KAPITEL 7

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Ich weiß nicht, ob ich dankbar oder bestürzt darüber sein sollte, dass er nicht das tat, was ich anfangs erwartete. Er strich das kalte Metall meinen Oberkörper rauf und runter. Ich hielt meinen Atem an. Ich hatte Angst, würde ich jetzt atmen, so schnitt er mir dann vielleicht die Haut auf. Er starrte so intensiv darauf, wie sein Messer an meiner Haut entlangfuhr, dass ich dachte, er würde jeden Moment meinen BH, meinen einzigen Schutz, in Stücke reißen und über mich herfallen. Aber anders als ich es erwartet hatte, stoppte er plötzlich. Als ich hochsah, fand ich einen wahnsinnigen Blick in seinen Augen.

„Ich habe wirklich das Verlangen, dich hier und jetzt zu nehmen. Es wäre wirklich der ultimative Schmerz, aber danach gäbe es nichts mehr Interessantes an dir. Du wärst nutzlos, gebrochen und würdest wie eine kaputte Puppe auf dem Müll landen. Ich will aber noch weiter von dir unterhalten werden. Deine Art ist so unglaublich unterhaltsam! Wehr dich noch etwas mehr gegen mich, hasse mich, fürchte mich, liebe mich!" 

Bevor ich schockiert über seine letzte Aussage sein konnte, rammte er mir auch schon sein Messer in die Schulter. Es war nicht tief, aber ich schrie trotzdem schrill auf. Damit war sein Werk aber noch nicht getan, stattdessen fing er an etwas in meine Haut zu ritzen. Ich schrie so lang und laut, dass ich schon befürchtete meine Stimmbänder würden reißen. Wehren konnte ich mich nicht, da ich meine Hände nicht befreien konnte. Ich rieb mir nur noch einmal meine fast abgeheilten Handgelenke auf. So ging es um die fünf Minuten. Fünf Minuten lang riss meine Haut und mein Fleisch. Es blutete so stark, dass ich schon befürchtete, ich würde bald verbluten. Er hörte auf, ging von mir runter, verschwand im Bad, kam zurück und als finalen Akt des Sadismus legte er auf die frische Wunde ein Tuch, das getränkt in Alkohol war. Ich schrie noch einmal, mit allem, was meine Stimme noch hergab, und weinte bitterlich. Er drückte das Tuch aber nur fester darauf, bis ich nur noch wimmerte. Schlussendlich verband er das ganze blutige Durcheinander, mit dem Tuch immer noch auf der Wunde liegend. Sterben sollte ich heute wohl noch nicht. Ich brachte dann zu meiner eigenen Überraschung ein paar heißer geflüsterte Wörter heraus. 

„J-Jeff ... Ketten ... ab ... bitte!" 

Er grinste nur wie üblich mit seinem unnatürlichen Grinsen. 

„Armes Püppchen! Ganz erschöpft, aber da ich die Güte in Person bin, erhöre ich natürlich dein jämmerliches Flehen. Siehst du, wie nett ich noch bin, obwohl du so verdammt ungezogen warst?" 

Fand er wirklich, dass er hier etwas Nettes für mich tat? War er wirklich so wahnhaft? Nein, er machte sich nur mal wieder über mich und meine Situation lustig. Zu meiner Überraschung löste er aber tatsächlich die Ketten. Bevor ich vom Bett rollen oder ins Bad rennen konnte, legte er sich aber auch schon neben mich und hielt mich fest im Arm. 

„Ich würde dir raten, mich für die nächste Zeit nicht zu verärgern, Kleines." 

Sein Ton war drohend. Ich hatte so viel Angst, dass ich nichts anderes tat, wie tot dazuliegen. 

„Hey, sieh mich an, wenn ich mit dir rede!" 

Er drehte mich brutal zu sich und packte meinen Kopf, sodass ich gar keine andere Wahl hatte als ihn ansehen zu müssen. 

„Willst du jetzt schon wieder Ärger mit mir anfangen?" 

Ich schüttelte natürlich heftig mit meinem Kopf. 

„Dann erinnre mich nochmal daran, warum ich dich überhaupt noch behalte!" 

Meine Gedanken überschlugen sich. Er würde die Sache jetzt nicht auf sich beruhen lassen. Ich musste was tun, um ihn weniger aggressiv zu stimmen. Mir wollte aber in Gottesnamen nichts einfallen. Was mochte er? Er mochte es offensichtlich andere zu quälen, wenn sie ihm unterlegen waren, aber trotzdem noch Kampfgeist in sich hatten, den er brechen konnte. Weitere Demütigungen zu ertragen war ich im Moment nicht imstande und sich gegen ihn aufzulehnen war jetzt auch keine gute Idee. Seine Stimmung war keine, in der er jetzt gerne herausgefordert oder provoziert werden möchte. Sie gleicht eher einer Erwartung der Unterwürfigkeit. Ich vergrub also mich und mein Gesicht tief in seinem Hoodie und schniefte leicht, so als würde ich jeden Moment in Tränen der Reue ausbrechen. Das Ankuscheln war gar nicht mal so falsch. Ich war obenrum immer noch nackt und das Zimmer war verdammt kalt. Das bisschen Wärme von ihm konnte ich gut gebrauchen. 

Yandere Jeff the killer x Reader | wαнrer αlpтrαυм (Abgebrochen)Where stories live. Discover now