Chapter 10

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Wir rannten so schnell wir konnten und doch hatte ich das Gefühl wir würden Ultra langsam sein, wie bei einem Sonntagsspaziergang.
,, Isa, ich kann nicht mehr", brachte Amalia unter Schnappatmung hervor.
,, Bleib du hier, ich kümmere mich darum!"
Ich sag noch wie Amalia stehen blieb, bevor ich mich wieder voll und ganz auf die Tür konzentrierte die jetzt vor mir lag. Sie stand offen und die Kleider davor, waren nur teilweise in die Mitte verschoben, außer dem hörte ich noch Jeannie oben nach mir rufen und ich beeilte mich damit durch die Tür zu schlüpfen und sie schnell zu zumachen. Meine Ziehmutter kam gerade in den begehbaren Kleiderschrank rein, als ich die Tür schon geschlossen hatte. Jetzt musste ich ihr wohl meine heftige Atmung erklären und warum ich an den Kleidern meiner leiblichen Mutter stand, tja Showtime.
,, Isabell? Was machst du da und warum atmest du so hektisch?"
Schnell tat ich so als ob ich was suchen würde und schnappte mir mein Lieblingskleid vom Bügel und drückte es an mich, natürlich durften die Tränen nicht fehlen, weswegen ich jetzt auch versuchte glaubhaft zu schluchzen. Arg wie ich es hasste.
,, Ich wollte nur nach den Kleidern schauen, weil ich momentan so viel an meine Mutter denke und dann dachte ich mein Lieblingskleid von ihr wäre weg. Deswegen bin ich in Panik geraten und habe angefangen schnell zu atmen, aber zum Glück ist es noch da."
Meine Stimme hörte sich weinerlich an und innerlich klopfte ich mir, in Gedanken, auf die Schulter für mein großes Schauspieltalent.
,, Alles gut mein Schatz es ist ja jetzt wieder aufgetaucht."
Jeannie wollte zu mir kommen und mich umarmen doch ich wich ihr geschickt aus.
,, Ich möchte jetzt etwas alleine sein ok?"
Sie nickte nur zögerlich, aber dann fiel ihr anscheinend ein, warum sie überhaupt hier war.
,, Achja, ich wollte noch fragen ob  ihr mit auf die Expedition wollt, zum alten Bunker. Es geht von der Schule aus und man kann freiwillig mitkommen und natürlich werden mehrere Lehrer und ausgebildete Elementarys mitkommen, wegen des Akuma Problem."
Eigentlich wollte ich erst zustimmen, doch dann fiel mir ein wie eng der Bunker war und dass wir mit vielen Leuten dann da unten sein werden. Hektisch schüttelte ich den Kopf.
,, Nein danke, kein Interesse, war schon mal da unten und ähh ist nicht so interessant."
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich verplappern hatte, da Jeannie nichts von meinem heimlichen Ausgang wusste, doch zu meinem verwundern kommentierte sie das nur mit einem Okay und machte sich wieder auf den Weg nach draußen. Als sie dann endlich aus der Wohnung verschwand und ich mir auch sicher war, dass sie nicht mehr zurückkommen würde, da ich sie in den Garten laufen sah, schiebte ich die Kleider wieder zur Seite und verschwand wieder im Gang. Fast wäre ich in Amalia reingelaufen, die einen Meter hinter der Tür stand.
,, Du bist echt ne gute Schauspielerin, schonmal daran gedacht eine Karriere anzufangen? Dann wäre ich deine Managerin und wir würden reich werden! "
Soviel Begeisterung lag in ihrer Stimme, dass ich einfach nicht anders konnte als zu lachen.
,, Klar und dann werde ich ne Diva oder so. "
,, Ja man und ich werde deine Treue Untertanin! "
Wir lachten noch stärker, gingen dabei aber auch schon zurück in den Keller.
,,Amalia, bring mir ein fetten Kuchen und wehe aber da ist Gluten drinne! ", witzelte ich mit gespielter Diva-Stimme rum.
Amalia verbeugte sich und fing an den Gang runter zu joggen und rief mir noch zu:,, Ich beeile mich Herrin!"
Ich ließ einen gutartigen Schatten entstehen, der meine Freundin überholte und dann vor ihr herflog. Amalia erschreckte sich und flog fast hin, was mich noch mehr zum Lachen brachte.
,, Willst du mich eigentlich umbringen?!"
Meine Freundin kreischte mir das so histerisch entgegen, sodass ich nur noch mehr lachen musste. Mittlerweile saß ich auf dem Boden und musste mir andauernd die Lachtränen wegwischen. Nachdem ich dann endlich einmal ruhig durchatmen konnte, fing ich auch wieder an zu reden.
,, Er kann dir nichts tun, berühr ihn doch mal."
Meine Stimme Klang noch etwas rau und Amalia warf mir nur einen skeptischen Blick zu, streckte ihre Hand dann aber doch entgegen dem Schatten. Natürlich konnte ich mich mal wieder nicht zusammenreißen und machte kurz bevor sie den Schatten berührte ein Zzz Geräusch, wie wenn man Wasser auf eine heiße Herdplatte spritzt. Amalia zuckte so heftig zurück, sodass man denken könnte die hätte ein Stromschlag bekommen, doch sie fasste sich wieder schnell und strafte mich mit einem bösen Blick. Abermals streckte sie ihre Hand aus, doch auch als ihre Hand den Schatten berührte hielt ich mich zurück und meine Zimmergenossin musste wohl feststellen, dass ich recht hatte. Den Schatten ließ ich dann aber auch schnell wieder verschwinden, da er unnötig Energie von mir abzog, die ich eventuell noch gebrauchen könnte. Nach diesem ganzen Scheiß den wir hier gemacht hatten, setzten wir unseren Weg in die Halle wieder fort. Dort angekommen schloss ich die Tür hinter uns und ließ wieder Schatten entstehen und Amalia versuchte sich an den verschiedensten Feuer Figuren.

Nach ca. 10 Minuten kam ich auf eine Idee die wohl ziemlich gefährlich wäre. Darüber hatte ich mal gelesen, dass man mit dem Element Geist seinen Geist vom Körper trennen könnte, wenn man genug Kraft hat. Ich wollte es unbedingt mal ausprobieren, weswegen ich den Schatten in meiner Hand auflöste und die Aufmerksamkeit meiner Freundin auf mich zog. Fast hätte sie mich mit einer Feuerkugel getroffen, doch ich konnte mich zum Glück noch rechtzeitig ducken, sodass die Kugel hinter mir an der Wand abprallte. Unbeeindruckt stand ich auf und wollte gerade zum erklären ansetzen, da unterbrach mich Amalia:
,, Ich hab dir gerade fast ne Feuerkugel durch den Kopf gejagt! Wie kannst du nur so gelassen sein?!"
,, Ist ja nichts passiert, außer dass die arme Wand einen Brandfleck mehr hat."
Meine fassungslose Freundin schüttelte nur den Kopf.
,, Also wo war ich, mhh, Achja! Ich wollte fragen, ob du mit mir etwas ausprobieren möchtest."
,, Okay? Und was? "
,, Pass einfach nur auf meinen Körper auf und Achja, wenn er anfängt lila zu werden, gib mir ne kräftige Schelle."
Lia nickte nur perplex und ich legte mich währenddessen auf den Boden. Ich atmete noch einmal tief durch bevor ich es versuchte...

Out of normality~ Der Ruf des SchattenWhere stories live. Discover now