Chapter 18

1.5K 81 4
                                    

Wo bin ich?
Ich öffnete blinzelnd meine Augen und fand mich auf einer schöne und grüne Lichtung wieder, die von der Sonne bestrahlt wurde und die meinen Körper angenehm erwärmte.
Direkt neben mir schwappte klares, blaues Wasser in einem kleinen See vor sich hin, während ein paar Meter weiter hinter mir ein Laubwald war, an dessen Rand man die süßen Rehkitz spielen sehen konnte und ihre Mutter die im Gegensatz zu ihnen diese Punkte nicht mehr auf dem Hinterteil hatten. Leicht lächelnd stützte ich mich auf und sah wie die kleinen braunen Rehe sich neugierig zu mir umdrehten und sich dann schnell ein Stück weiter hinter ihre Mutter versteckten,damit ich sie nicht sah, doch ich streckte vorsichtig meine Hand nach ihnen aus und bemerkte, wie die süßen Tiere einen kleinen Schritt in meine Richtung wagten. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen, doch es verschwand so plötzlich wie es gekommen war, denn mir war nun klar, dass irgendwas passiert sein musste, sonst würde ich nicht hier an diesem friedlichen Ort sitzen. Und dann schossen mir plötzlich die Erinnerung vor diesem Ort in den Kopf und ich weitete erschrocken meine Augen ein Stück.

,,Verdammt! Dreckskerle!", fluchte ich vor mich hin.

,,Mein Kind, hat dir denn niemand gelehrt, dass man nicht fluchen sollte?"                                               Eine sanfte Stimme riss mich aus meinen wilden Flüchen gegen die Personen die mich aus meiner Welt gezogen hatten. Ich schaute auf und erblickte eine in Weiß gekleidete Person, die mich aus lila leuchtenden Augen ansah, wobei ihre ebenso lilanen Haare, die fast eine Hälfte ihres Gesichts einnahmen, dieses Leuchten auf dem rechten Auge unterdrückten und verdeckten, dennoch sah sie majestätisch und irgendwie...vertraut aus.

,,Wer bist du?" , fragte ich die Frau, die nun nur noch wenige Meter vor mir stand und auch immer näher rückte, bis sie direkt vor mir stand. Wieder meiner Erwartungen, zog sie mich nicht auf die Beine, sondern setzte sich neben mich und holte tief Luft.

,,Ich bin deine leibliche Mutter mein Schatz, einer der letzten Elementarys, die existierten."

Vor erstaunen öffnete ich leicht meinen Mund und  musste es erstmal verdauen was sie da behauptete, bevor ein erschrockenes "Nein" meinen Mund verließ und ich ein Stück weiter zurück rutschte. ,,Sie ist tot!"

Ein Seufzen und schon saß meine angebliche Mutter neben mir. ,,Doch, ich bin Tod ja, doch ich lebe in dieser Zwischenwelt weiter und passe auf dich auf mein Kind", sprach sie mit ruhiger Stimme auf mich ein.

Ich schaute ihr intensiv in ihre leuchtenden Augen und sah Mitgefühl , Liebe und  vor allem Ehrlichkeit und diese große Macht die ich sonst nur von mir kannte, das Element Geist.                     Sofort sprang ich ihr in die Arme und verlor sogar ein paar Tränen. ,,Ich hab dich so vermisst Mum"
,, Mein Schatz, du musst jetzt stark sein und aufwachen okay? Doch achte darauf, dass sie die Schwächen deiner Macht nicht herausfinden, denn selbst die Schatten sind der Dunkelheit ausgeliefert und die einfachsten Selbstzweifel, lassen deinen Geist schwach werden. Merk dir meine Worte. Und schon verschwamm meine so vermisste Mutter vor mir, doch obwohl ich nach ihr greifen wollte, packte ich nur ins Leere.
Nein, Nein, Neeein Bleib!!

,, Bleib!"

Erschrocken saß ich plötzlich kerzengrade auf dem kaltem Beton Boden und schaute mich hektisch um. Langsam ließ ich mich an die Wand hinter mir und tastete nach meinem Wecker, der irgendwie nicht aufzufinden war... warte mal... Betonboden?!

Und dann kamen die Errinerungen erneut wie eine Flutwelle, in der ich ertrinken erdrohte und mein Verstand schaltete aus. Meine Instinkte übernahmen und meine Augen fingen an lila zu leuchten, sodass der Raum klar wurde, doch meine Schatten, die ich als Schutz um mich entstehen lassen wollte, kamen nicht gegen diese abgrundtiefe Dunkelheit an, die alles verschlang und die selbst meine treuen Begleiter vernichtete.

Verdammt!

Endlich erblickte ich die Tür, rannte dann auch schon auf sie zu und rüttelte wie ein wild gewordenes Tier daran, doch hätte ich meinen Verstand behalten, wüsste ich, dass sie abgeschlossen war und ich mich anders hier hätte rauschleichen sollen. Doch so dumm wie ich war, passierte es, dass die Tür plötzlich geöffnet wurde und ein starker Windstoß mich an die nächstliegende Wand pfefferte.
Mit einem ekelerregenden Knacken glitt ich die Wand runter und merkte wie meine Rippen wieder anfingen zu heilen.

Ein Vorteil der Elementarys ist, wir heilen schneller als Menschen, zwar etwas langsamer als Werwölfe, aber dafür schwächt es unsere Kräfte, wenn wir zum Beispiel große Wunden bekämpfen müssen. Dafür gibt es die Heiler an unserer Akademie, die bei großen Kämpfen die Verwundeten heilen.

Ich schaute auf und sah dem Typen genau in seine dunkel-grauen Augen die sich plötzlich etwas weiteten und seine Miene wurde ausdruckslos.

,, Komm her und setzt dich an meinen Platz!"

Der Typ, der in einem schwarzen Umhang gekleidet war und wahrscheinlich ein Bediensteter der Akumas war, kam mit schlurfenden Schritten auf mich zu und setzte sich auf den kalten Betonplatz, von dem ich kurz vorher weggedrückt bin. Die ganze Zeit über hielt ich Augenkontakt, bis ich mit langsamen Schritten Rückwärts ging und den Blickkontakt mit einer abrupten Drehung abbrach und rausstürmen wollte, doch leider machten mir zwei weitere Akumas einen Strich durch durch Rechnung.

,, Die kleine hat nicht nur das Element Schatten, sondern ist anscheinend eine seltene Ghost-Elementary, interessant."

Das letzte was ich sah wahr dieses dreckige Grinsen und diese Mordlust in den Augen des Akuma, bevor mir schon wieder schwarz vor Augen wurde.

Out of normality~ Der Ruf des SchattenWhere stories live. Discover now