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,,Das war ein Fehler! So ein verdammter Fehler... Ich hätte das nicht tun sollen..." murmelte ich vor mich hin, während ich in meinem Zimmer auf und ab lief. Das gesamte Wochenende hatte ich damit verbracht über diesen Kuss nachzudenken. Wir haben bereits Sonntagabend und ich muss immer noch an ihn denken. An den Jungen, der mir meinen ersten Kuss gestohlen hat...

,,Komm runter Olivia, es war nur ein Kuss" versuchte mich Mia zu beruhigen, was jedoch das Gegenteil bewirkte.

,,Nur ein Kuss?! Verdammt wir haben uns fast aufgefressen und dann diese ganzen zärtlichen Küsse, die er auf meiner Haut verteilte und dieses eine was er mit seiner Zunge gemacht hat..."

,,Erspar mir die Details" sagte sie lachend. ,,Es ist eh schon passiert und du kannst nichts mehr daran ändern"

,,Ich muss wissen wer das war" gab ich hoffnungslos von mir.

,,Gut dann finden wir das eben raus" erwiderte sie.

,,Du weißt, dass das nicht möglich ist. Schon vergessen? Es ist und bleibt ein Geheimnis wer wen geküsst hat." sagte ich und lachte sarkastisch auf.

,,Glaub mir wir finden schon raus wer dein heimlicher Verehrer ist..." sagte sie überzeugt.

,,Nein, nicht Verehrer! Nur ein Typ der mich mit seinem Kuss um den Verstand gebracht hat." gab ich verträumt zurück.

,,Gut, was ist dir an ihm aufgefallen?" fragte sie mich während sie Stift und Papier aus meinen Schubladen kramte.

,,Er hatte große und warme Hände und er hatte verdammt krass definierte Muskeln. Er hatte weiche und volle Lippen und er war groß... sehr groß." antwortete ich auf ihre Frage.

,,Gut das trifft dann wohl auf jeden der 6 zu" sagte Mia belustigt, woraufhin ich nur die Augen verdrehte und genervt aufatmete. Das wird nie was... Mission finde deinen geheimem Küsser ist hiermit offiziel beendet.

,,Geh ein wenig ins Detail" befehlte Mia mir.

Genervt und fest davon entschlossen, dass wir keine Chance hatten es heraus zu finden antworte ich nur mit ,,Es war stockdunkel. Mehr weiß ich nicht."

,,Dann erinnere dich zurück an den Moment, wo das Licht noch an war. Ist dir jemand aufgefallen? Hatte dich jemand angesehen?" fragte sie immer noch fest davon überzeugt wir würden es schaffen.

Ich versuchte mich zurück an den Moment zu erinnern an dem das Licht noch an war. Adrian war der einzige gewesen der mich gemustert hatte, aber er konnte es nicht gewesen sein. Er war komplett betrunken und schien, als würde er nicht gerade laufen können. Der Junge den ich geküsst hatte, hatte einen festen Stand. Er wusste was er machte und außerdem ist er im passenden Moment von vor mir verschwunden, sodass keiner uns hätte zusammen sehen können. Ich bezweifele, dass jemand der an diesem Abend  nicht einmal ganze Sätze bilden konnte, die Zeit hätte so abschätzen können und geschweige denn so kontrolliert küssen konnte. Zudem hatte mein Gegenüber keineswegs einen Alkoholgeschmack oder roch nach Alkohol. Adrians Fahne ging schon fast kilometer weit. Also es war eigentlich unmöglich, das er es war.

,,Es war nicht Adrian" sagte ich plötzlich und Mia sah mich mit einem fragenden Blick an. ,,Er war viel zu betrunken, um mein Küsser gewesen zu sein." erklärte ich ihr, während sie Adrian's Namen von der Liste strich.

Ich gähnte auf. ,,Lass uns morgen weitermachen." sagte ich zu ihr.

