[Caught]

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,,Sei leise." flüsterte Mark mir zu und sperrte die Haustür seines gigantischen Hauses auf. Ich traute mich kaum es anzusehen, so teuer wirkte es. Er öffnete die Tür und ging rein. Wenig später machte er mir Platz und ich folgte ihm. Die Tür schloss er wieder und ich merkte, wie seine Hand nach meiner Griff. ,,Schnell." Hauchte er und huschte los. Ohne einen Mucks Schlich er herum und dann die weißen Treppen hinauf.

Alles war weiß gehalten und es sah blitzblank aus. Sogar die Luft hier, die durch den dekorativen Destillator in der Ecke gefiltert wurde, schmeckte teuer. Wir tappten durch einen ewig langen Gang, bis er irgendwann vor einer Tür stoppte. Er öffnete sie vorsichtig und kurz später gingen wir rein.

Es schien sein Zimmer zu sein, welches ebenfalls zu dem kompletten Ambiente passte. Jedoch war es nicht weiß, sondern blau. Behutsam schloss er die Zimmertür und atmete erleichtert aus. Ich stand stumm da und er lief zu einem Regal, in welchem er rumkramte. ,,Setz dich." Kam nebenbei aus ihm und ich saß mich schüchtern auf sein gigantisches Bett.

Er kam zurück mit einem Schuhkarton und ich guckte ahnungslos zu, wie er ihn öffnete. Es war ein komplettes Erste-Hilfe-Kit. Er schien meinen verunsicherten Blick bemerkt zu haben. ,,Das war nicht meine erste Schlägerei. Man muss immer vorbereitet sein." Ließ er ab und setzte sich neben mich. Seine Hand umgriff meinen Kiefer und richtete meinen Kopf in seine Richtung. Kurz fuhr er über die Stelle, die der Junge in der Kabine getroffen hatte.

Vor Schmerz zischte ich kurz auf. Es war eine kleine Platzwunde auf meinen Wangenknochen.
Er nahm ein paar Sachen aus der Box und fing an mich zu verarzten. Er schien sich wirklich Mühe zu geben. Ich schaute in sein ebenfalls verwundetes Gesicht. Byungho musste ihn ein paar mal gut erwischt haben. Er hatte Rötungen und auch einen Fleck an den Schläfen, welcher wie ein leichtes Hämatom aussah.

Gerade, als er was sagen wollte, hörte man von draußen eine Autotür Zufällen. Wie erstarrt guckten wir uns an und warteten ab, was als nächstes geschehen würde. Ich dachte zuerst, dass irgendwas mit Marks Auto wäre, doch er hatte dieses bei seinem Kumpel nebenan in der Garage geparkt, sodass es niemand sehen würde.

Im nächsten Moment könnte man ein Schlüsselklimpern von unten wahrnehmen. ,, Fuck." murmelte er und nahm die Box. Er stellte sie weit unter sein Bett und schluckte nervös, währenddessen er nach einer Versteckmöglichkeit suchte. Hilflos stand ich auf und warf ihm einen recht überforderten Blick zu. Unten waren Schritte von hohen Schuhen zu hören, welche langsam aber sicher immer näher kamen.

Mark eilte zu seinem Wandschrank, und öffnete diesen hastig. Er winkte mich angespannt zu sich und bevor ich überhaupt irgendwas tun konnte, zog er mich mit rein. Er schloss die Türen wieder und ich wurde etwas ängstlich. Was, wenn man uns gleich erwischen würde? Kurz wimmerte ich panisch auf und wollte anfangen, Mark fragen zu stellen. Ich brachte jedoch kein Wort raus, da dieser mir ruckartig den Mund zuhielt und mir einen bösen Blick zuwarf.

Sofort blieb ich leise und sah ihn mit großen Augen an. Er ließ vorsichtig wieder von mir ab. Von draußen war reden zu hören und kurz später sah man durch die winzigen Schlitze zwischen den Brettern der Türen, dass seine Zimmertür sich öffnete. ,,Ja genau Somin, das sag ich ja. Es kann doch nicht sein, dass diese Kollektion die meisten Einzelteile kopiert und wiederverwendet hat. Wir warten schon seit Wochen auf neue Modelle." Sagte eine zarte aber bestimmende Stimme.

Es war eine Frau. Sie sah sehr gepflegt und organisiert aus. Sie trug einen grauen Stiftrock und ein weißes Hemd, sowie weiße Schuhe, purpurroten Lippenstift und einen strengen Pferdeschwanz. Sie war hübsch. Sehr hübsch sogar. Doch ihre Gesichtszüge verrieten, dass sie offensichtlich Marks Mutter war. Er war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.

Sie legte einen Stapel Wäsche auf Marks Bett, war offensichtlich am Telefonieren, und stemmte ihre Hände in ihre recht weiten Hüften. Ich musste zugeben, dass sie ,sogar für mich, sehr attraktiv war. ,,Ja, das meine ich doch. Wir müssen unbedingt jetzt ein Statement setzen." Meinte sie und ordnete die Wäsche. Ich realisierte was sie vorhatte und schaute Mark warnend an. Es dauerte kurz, doch dann begriff auch er was gleich passieren würde.

,,Ach weißt du, das ist mit Mark genau das gleiche. Ich sehe ihn fast nicht mehr. Ich meine klar, er hat viel zu tun aufgrund der Schule, aber manchmal möchte ich meinen Jungen einfach wieder zurück." redete sie vor sich hin und ich sah, wie Mark für eine Sekunde ziemlich betrübt ausschaute. ,,Naja. Was will man tun? Er ist ja ein guter Junge. Er tut was er machen soll und lässt was er lassen soll. Solange er nicht irgendeinen Mist baut, ist es ja gut." fügte sie seufzend hinzu und lief mit ein paar Shirts auf den Schrank zu.

Panisch stupste ich Mark an, welcher selbst hilflos da stand. Es würde passieren. Da gab es kein aber. Ich verzog ängstlich mein Gesicht und versteckte mich hinter Mark. Die Schranktür wurde geöffnet und das Licht von draußen erhellte die winzige Kammer. ,,Ja genau-" verstummte seine Mutter und erstarrte förmlich. Es herrschte Totenstille. Behutsam spitzte ich hinter Marks Rücken hervor und ihre Augen trafen meine. ,,Somin, ich ruf dich zurück." Sagte sie monoton und legte auf.

ᴡɪᴄᴋᴇᴅ ɢᴀᴍᴇs || NCT MARKHYUCK FF || {GERMAN}Where stories live. Discover now