KAPITEL 12

2.5K 103 35
                                    


Die Atmosphäre war bis zum Zerreißen angespannt. Man konnte die Spannung förmlich greifen. Jeff und die Figur forderten sich förmlich heraus. Wer würde zuerst angreifen? Zuerst einen fatalen Fehler begehen? Plötzlich begann mein Kopf heftig an zu schmerzen. Ich krümmte mich auf dem Boden und hielt ihn verzweifelt fest und dann begann ich eine Stimme zu hören. 

„Jeff! Erst verschwindest du für viele lange Jahre und nun tauchst du wieder auf und bringst sogar einen lebendigen Menschen in unser Heim?!" 

Es bestand keinen Zweifel, das Monster ohne Gesicht sprach mit Telepathie zu uns. Ich blickte mühevoll in Jeff seine Richtung, aber das Eindringen in seine Gedanken, schien ihm nicht so viel auszumachen wie mir. Wieder durchfuhr mich eine Botschaft und somit ein Schmerzgefühl. 

„Sie muss augenblicklich sterben!" 

Bevor ich die Botschaft überhaupt verarbeiten konnte, stand auch schon Jeff wie ein Beschützer vor mir. Ich blickte schmerzerfüllt zu ihm auf. 

„Nach dem ganzen Scheiß, den ich wegen ihr durchgemacht habe, wirst sicher nicht du bestimmen, wann sie stirbt! Sie bleibt, solange am Leben, bis ich finde, dass es genug ist und ICH sie töten werde! Deswegen bekommst du sie nur über meine alte vergammelte Leiche Slenderman!"

 Manchmal wusste ich wirklich nicht, ob Jeff wirklich etwas für mich übrig hatte oder nur seinen Sadismus an mir ausleben möchte. In dem Moment war ich aber dankbar, dass er für mich einstand. Doch in Bruchteil einer Sekunde wurde er auch schon gegen die nächste Wand gedrückt. Nicht von Tentakeln, eher von der Kraft der Psychokinese. Wieder durchfuhr meinen Kopf ein Schmerz und ich kauerte mich auf dem Boden zusammen. 

„Dann wirst du jetzt den Preis dafür zu spüren bekommen!" 

Mein Kopf arbeitete in diesem Moment auf Hochtouren. Er durfte Jeff nichts tun! Jeff ist so schon ein gebrochener Mensch und mit jedem schlimmen Ereignis wird er monströser. Und wer würde das wieder abbekommen? Ich natürlich! Panisch blickte ich zu Jeff, doch dieser schien sein Schicksal grinsend zu akzeptieren. Zwei Tentakel schossen in seine Richtung. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verlieren, rannte ich dazwischen. 

Ein lautes „Nein!" entwich meinen Lippen und ich stellte mich schützend vor Jeff und schloss aus Angst die Augen. 

Jeff schrie auf einmal wutentbrannt hinter mir und versuchte sich loszureißen, aber ohne Erfolg. Ich war mir sicher, dass dies mein Ende war und ich breitete mich auf einen ungeheuren Schmerz vor, doch dieser kam nicht. Ich öffnete zaghaft meine Augen und sah die Tentakel vor mir in der Luft schweben. Er hatte sie angehalten. Auch Jeff wehrte sich nicht mehr und beobachtete überrascht das Szenario.


Ich zitterte immer noch vor Angst, doch ich schaffte es, die Kreatur vor mir anzusehen. Genau jetzt wurde mir wieder bewusst, wie sehr ich von der Gnade anderer abhängig bin. Ich war zu schwach, um irgendetwas zu bewirken, und deshalb tat ich das Einzige, was mir übrigblieb. Ich flehte. 

„B-Bitte nicht." 

Ich musste meine Angst noch einmal runterschlucken. 

„Bitte tun Sie Jeff nichts an." 

Einen kurzen Moment war es totenstill. Die Spannung lag immer noch fühlbar in der Luft, doch dann zogen sich die Tentakel wieder zurück. Ich hörte, wie Jeff wieder auf dem Boden landete und im gleichen Moment gaben auch schon meine Beine nach. Der aufgebrachte Mut hatte mich schnell wieder verlassen. Bevor ich aber auf dem Boden aufschlagen konnte, fing Jeff mich auf. Ich sah zu ihm hoch und er erwiderte meinen Blick. In seinen Augen spiegelte sich leichter Zorn wider, aber auch Erleichterung. Meinen Augen entwichen einige Tränen. Jeff war in dieser gefährlichen Welt momentan mein Anker geworden und dafür war ich ihm dankbar. Ich umarmte ihn, ohne zu zögern und weinte leicht in seine Brust hinein. Ich konnte es nicht mehr länger zurückhalten. Jeff hielt mich stumm in seinen Armen und sah sicher verloren aus. Was ich auch nicht sofort bemerkte war, dass alle Bewohner des Hauses aus ihren Zimmern gekommen sind, um sich das Spektakel anzusehen. Plötzlich spürte ich, wie sich Slenderman's Tentakel um mich legten. Ich spürte, wie ich von Jeff, welcher sich unter heftigen Protesten wehrte, weggezogen wurde. Es war kein plötzlicher Ruck oder ein zerquetschendes Gefühl, sondern erhielt mich ganz behutsam in weiter Entfernung von Jeff. 

Yandere Jeff the killer x Reader | wαнrer αlpтrαυм (Abgebrochen)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن