Kapitel 14

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„Sie schläft noch

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„Sie schläft noch." flüstert Dafina.
„Wie geht es ihr?" fragt meine Mutter. Meine Mutter? Ich reiße meine Augen auf und richte mich auf. Ich springe aus dem Bett und umarme meine Mutter ganz fest. Ich musste sie so schnell wie möglich spüren, damit ich mir sicher bin, dass das kein Traum ist.
„Annem seni cok özledim." wispre ich und ziehe ihren Duft ein. Gott, wie ich das vermisst habe. Allein durch ihre Nähe gibt sie mit so enorm viel Kraft. Ihr altbekannter Duft steigt mir in die Nase. Sie duftet nach meiner Familie, meiner Kindheit, meinem Glück. Ihr Duft reicht aus, um mich sicher und glücklich zu fühlen.
„Kizim, wie gehts dir?"
Ich löse mich von ihr und schaue in ihre Augen. Sie hat Tränen in den Augen und ihre Augen widerspiegeln Sehnsucht. Sehnsucht nach ihrer Tochter, die gegangen ist, weil sie dem Ganzen nicht stand halten konnte, weil sie dem Ganzen entflohen ist, ohne Rücksicht auf die Menschen zu nehmen, die sie liebt. Ja, verdammt, ich bin abgehauen. Abgehauen vor meinen Problemen, anstatt mich ihnen zu stellen und zu verarbeiten. Ich weiß, dass wenn ich abhaue, es nicht besser wird oder der Schmerz nicht nachlassen wird, aber ich kann wenigstens für eine gewisse Zeit all die Dinge vergessen. Wie gesagt, für eine gewisse Zeit. Aber jedes Mal, wenn die Realität auf mich einschlägt, zerbreche ich, wie in jenem Moment. Ich bin einfach zu schwach, nicht gewachsen für so eine Situation. Von Außen sehe ich vielleicht stark aus, aber jeder, der in meine Seele blickt, weiß, das dem nicht so ist. Ja verdammt, ich bin eine verschlossene kleine Truhe. In dieser Truhe verberge ich meine tiefsten Geheimnisse, meine dunkle Vergangenheit und meine Schwächen. Nur gewisse Menschen haben den passenden Schlüssel um sie zu öffnen, und nur sie, können tief in meine Seele blicken und alles in ihnen lesen. Jedes Leid, jeder Schmerz und jede Schwachstelle! Man könnte mich somit nur mit einem Satz seelisch umbringen. Ich würde an den vier Elementen sterben. Man würde mir die Luft zum Atmen rauben und mich mit Worten ertränken. Mich mit Worten verbrennen und begraben! Genau deswegen habe ich diese kalte Fassade, um mich selbst zu schützen, um mich vor Menschen zu schützen, die mir gezielt wehtun wollen. Die Truhe ist mein persönlicher Schutzmechanismus. Deswegen vertraue ich Menschen, die ich neu kennenlerne nicht. Ich muss mich an sie gewöhnen. Es war schon immer so gewesen. Sogar im Kindergarten mit Dafina. Ich muss mich erst an neue Leute gewöhnen, bevor ich ihnen den passenden Schlüssel überreiche.
Ihr Anblick erweckt Schuldgefühle in mir. Ich habe sie alle alleine gelassen. Alleine mit ihrem Schmerz. Erst jetzt merke ich, wie egoistisch meine Entscheidung war. Aber wären ich noch länger dort geblieben, hätte man nur noch den Tod aus meinen Seele lesen können. Vor dem bin ich am meisten geflohen. Die Angst, dem Tod in die Augen blicken zu müssen. Das hätte nicht nur mich kaputt gemacht, sondern den Menschen um mich herum. Ich wollte sie nur vor mir beschützen...
Ich lächle sie aufmunternd an und wische ihre Tränen weg, die über ihre Wangen rollen, wobei ich selbst Tränen verliere. Ich bin ein sehr sensibler Mensch. Ich weine sofort. Egal bei was. Ob ich wütend, traurig oder glücklich bin. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, meine Tränen zurückhalten zu können. Aber nur eine gewisse Zeit. Wenn der Höhepunkt kommt, kommen auch meine Tränen, denn dann kann ich sie auch nicht mehr zurückhalten. Es beansprucht sehr viel Kraft, seine Tränen zurückzuhalten. Aber es gelingt mir letztendlich. Ich möchte nicht, dass meine Mutter sieht, wie sehr ich leide.
