die Hand. Sofort war meine Stimmung auf dem Nullpunkt und ich es machte sich ein komisches Gefühl in meiner Brust breit. „Schon in Ordnung. Ich muss nur ein wenig verschnaufen", wies sie Markus' Hand ab, irgendwie spürte ich ein wenig Schadenfreude. „Leon? Kommst du auch die Planen aufspannen?", fragte Maxi und schlug mir mit der Faust in den Arm. „Klar komme", antwortete ich ihm und folgte ihm, mit einem letzten Blick auf Joya, zu unseren Gefährten.

Als wir dann endlich fertig mit aufbauen waren, machten wir ein Lagerfeuer, setzten uns um das Feuer und aßen zusammen. „Könnt ihr euch noch an unseren ersten Sieg erinnern?", fragte Joschka verträumt. „Als ob wir den jemals vergessen könnten", antwortete ich und schaute grinsend zu Raban, unserem Helden. „Was ist damals passiert?", fragte Joya leise und schaute uns alle erwartungsvoll an. Daraufhin erzählten wir abwechselnd von den Geschehnissen und unserem Sieg gegen den dicken Michi.

„Okay ich hau mich aufs Ohr", sagte Markus als erstes, Klette und Nerv waren schon vor längerem eingeschlafen. Wir hatten keine Uhren dabei, wir lebten unser wildes Leben einfach im hier und jetzt. „Ich geh dann auch mal", meinte Vanessa, worauf Maxi ihr natürlich folgte. Joya und Raban hatten die erste Nachtwache, weil Joschka und ich die zweite hatten, gingen jetzt auch wir und legten uns schlafen.

Nach gefühlten zehn Minuten wurde ich sanft an der Schulter wachgerüttelt. „Leon du musst aufstehen", hörte ich die leise Stimme von Joya. „Noch fünf Minuten", meinte ich und drehte mich um. „Joschka wartet aber auf dich", sagte sie darauf leise lachend. „Dann kann er auch noch fünf weitere Minuten ohne mich auskommen". Sie seufzte und entfernte sich dann aber wirklich. Leider wurde aus diesen fünf Minuten dann die ganze Nacht.

„Hey Leon. AUFSTEHEN!", wurde mir ins Ohr gerufen und ich setzte mich geschockt auf. „Sag mal hast du sie noch alle", fuhr ich nerv wütend an und warf einen Tannenzapfen nach ich, der ihn leider verfehlte. Er lachte nur und rannte zu den andern. „Ist die Schlafmütze auch endlich wach?", fragte Joschka ein wenig genervt. „Tut mir leid, dass du die Nachtwache alleine halten musstest, aber...", begann ich doch wurde abrupt von ihm unterbrochen: „Alleine? Pff...denkste! Joya war die GANZE Nacht wach und war für dich wach du Vollhonk!" „Wirklich?", fragte ich erstaunt und schaute mich nach ihr um. „Sie ist bei ihrer Plane und schläft", wies mich Vanessa leise darauf hin und schaute Joschka warnend an. „Sorry", flüsterte dieser, aber mit Nachdruck.Ich stand auf, nahm mir zwei der Sandwiches, die anscheinend Raban gemacht hatte und lief leise zu Joya.

Sie schlief nach wie vor friedlich. Sie hatte ihre ganzen Haare im Gesicht, die ich ihr aber aus dem Gesicht strich. Sie öffnete leicht die Augen, in denen sich die Müdigkeit wiederspiegelte. „Hey", sagte ich leise und lächelte ein wenig. „Hey", murmelte sie zurück und kuschelte sich ein wenig fester in ihre Decke. „Ich habe dir essen mitgebracht, als kleine Entschuldigung", sagte ich zögernd. Warte was? Ich und zögern? Pff, nie im Leben. „Danke", meinte Joya und setzte sich auf, nachdem sie sich ein Brötchen geschnappt hatte. Auch ich begann mit essen.

„Was machen die genau?", fragte Joya auf einmal lachend und deutete auf Maxi, Raban und Nerv. „Oh nein, pass auf dein Kissen auf", sagte ich, aber in dem Moment wurde es schon von Joschka geklaut und als Schild für die Kissenschlacht benutzt. „Hey, ich wollte darauf noch schlafen", rief Joya ihm nach, was er aber mit Bravour ignorierte. Ich musste lachen, was sie mit einem bösen Blick quittierte, der aber schnell zu einem Lächeln wurde. Dann legte sie sich einfach mit dem Kopf auf meine Beine und schloss die Augen. Ich war im ersten Moment etwas überrascht, zog ihr aber nachher ihre Decke bis zum Kinn hoch. Sie kuschelte sich daraufhin näher an mich und ich erkannte ein kleines Lächeln, was auch mich zum Lächeln brachte.

So und das zweite Kapitel, ein bisschen mehr auf Joya und Leon bezogen und wie jetzt wahrscheinlich alle gemerkt haben: Sie werden wahrscheinlich ein Paar werden. 

Lg Lia<3

Joya, die LeiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt