Kapitel 27

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• T R A V I S •

"Travis, soll ich Peyton anrufen?", droht Gavin, ich kann nicht verhindern, dass ich nach Luft schnappe. "Das wagst du nicht!" "Und wie ich das tue!"

"Wer ist Peyton?", fragt Blondie, der wie immer gar nichts checkt. "Meine Schwester", knurre ich, während ich meinen besten Freund feindselig anschaue.

Dass er es wagt, Pey zu erwähnen, wobei er ganz genau weiß, dass wir kein gutes Verhältnis zueinander haben!

"Was hat deine Schwester jetzt mit der Sache zu tun?", fragt Josh verwirrt und sieht zwischen uns beiden hin und her.

Warum ist dieser Typ überhaupt hier, verdammt?! Wenn ich eines nicht leiden kann, sind es dumme Menschen. Und er ist ja wohl der Präsident von Dummhausen.

"Das geht dich nichts an, Shorty." "Er hat Angst vor ihr", behauptet Gavin grinsend, woraufhin ich ihn am liebsten köpfen würde. "Das stimmt überhaupt nicht!"

"D-du hast Angst...vor deiner Schwester?", der Blondhaarige lacht, "Warum denn das? Ist sie etwa Hulk?"

Mein Kopf wandert langsam in seine Richtung, sein breites Grinsen bringt mein Blut zum Kochen.

Wütend packe ich ihn am Kragen und drängt ihn an die Wand. Seine Augen weiten sich erschrocken. Ich presse die Lippen aufeinander, um mich zusammenzureißen, Blondie nicht augenblicklich zu kastrieren.

Womöglich haben Peyton und ich nicht das schönste Geschwisterverhältnis. Aber das gibt keinem das Recht, sie so dermaßen zu beleidigen! Vor allem nicht in meiner Gegenwart...

Wieder einmal fällt mir auf, wie wich die Farbe seiner Iris ändert. Das Blau wirkt heller, strahlender. Josh kann man so einfach durchschauen, ihm ist das wahrscheinlich nicht einmal bewusst. Im Moment spiegelt sich die Angst in seinen Augen wider.

Es ist schon skurril, wie sehr es mich entspannt, ihn zu sehen. Oft gehe ich nach der Arbeit noch für einen Abstecher in den Club, in dem er und Gav's Toyboy arbeiten, um Shorty auf die Palme zu bringen. Es macht mir Spaß, ihn aufzuziehen.

Eine Berührung an meiner Schulter reißt mich aus meinen Gedanken. Ich spanne mich an, mein Gesichtsausdruck wird wieder härter, als mir bewusst wird, in welcher Situation ich mich befinde.

Dieser Typ macht mich noch wahnsinnig! Ich verliere am Ende noch meinen gesunden Menschenverstand.

"Travis, lass Josh bitte herunter", höre ich meinen besten Freund sagen. Mein Blick wandert über dessen Körper herunter zum Boden. Dieser wird von ihm nicht einmal mit den Füßen berührt.

"Alter, lass die Finger von Josh!", ertönt die nervige Stimme von Tristan, der nach meinem Arm fasst und versucht, mich von seinem Kumpel wegzuziehen. Ohne Erfolg natürlich.

Ich werde es wohl nie wirklich verstehen, was Gavin mit diesem Idioten will. Mein bester Freund hat nur das beste verdient und sucht sich ausgerechnet so einen Idioten aus.

Er wird wohl nie ohne mich auskommen. Nun, es ist meine Pflicht, auf Gav zu achten. Das war damals wie heute nicht anders.

"Gavin, ihr kommt zu spät."

Selma hasst Unpünktlichkeit. Und wenn die beiden zu spät kommen, wird sie augenblicklich einen ersten schlechten Eindruck von Loverboy haben. Das kann Gavin nicht zulassen. Das weiß ich.

Mein Griff lockert sich langsam, trotzdem habe ich Josh noch fest in der Hand. Mich wundert es ehrlich, dass er noch nicht den Mund aufgemacht hat.

The Wedding Planner [manxman] | ✔Where stories live. Discover now