„Jetzt geht es mir auf jeden Fall besser."
Ich nehme ihren Kopf zwischen meine Hände und gebe ihr einen fetten Schmatzer auf die Wange.
Hinter meiner Mutter steht Yasin, mein Bruder.
Ich grinse ihn dümmlich an und breite meine Arme aus. Er läuft direkt in meine Arme. Er ist größer und breiter geworden. Er umarmt mich fest, sodass ich ächzen muss, was er mit Absicht gemacht hat. Ich höre dabei nur sein melodisches Lachen.
„Wir gehts dir Hayat?"
Er nennt mich nicht Abla (Große Schwester), weil er der Meinung ist, dass 1 Jahr unterscheid nichts ausmachen. Naja, ich akzeptiere es einfach.
„Mir gehts blendend und dir?"
„Alles palletie. Geht es dir den besser?" fragt er nachdem er sich von mir gelöst hat.
Geht es mir den besser? Ja, auf jeden Fall! Ich habe wieder meine Familie an meiner Seite. Ich fühle mich viel energischer und meine Migräne ist auch weg. Ich nicke nur mit strahlenden Augen. Ich habe ihn so sehr vermisst. Ich will ihn am besten gar nicht mehr gehen lassen. Nicht nur ihn sondern meine Mutter und Dafina. Am liebsten hätte ich sie darum gebeten hier zu bleiben, aber ich weiß, dass das egoistisch von mir wäre. Sie würden ihr Leben auf den Kopf stellen und alles liegen lassen. Das will ich nicht. Eine Veränderung, zum Beispiel durch einen Umzug, ist nicht leicht. Das habe ich zu spüren bekommen. Die bekannte Alltagsroutine ist nicht mehr da. Alles wirkt fremd und daran muss man sich gewöhnen. Die Eingewöhnungsphase war für mich das schlimmste. Ich musste mit einer fremden Person frühstücken, das war extrem komisch. Mittlerweile kenne ich Ela, nicht auf Schwestern Basis, aber auf freundschaftlicher Basis. Wieso sie in eine eigene Wohnung umgezogen ist, ist mir immer noch ein Rätsel. Ich will sie auch nicht fragen, weil ich sie nicht bedrängen möchte. Wenn sie es mir erzählen will, höre ich ihr gerne zu, aber wenn nicht, muss das einen Grund haben. Ich erzähle ihr schließlich auch nicht von meiner Vergangenheit, also kann ich nicht von ihr erwarten dass sie mir von ihrer erzählt.
„Ja, mir geht es besser." antworte ich schließlich auf die Frage meines jüngeren Bruders.
„Du solltest dich wieder hinlegen Hayat." befehlt meine Mutter. Ich gehe ihren Befehl nach und lege mich hin. Meine Mutter zieht einen Stuhl an meinem Bett und setzt sich. Sie hält meine Hand fest, so, als ob sie mich nie wieder loslassen möchte.
Durch diese Geste muss ich schmunzeln. Sie ist einfach so süß.
Er klopf an der Tür und durch ein 'herein' kommen die Personen rein. Ela und Devrim.
„Was geht ab, Zomb-." er stockt plötzlich, da er meine Familie sieht, in seiner Position, in der er seine Arme in der Luft hält.
„Askim, siehst du das auch?" fragt er mit einem geschockten Gesicht an seiner Freundin gewendet.
„Da ist Hayat-" er zeigt auf mich.
„Und da ist Hayat in Älter." und nun zeigt er auf meine Mutter.
Er zieht geschockt die Luft ein.
„O mein Gott, die Hayat in der Zukunft ist in die Vergangenheit gereist."
Immer noch mit einem geschockten Gesichtsausdruck.
Wir alle fangen lauthals an zu lachen.
„Okay, Spaß bei Seite. Hallo ich bin Davrim." stellt sich Devrim freundlich bei meiner Mutter vor und reicht ihr die Hand. Meine Mutter lächelt ihn liebevoll an und schüttelt daraufhin die Hand.
Auch Ela hat sich meiner Mutter vorgestellt.

Seni tam kalbinden vuracam!Место, где живут истории. Откройте их для себя