Kapitel 20

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Kapitel 20 :

Mein Blick war geschockt auf Armend gerichtet, der ausnahmsweise mal nicht grinste. Ausserdem starrte er auf seinen Teller. Welch ein Wunder. Wobei das sicher nur an der Situation lag.

„Po shkoj te nana (Ich geh zu Mama)“, entschuldigte ich mich und wünschte den Leuten, die ich nicht kannte, noch einen schönen Abend.

Ich versuchte Ruhe zu bewahren, denn draußen stand Egzons Wagen, er war gerade mit Aida angekommen. Die Musik wechselte, alle Gäste fingen an zu klatschen und viele standen auch auf, um einen besseren Blick auf die Braut erhaschen zu können. Aida strahlte wie ein Diamant, genauso wie Egzon. Die beiden waren einfach ein Traumpaar! Den Rest des Abends tanzten wir alle vergnügt, doch ich wurde das komische Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Zwar ahnte ich von wem, jedoch traute ich mich nicht zum Tisch von Armend und dessen Eltern zu schauen. Kurz vor Mitternacht, gönnte ich mir eine Verschnaufpause und setzte mich. Ein Glück, dass die Halle so groß war und ich am anderen Ende saß, weit weg von Armend. Hungrig steckte ich mir ein Stück Fleisch in den Mund und trank ein paar Schlücke. Kurz darauf klingelte mein Handy. Es war Leo. Ich drückte ihn schnell weg und stand auf.

„Wohin? Ess doch noch ein bisschen!“, sagte Edona laut.

„Nachher. Ich muss kurz .. ehm .. frische Luft schnappen“, antwortete ich und zeigte dabei unauffällig auf mein Handy.

Sie zwinkerte mir wissend zu, woraufhin ich grinsen musste. Ich lief nach draußen und wählte Leos Nummer. Dabei ging ich zu den Autos, damit mich keiner erwischt. Viele meiner Verwandten standen vor dem Hotel und rauchten, da drinnen Rauchverbot herrschte.

„Zemer?“, hörte ich Leos Stimme aus dem Handy.

„Ja Schatz ich bin's. Bin jetzt draußen und kann kurz reden.“

„Warte ich ruf dich an.“

„Nein! Nein lass, ich hab genug Guthaben ..“

Schon aufgelegt. Typisch Leo! Lächelnd ging ich keine 10 Sekunden später an mein Handy.

„Du bist so dickköpfig“, lachte ich gut gelaunt.

„Sagt die Königin der Sturheit!“, konterte er.

Wir lachten beide und es tat so gut seine Stimme zu hören. Sie beruhigte mich irgendwie.

„Hast du Spaß?“, wollte er wissen.

„Ja ist schön.“

„Klingst nicht sehr überzeugend...“

„Nein, wirklich! Es ist alles schön und traumhaft. Aida ist so wunderschön, Egzon und meine Eltern sind glücklich und zufrieden“, beteuerte ich.

„Du etwas nicht?“, hakte er nach.

„Doch klar! Ich .. es ist nur … ich vermiss dich ..“, ich biss mir auf den Finger und kniff die Augen kurz zusammen.

'Nein Adelina! Du darfst jetzt nicht weinen!', sprach ich in Gedanken zu mir selbst.

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