KAPITEL 6

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Auf dem Weg in die Küche hörte ich genau aus dieser ein Geräusch. Ich ging in Deckung und sah mich ständig um, ob die drohende Gefahr schon in meiner Nähe war. Nichts war zu sehen. Ich spürte nicht einmal irgendeine fremde Präsens. Vielleicht hatte ich mir das alles doch nur eingebildet? Ich ging nun mit einem beruhigten Gewissen in die Küche. Da bemerkte ich, dass die Geräusche von dem Spülbecken kamen. Schnell entschied ich mich dagegen, ein Messer als Waffe zu benutzen und stellte stattdessen den Wasserhahn ab. Der Stöpsel steckte im Abfluss und das Becken war so gut wie voll, obwohl der Wasserstrahl nicht gerade stark war. Gerade als ich den Stöpsel ziehen wollte, wurde mein Kopf mit voller Wucht ins Wasser gedrückt. Das Wasser war eiskalt und vor Schock öffnete ich meinen Mund, um zu schreien, aber statt Laute kam nur noch mehr Wasser in meine Lungen. Ich versuchte mich, so gut ich nur konnte, gegen den eisernen Griff an meinem Nacken zu behaupten, aber er war zu stark. Meine Sicht verschwamm und mein Kampfgeist legte sich. Ich würde ertrinken und das in meiner eigenen Spüle. Ich stellte jegliche Handlungen ein. Gerade als meine Sicht verschwamm und ich dachte, ich sterbe, wurde mein Kopf aus dem Wasser gezogen. Er hielt mich fest an meinen Haaren. Ich hustete sämtliches Wasser aus und zog daraufhin scharf die Luft ein. Ich linste hinter mich und sah das, was ich schon lange befürchtet hatte. Kein anderer als Jeff the Killer selbst stand hinter mir. 

„Es hätte so toll sein können, aber du musstest ja alles kaputtmachen!" 

Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien oder eine Waffe zu greifen, mit der ich mich verteidigen konnte, aber alles war vergebens. Er warf mit Beleidigungen um sich, aber ich hörte ehrlich gesagt nur halbherzig zu. 

„Du dumme Schlampe scheinst immer noch nicht deinen Platz zu kennen! Der ist nämlich weit unter mir. Sogar unter meinem Hund, so wenig hast du hier zu melden." 

Erneut drückte er meinen Kopf in das kalte Nass. Das gleiche Spiel wurde gespielt. Er drückte mich runter, bis ich keine Luft mehr bekam und zu sterben drohte. Als er mich dieses Mal wieder hochholte, machte er sich nicht die Mühe für eine Ansprache, sondern warf mich wie ein Stück Dreck zu Boden. Ich lag nun in meiner Küche. Obenrum völlig durchnässt und hustend. Schon schloss er eine Eisenkette, um meinen Hals. Dann noch eine, diesmal aber um meine Handgelenke. Er zog sie so fest, dass jede Bewegung schmerzte und ich schon befürchtete, die Blutzufuhr würde abgeschnitten werden. Ich hatte nicht einmal Zeit, von selbst aufzustehen, da zerrte er mich schon hinaus. Ohne Jacke und Schuhe musste ich ihm an die kalte Luft folgen. Jedes Mal, wenn er an der Kette zog, verspürte ich einen unbeschreiblichen Schmerz an meinem Hals. Ich wagte es kaum zu schlucken. Jeff hüllte sich, seit wir mein Haus verlassen haben, in Schweigen und stellt nur ab und zu mit einem kurzen Blick über die Schulter fest, ob ich auch ja nichts versuchte. Trotzdem konnte ich mir den Gedanken nicht verkneifen, dass er es wohl genießen müsste, mich wie einen Hund an der Leine hinter sich herzuziehen.


 ✿ ✿ ✿


Anfangs dachte ich, erst er bringt mich nur zurück zu sich nach Hause, aber wir waren jetzt schon fast den ganzen Tag lang unterwegs. Mir war unglaublich kalt und meine Füße wollten auch schon lange nicht mehr. Doch selbst wenn ich auf dem Boden zusammenbrach, zog Jeff mich nur genervt weiter hinter sich her. Jeder Versuch, mit Jeff zu kommunizieren, schlug fehl. Sagte ich auch nur ein Wort, zog er mit so einer Kraft an der Kette, dass ich vor Schmerz, nicht mehr als ein Wimmern herausbekam. Es war Abend, als wir an einer Höhle ankamen. Langsam bekam ich immer mehr und mehr Angst. Wo brachte er mich hin? Er zog mich durch die Höhle und für längere Zeit war es stockfinster. Ich musste auf jeden Schritt achten, den ich tat. Dann endlich wieder natürliches Licht. Doch als wir aus der Höhle raustraten, erschrak ich etwas. Der Mond war in seiner vollen Pracht am Himmel zu sehen. Waren wir so lange durch diese Höhle gelaufen oder war hier nur gerade Nacht? Geografisch ergab das natürlich keinen Sinn, also tippte ich auf Ersteres. Eine weitere quälende Ewigkeit gingen wir weiter, bis ich in der Ferne eine riesige und dunkle Villa ausmachen konnte. Sie war so schwarz wie die Nacht, sodass ich sie ohne die brennenden Lichter im Inneren sicher übersehen hätte. Neue Angst überflutete mich. Wenn keiner von uns da drin war, wieso brannten dann die Lichter? Also war da schon jemand drinnen und Jeff steuerte genau darauf zu. Es gab keinen Zweifel, dass dies sein Ziel war. Verzweifelt versuchte ich, mich zu wehren. Ich wollte da nicht rein. Doch Jeff war stärker und meine Aufmüpfigkeit tat mir nur weh. 

Yandere Jeff the killer x Reader | wαнrer αlpтrαυм (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt