Tatsächlich schmeckte das Essen besser als es aussah, obwohl es immer noch ekelhafter als alles andere war, was ich bisher gegessen habe, bis auf den Grashüpfer, den ich mir als kleines Kind mal in den Mund steckte, lebend... aber darüber wollte und konnte ich auch gar nicht mehr nachdenken, denn ich vernahm eine Fremde Stimme.

,, Seth, du sollst in den Außendienst, an Wachposten 2.0.3.8., Anordnung vom Boss!"

Ein genervtes Stöhnen war zu hören und kurz darauf Schritte, die sich entfernten, aber nun redete die Fremde Stimme mit Amalia weiter und gespannt hörte ich zu, als ich meinem Namen fallen hörte.

,, Isabell muss diese Nacht schon hier raus gebracht werden, sie werden merken, dass ein Fläschen fehlt und dann werden sie Verdacht schöpfen, da sie morgen normalerweise schon tot wäre."

Darauf folgte Stille.

Ich konnte die beiden zwar gut hören, da die Klappe an der Tür ein Stück weit auf war, doch konnte nichts damit anfangen. Hier raus bringen? Fläschen?

In mir bahnte sich die Hoffnung auf, Amalia wäre doch nicht zum Bösen übergelaufen, doch noch wollte ich mir nicht zu viele Hoffnungen machen, dennoch stahl sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht.

Ich versuchte nach einer Weile, etwas zu schlafen und legte mich auf das klapprige Gestell, welches unter meinem Gewicht leicht nachließ.

Als ich halbwegs gemütlich lag und schon in den Halbschlaf gefallen war, nahm ich plötzlich war, dass die Eisentüre aufging, da sie leicht quietschte und ein Lichtstrahl mein Gesicht berührte. Langsam öffnete ich meine Augen, Stand dann aber ruckartig auf, als ich das Mädchen mit roten Haaren erkannte, die in der Tür stand und mir nun mit einem hektischen Blick, zu verstehen gab, dass ich mitkommen sollte.

Ich fühlte mich erstaunlich fit, weswegen ich auch Aufstand und mit bedachten Schritten auf Amalia zulief.

,, Vertrau mir, ich hab mich nie diesen Mistviechern angeschlossen", Versuchte mich meine eigentlich beste Freundin zu überzeugen. Doch mein Blick blieb zweifelnd, diese Entscheidung könnte meine Rettung, oder auch meinen Tod bedeuten.

,, Jetzt beweg deinen fetten Arsch aus dieser Zelle raus und lass uns abhauen!"

Allein schon wie sie das sagte, überzeugte mich vollkommen und schon schlang ich meine Arme um Amalias zierlichen Körper und genauso, zog mich auch Amalia in eine Umarmung.

Nur leider hielt die Freude nicht lange an, da ich Stimmen hörte, die zu schnell auf uns zu kamen.

Mit nur einem Blick einigten wir uns und schon stürmten wir los. Ivh folgte Amalia einfach, da ich mich hier null aus kannte und sie jetzt schon länger hier war als ich.
Meine beste Freundin führte uns durch verschiedene Gänge und ich hatte schon längst die Orientierung verloren, weswegen ich mir den Weg schon gar nicht mehr merkte.

,, Verdammt! ", fluchte Amalia, als wir vor zwei Gängen stehen blieben, welche beide dunkel waren und man deshalb nicht weiter als 2 Meter hinein sehen konnte.

,,Hinter einem der Gänge liegt ein Tor, welches uns hier raus führen sollte, aber ich kann mich nicht erinnern welches es war", verzweifelte Amalia.

Mir fiel etwas entscheidenes ein und meine Augen schlossen sich wie selbstverständlich und meine Sinne fixierten sich auf die Energie-und Wärmeströme, wodurch sich auch langsam ein Bild aus Flächen, Farben und feinen Fäden in meinem Sichtfeld erschien. Ich konnte ein kälteren und unförmigeren Fleck ausmachen, weswegen ich die Augen schlagartig wieder öffnete und wie in Trance auf den linken Gang zeigte.

Sofort setzten wir uns wieder in Bewegung und verschwanden im Linken Gang, wo, wie erwartet, ein recht großes Tor.

Schnell waren wir an dem im Vergleich, kleinem Schloss, angekommen, welches wir mit einem Schlüssel, den Amalia aus ihrer Hosentasche zog, öffnen wollten... wollten...

Out of normality~ Der Ruf des SchattenWhere stories live. Discover now