black card

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Lesenacht 4/4
Nachdem ich zuhause angekommen bin, hab ich mich erstmal umgezogen.
Ich hab mich einfach nicht Wohlgefühlt in der Jacke von Mias Freund.
Ich weiß, dass die nicht offiziell zusammen sind, aber wenn Mia mich damit sehen würde wäre ich sowasvon am Arsch.
Ich warf die Jacke unachtsam über die Lehne meines Schreibtischstuhls.
Ich sie ihm so schnell wie möglich zurück geben, damit keine Missverständnisse entstehen können.
Sobald ich mir eine kurze Hose und einen oversize Pullover angezogen habe, klingelte es an der Tür.
Wer kommt denn jetzt zu mir? Vor allem in der Schulzeit, eigentlich sind ja alle in der Schule.
Ich öffnete die Tür und Mia kam ohne etwas zu sagen rein.
„Was ist los?" fragte ich sie.
„Ich wollte nach Dir sehen, weil bist ja irgendwie früher abgehauen und ich dachte das hat vielleicht einen Grund?"
Als ich dran zurückdachte stiegen mir erneut Tränen in die Augen.
Ich hasse es zu weinen.
Sowas zeigt allen Leuten wie verletzlich man ist.
„Och man Liv." sagte sie und nahm mich in die Arme.
„Mia ich hasse ihn."
„Wir wissen zwar beide das das absolut nicht stimmt, aber oke ich hasse ihn auch."
„Ich wollte nicht, dass das zwischen uns so weit geht." schluchzte ich noch immer im Flur an ihrer Schulter.
„Was ist denn passiert?"
Ich erzählte ihr von dem vergangen und konnte mir nur schwer erneute Tränen unterdrücken.
„Wir zahlen es ihm heim. Und zwar mit einer doppelten Portion." sagte sie optimistisch und tätschelte meine Schulter.
„Auf dem Ball wirst du der Hingucker vertrau mir."
„Ich will einfach nur schlafen und essen." murmelte ich.
„Oke ich bestell uns Pizza und du machst schonmal oben Netflix an." sagte sie und nahm ihr Handy zur Hand.
Ich ging hoch und legte mich schonmal auf eine Seite meines Bettes.
Ich schaltete den Laptop an und suchte nach Serien als Mia hochkam und sich zu mir legte.
Wir fingen die erste folge von Haus des Geldes an, als es klingelte und Mia schnell die Pizzen holte.
Sie stellte die Kartons auf mein Schreibtisch und schüttelte heftig ihre Hand.
„Heiß!" zischte sie, doch hielt inne als sie einen Punkt vor ihr fixierte.
„Alles gut?" fragte ich.
„Ist jetzt nicht dein scheiss ernst oder?!" fuhr sie mich aufeinmal an. Hä.
„Was meinst du?" fragte ich sie.
„Steck dir das sonst wo hin mit deiner unschuldstour und diesem ein auf ich weiß nicht was hier abgeht. Wie ironisch das das Mauerblümchen der Schule mit meinem Freund fickt!" sagte sie schrill.
Mir ging ein Licht auf und ich sprang förmlich aus dem Bett.
„Mia warte es ist nicht das wonach es aussieht." versuchte ich verzweifelt zu erklären, dass ich nicht mit Jason geschlafen habe.
Komisch. Diesen Satz hab ich vor kurzem noch von jemand anderem gehört und jetzt sag ich ihn selber.
Aber irgendwie stimmt es ja auch.
„Ach ja? Und was macht die Jacke von Jason hier? Ist er kurz auf einen Kaffee und dich zum Nachtisch vorbei gekommen oder was?!" schrie sie schon fast während eine einzelne Träne über ihr Gesicht läuft.
„Mia warte doch mal ich kann das erklären." stammelte ich.
„Du weißt doch eben in der Toilette das mit Kyle. Danach bin ich nur mit Tshirt ausversehen gegen ihn gerannt und er hat mir die Jacke gegeben und mich nach Hause gefahren. Ich bin rein und hab mich sofort umgezogen. Ich schwöre dir da lief nichts zwischen uns. Ich bin sowieso Jungfrau sollte ich dann mein erstes Mal wirklich auf so eine Art und Weise erleben?" entgegnete ich.
„Die Pizzen werden kalt." sagte sie und zog mich zurück ins Bett.
Ich liebe dieses Mädchen einfach.

Den ganzen Donnerstag haben wir im Bett verbracht. Bis 2 ausgeschlafen, weil wir ausversehen vergessen haben einen Wecker zu stellen. Dann Zähne geputzt, Brot gemacht und wieder ins Bett.
Wir haben jetzt kurz nach 6. Eigentlich hatten wir vor noch etwas aktives zu machen, aber ich habe echt keine Kraft und Mia scheint auch kein Problem damit zu haben die nächste Romanze anzusehen.
„Briefe an Julia?" frage ich. „Ich hole Eis" sagt sie und verschwindet aus dem Zimmer.
Nach weiteren 2h essen und chillen, entschieden wir uns schlafen zu gehen. Und das wars mit dem Donnerstag. Und irgendwie hat der Tag gut getan. Auch wenn wir wirklich garnichts gemacht haben, hat es mich runter gebracht. Morgen ist ein neuer Tag, der letzte Tag vor dem Homecomingball.

Frisch geduscht und gekleidet, lief ich die Treppen runter. Der Geruch von Pancakes erreichte meine Nase, was mir sofort gute Laune machte. „Du bist die Beste" sagte ich zu Mia während ich mir den Teller mit den fertigen klaute.
„Sollen wir nochmal durchgehen, was du heute machen musst?" fragt sie mich.
„Nein ich weiß schon, Kyle ignorieren, nichts anmerken lassen, dies das" gab ich genervt wieder. Ich weiß echt nicht wie oft wir das ganze durchgegangen sind. Ich liebe Mias Elan wirklich, aber ihre Motivation bei jeder scheiße, ist verdammt anstrengend.

Ich stopfte mir noch einen letzten Pancake in den Mund, bevor mich Mia aus meinem Haus hetzte, weil wir es uns nicht leisten können heute auch noch zu spät zu kommen.
Erst als ich in Mias Auto saß wird mir bewusst, dass ich verdammt nochmal das letzte mal in der Schule mit Kyle auf der Jungstoilette rumgemacht hab und ihn dann einfach mit meinem Jeansrock stehen gelassen hab. Das kann was werden heute.