KAPITEL 4

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Ich erwachte im Bett. Es war wohl mitten in der Nacht. Verdammt, habe ich lange geschlafen. Ich sah mich um. Kein Jeff in Sicht. Ich wollte gerade aufstehen und setzte den ersten Fuß auf den Boden, als ein tiefes dunkles Knurren mich innehalten ließ. Ich zog meine Füße, so schnell ich konnte, wieder ins Bett und suchte nach der Quelle des Geräusches. Als ich nichts fand, versuchte ich erneut aufzustehen, aber es wiederholte sich nur. Diesmal sicher, dass ich es mir nicht eingebildet hatte, suchte ich nochmals das dunkle Zimmer ab. Dann sah ich es erst. Aus einer Ecke des Zimmers funkelten mich zwei Augen an. Ich wurde wahnsinnig bei dem Gedanken, welches Monster da auf mich lauerte und von Jeff gab es weit und breit keine Spur. Ich drückte mich, so nah ich konnte, an die Wand, immer noch auf dem Bett sitzend. Die Beine hatte ich an mich gezogen und nun lieferte ich mir einen Anstarrwettbewerb mit dem Ding in der Ecke. Nach einiger Zeit sah ich endlich, was mich da genau anstarrte. Ein großer schwarzer Husky kam aus dem Schatten. Er war viel größer als ein normales Tier, er glich von der Statur her eher einem Wolf, hatte aber die gewöhnliche Fellmischung aus Schwarz und Weiß. Doch hin und wieder fand man den ein oder anderen Blutfleck in seiner makellosen Erscheinung. Doch das war noch nicht einmal das Verstörendste. Nein, das, was mich am meisten verstörte war, dass auch er ein unnatürliches Grinsen in seinem Gesicht hatte. Kein eingeritztes wie Jeff, sondern ein unheimliches Grinsen, welches kein normaler Hund besitzen konnte. Dieser Anblick war zu viel für mich. Als ob Jeffs gruselige Erscheinung nicht reichen würde, stand ein Etwas vor mir. Das wahrscheinlich das Etwas war, welches mich im Wald noch töten wollte. Ich wollte schreien, nach Jeff rufen, denn von all dem gruseligen Scheiß war er mir definitiv am liebsten. Doch kein Laut entwich meiner Kehle, aus Angst dieses Ding könnte mich bei einem falschen Laut oder einer falschen Bewegung anspringen und in Fetzen reißen. Etwas anderes kam dafür aus mir heraus. Heiße Tränen liefen mir die Wange runter. Hatte Jeff sich vielleicht sogar umentschieden und mir das Ding extra auf den Hals gehetzt, damit es mich frisst? Dann hörte ich Schritte, einen knarrenden Boden. Kam noch ein Monster, um mich zu holen? Hatte Jeff mich ihnen auf einem Silber Tablett serviert? Den Hund schien das Kommende nicht zu stören, denn seine Augen lagen immer noch auf mir. Als sich die Tür dann nach einer quälend langen Zeit öffnete, sah ich, was da reinkam. Es war Jeff und ich war noch nie so erleichtert ihn zu sehen. Ich sah ihm flehend in die Augen und deutete ihm, ohne große Bewegungen, er solle herkommen. Er kam ans Bett, sichtlich verwirrt. Schneller als jemals zuvor zog ich ihn aufs Bett und versteckte mich hinter ihm. Er erkannte jetzt, warum ich mich so fürchtete, und verfiel in Gelächter. Ich hingegen fand die ganze Situation alles andere als lustig und hielt mich nur noch fester an seinem Pulli fest.

„Was ist das? Es sieht mich so an, als ob es mich jeden Moment frisst", murmelte ich kleinlaut in seinen Stoff hinein.

Jeff war mehr als belustigt von meinem Verhalten. Er griff nach meiner Hand und zog mich vor sich. Mein Gesicht richtete er auf die Hundekreatur.

„Das ist mein Hund Smile. Was das „dich fressen" angeht, da hast du sogar recht. Ich habe ihn die Woche das Essen gestrichen, weil er dich angefallen hat, obwohl ich dich haben wollte. Dementsprechend ist er nicht gut auf dich zu sprechen."

Ich war schockiert. Das Ding war sein Hund und noch dazu das, was mich im Wald töten wollte.

„W-Was macht er denn dann hier?" – „Dich bewachen, solange ich nicht da war. Was sonst? Schließlich wohnt auch er hier. Sein Schlafplatz zum Beispiel ist hier unter dem Bett."

Ich konnte nun nie wieder schlafen. Die ganze Zeit hätte, er mich versuchen können zu töten. Während mein Gesicht bleich wurde, fing Jeff nur wieder an zu lachen.

„Außerdem war es ein Test, ob er dich vor Hunger anfällt und versucht zu fressen oder mir gehorcht und seine Strafe akzeptiert."

Ich traute meinen Ohren nicht. Für ihn war ich eindeutig nur ein Spielzeug oder Testobjekt. Hätte der Hund mich wirklich angefallen, gäbe es nichts mehr, was er zusammenflicken konnte, dann wäre ich diesmal sicher tot. Dementsprechend war ich Smile dankbar, dass er es nicht getan hatte. Nach der Erleichterung setzte wieder mein viel zu großes Mitgefühl ein. Der arme Hund hungerte schon seit Tagen. Klar, er hatte mich angefallen. Aber das war viel mehr Jeff seine Schuld als die des Hundes. Vielleicht kann ich ein gutes Wort für ihn bei Jeff einlegen? Ob er es überhaupt versteht oder zu schätzen weiß? Egal, alles besser als sein Feind zu sein! Einen Versuch war es Wert. Ich befreite meinen Kopf aus seinem Griff und sah Jeff an. Da er mich zu sich gezogen hatte, saß ich beinahe auf seinem Schoß. Leise begann ich mit ihm zu reden.

Yandere Jeff the killer x Reader | wαнrer αlpтrαυм (Abgebrochen)Where stories live. Discover now