,,Okay hau rein Schätzchen. Wir sehen uns morgen in der Schule und falls dir noch irgendwas einfällt, dann schreib mir okay?" sagte sie während sie aus meinem Zimmer lief.

Erschöpft lies ich mich in mein Bett fallen und schlief mit den Gedanken bei meinem geheimnisvollen ersten Kuss ein.

_________

,,Guten morgen Süße" begrüßte ich Mia, als ich am nächsten morgen in ihr Auto stieg. Ich weiß auch nicht warum, aber ich hatte erstaunlich gute Laune. Auch der Gedanke an die Doppelstunde Mathe die vor mir lag, änderte nichts daran.

Nach einer 10 minütigen Autofahrt kamen wir an der Schule an. Ich verabschiedete mich von Mia und ging Richtung Matheraum bis ich ein bekanntes Gesicht sah. Cole's tiefen braunen Augen blickten in meine. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Immerhin war es auf der Party, wo wir uns das letzte mal unterhalten hatten. Außerdem hatte ich auf seinem Platz die Black card gefunden. Hatte er sie dahin gelegt? Schnell verscheuchte ich den Gedanken aus meinem Kopf und setzte ein Lächeln auf meine Lippen.

,,Hey Liv" begrüßte er mich.

,,Cole" antwortete ich mit einem leichten Nicken. Und das wars. Er ging in seinen Raum und ich in meinen, welcher direkt gegenüber lag.

Ich hatte die zwei Stunden Mathe überlebt. Auch wenn ich nichts, wirklich garnichts verstanden hab, war ich erleichtert das ich nicht eingeschlafen bin. Gerade als ich den Raum verlassen wollte, wurde ich von meiner Lehrerin aufgehalten.

,,Olivia, Joyce, Gabriel und Ric wartet bitte noch einen Moment" sagte sie.

,,Ja Frau Meier?" fragte Joyce sie.

,,Ich habe die letzten Stunden bemerkt, dass Mathe euch nicht so wirklich liegt und da wir in 2 Wochen schon die Klausur schreiben, würde ich euch raten euch einen Nachhilfelehrer zu suchen." erklärte sie.

,,Sie haben recht, Mathe gehört nicht zu meinen Lieblingsfächern, aber ich denke dass ich schon selbst zurecht kommen werde, wenn ich für die Klausur lerne." antwortete Ric.

,,Es ist euch überlassen, aber ich denke es ist eine große Hilfe, wenn ihr von jemanden der Ahnung in dem Bereich hat, unterstützt werdet. Ich werde euch schnellstmöglich einen Nachhilfelehrer zuteilen mit dem ihr dann ein Treffen ausmacht und so schnell wie es geht mit dem lernen beginnt, sofern ihr das wollt."

Alle stimmten zu. Sogar Ric lies sich auf das Angebot ein. Sie sagte uns es wäre einfacher, wenn wir ihr unsere Daten geben würden, sodass sie diese direkt weiterleiten könnte. Also gaben ihr alle Name, Adresse und Handynummer.

Der restliche Schultag verlief ganz gut. Zwischen durch hatte ich kurz mit meinem Nachhilfelehrer geschrieben. Er fragte, ob es passen würde wenn er heute gegen 6 vorbeikommt und ich stimmte zu, da ich eh nichts anderes zu tun hab und außer mir zuhause ja sowieso keiner ist.

Ich ging duschen, zog mir gemütliche Sachen an (Bild oben), machte schnell meine Hausaufgaben und setzte mich dann vor den Fernseher. Eigentlich hatte ich keine Lust den Rest des Abends mit irgendeinem Mathehirni zu verbringen. Da ich aber daran interessiert war meine Mathenote zu verbessern, versuchte ich die Dinge mit einem positiven Blickwinkel zu betrachten. Weiter konnte ich nicht grübeln, da es an der Tür klingelte. Ich machte den Fernseher aus und bewegte mich Richtung Eingang. Als ich die Tür öffnete konnte ich nicht glauben wer vor mir stand.

,,Kyle" entgegnete ich ihm mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

black cardTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon