Kapitel 15

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Joschkas Sicht:

„Man Joschka kommst du? Wir müssen noch was fertigbauen für den Wald", rief Raban mir zu, während ich langsam zu meinem Motocross schlenderte. „Jaja, wir haben doch noch Zeit", beruhigte ich ihn.

Wir waren bei der Werkstatt angekommen und zu unserer Überraschung waren alle dort versammelt. „Was macht ihr denn hier?", fragte Raben verwundert. „Wir können wohl doch erst später zelten gehen", meinte Leon und schaute ein bisschen angepisst aber auch mitleidig zu Joya. „Joya wird in zwei Tagen abreisen und dann lohnt es sich für sie nicht, wenn wir jetzt noch kurz zwei Tage in den Wald gehen und sie dann nach Hause gehen muss", erklärte Vanessa und schaute ein bisschen traurig zu Joya.

Sie würde sie wahrscheinlich am meisten von uns allen vermissen. „Meine Oma will das Sorgerecht von mir und Klette übernehmen, vielleicht werde ich dann ab den nächsten Ferien hier wohnen", sagte Joya leise. „Wieso hast du das nicht schon früher gesagt?", glücklich machte Vanessa einen Freudetanz, während Leon sich wieder über Joya aufregte. „Kann sie nicht lauter reden?", fragte er eher sich selber. „Lass sie doch, ich habe damals schliesslich überhaupt nichts gesagt", flüsterte Maxi ihm zu und ich nickte darauf nur. „Das heisst wir werden Schwestern?", fragte Klette aufgeregt. „Naja, so was ähnliches Klette", meinte Leon seufzend. „Warum nur ähnlich?". Klette blickte nicht mehr durch. „Wir haben nicht dieselben Eltern. Oder die gleiche Mutter oder gleichen Vater", erklärte Joya ruhig. Leon ballte seine Faust aber sagte nichts. Mein Gott machte der ein Drama daraus, dass sie so leise und ruhig war.

„Wann genau musst du gehen?", fragte Leon jetzt. „Morgen Abend fahren wir ab", erklärte Joya und Vanessa meinte darauf: „Dann müssen wir heute und Morgen noch was tolles machen. Auf was hast du Lust?". Joya zuckte mit den Schultern. „Schwimmen bei Camelot?", schlug ich vor und alle nickten begeistert.

Wir fuhren alle kurz nach Hause, holten unsere Sachen und trafen uns dann kurz darauf beim Baumhaus. „Wer zuerst im Wasser ist", rief Nerv und alle rannten ihm nach. „Erster", schrie Leon und tauchte dann auch gleich mich unter, da ich zweiter war. Als ich auftauchte sagte ich: „Sehr witzig". Doch wir mussten dann beide lachen.

Leons Sicht:

Alle waren im Wasser bis auf Joya und Vanessa. Ich stieg aus dem Wasser und lief zu ihnen. „Was ist los?", fragte ich verwundert, doch Vanessa deutete mich darauf hin leise zu sein und deutete auf das Handy am Ohr von Joya. „Ja hab ich verstanden...WAS? Nein, das kannst du nicht machen...na gut...", ohne sich zu verabschieden hängte sie ab. „Was ist?", fragte ich neugierig. „Mama wird mein Motocross verkaufen", meinte sie leise. „Was wieso?", fragte ich und ignorierte, dass sie wie immer leise gesprochen hatte, so dass man sie fast nicht hörte. „Entweder das oder aufhören mit Fussball". Sie zuckte mit den Schultern und lief in Richtung Wasser.

„Kommt ihr?", fragte sie und ich grinste zu Vanessa. Wir nickten und sie zog Joya dann mit ans Wasser und schubste sie ohne Vorwarnung hinein. „Vanessa", schrie sie aufgebracht aber lachend. „Geht doch auch lauter", grinste ich und lief mit Vanessa zusammen ins Wasser.

Ich schaute zu Joya, doch die schaute mich nur leicht sauer an. Vanessa lief weiter, während Joya auf mich zukam. „Leon bitte, es hat einen Grund warum ich leise rede, wenn es dir nicht passt werde ich die Kerle auch verlassen", meinte sie und schaute in der Mitte des Satzes auf den ‚Boden'. „Was? Nein, das will ich gar nicht, es regt mich auf. Als wilder Kerl sollte man sich durchsetzen können...". „Und das geht mit einer leisen Stimme nicht oder was?", fragte sie ein wenig angepisst. „Naja, ach egal", meinte ich darauf nur schulterzuckend. Sie warf mir einen ärgerlichen Blick zu und schwamm zu Klette und Nerv, die sich gerade eine Wasserschlacht lieferten.

Joya, die LeiseWhere stories live. Discover now