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Endlich ist meine Mama wieder da. Viele finden es vielleicht geil wenn man Sturm hat, aber keiner würde es cool finden 3/4 des Jahres alleine in einem Haus zu wohnen.
„Wie lange bleibst du?" fragte ich sie während ich mir einen Cappuccino machte.
„In ca. einer Woche muss ich nach München. Dein Vater ist schon vor Ort und arbeitet was das Zeug hält." sagte sie.
„Ouh... ok." erwidertet ich niedergeschlagen.
„Schätzchen" sagte sie einfühlsam als ich mich gegenüber von ihr an den Esstisch setzte.
„Sei nicht traurig. Wir kümmern uns um deine Zukunft. Das du dein Studium an einer ordentlichen Uni machen kannst und dir nichts im Weg steht. Geld ist natürlich nicht alles, aber für dein späteres Leben sorgen wir eben vor." sagte meine Mutter und stand auf.
„Was machst du?" fragte ich verwirrt.
„Ich muss eindeutig einkaufen gehen. Wir haben ja nur Müll da. Nichts zum kochen und fast nur Tiefkühlpizza!" entgegnete sie sichtlich genervt.
„Soll ich mit? Dann bist du nicht so alleine." fragte ich
„Nein, nein lass nur ich geh alleine." sagte sie
„Okey"
Gerade als sich die Tür hinter ihr Schloss und ich das Auto wegfuhren hörte sprintete ich so schnell wie ich konnte zu unserer Haustür und riss sie mit voller Wucht auf. Ich hab mich ehrlich wie flash gefühlt in diesem Moment.
Als ich rausguckte war sie schon weg. Na toll. Es ist Sonntag.
Ich klatschte mir gegens Gesicht, schloss die Tür und ging hoch unter die Dusche.
Verdammt fühlt sich das gut an.
Nach der Dusche föhnte ich meine Haare und machte mir leichte locken rein.
Dann klingelte es an der Tür und ich dachte erst das meine Mama gecheckt hat das Sonntag ist. Aber statt meiner Mutter stand Mia da, total verheult und aufgelöst. Ohne zu überlegen schloss ich sie in meine Arme und zog sie schnell rein.
„Mia was zur Hölle ist los?" fragte ich sie fürsorglich.
„Ja- *schluchz* Jason er *schluchz* erhatmitJessicageschlafen."
„Warte was?!" ich war mir nicht sicher ob ich richtig gehört habe, da sie einfach in Lichtgeschwindigkeit gesprochen hat.
Sofort rollten ihr noch mehr Tränen übers Gesicht.
„Ich mach diesen Wixxer fertig!" schnaubte ich angriffslustig.
Jessica ist das kleine Schoßhündchen von Ashley.
Ich stand auf legte uns zwei Pizzen in den Ofen, machte Supernatural an und holte noch schnell Taschentücher plus Ben&Jerry Eis.
Genau das Richtige in solchen Momenten.
Ihre gesamte Schminke war verlaufen also rannte ich noch schnell in mein Badezimmer und holte Abschminktücher, die sie dankend annahm.
In diesem Moment kam auch schon meine Mutter wieder.
Fluchend kam sie auf uns zu und sagte irgendwas wie, dass sie vor dem Laden stand der aber zu war oder so. Als sie Mia sah hielt sie jedoch inne und schaute mich fragend an.
Ich schüttelte nur meinen Kopf, da sie sich gerade erst wieder eingekriegt hat und ich echt keine Lust und vor allem keine Nerven für eine zweite Runde hatte.
Meine Mutter ging in den Keller, wo das Schlafzimmer meiner Eltern ist und schaute sich irgendeine Kochshow an.
Irgendwann schaute ich auf die Uhr und wollte Mia fragen ob sie hier schläft oder nach Hause geht.
Als ich zu ihr guckte musste ich schmunzeln.
Sie lag da mit einem messi dutt, Jogginghose, Top, einem Stück Pizza in der Hand und schlief seelenruhig.
Okay diesen süßen Anblick wollte ich echt nicht zerstören, aber sie kann ja schlecht so auf meinem Sofa schlafen.
Langsam weckte ich sie, nahm ihr das Stück Pizza aus der Hand, machte den Fernseher aus und lief mit ihr im Schlepptau die Treppen hoch zu meinem Zimmer.
Wir legten uns hin und ich schwor mir innerlich Jason morgen fertig zu machen.

——————

„Olivia steh endlich auf" quengelte Mia mich an.
„Nur noch kurz" murmelte ich in mein Kissen und drehte mich weg. Was auch sonst. Ich bin eben kein Morgenmensch.
Ich rollte mich zu einer Kugel und fiel langsam wieder in das Land der Träume, als ich eine Kälte um mich verspürte.
„Mia neeeiiiin" heulte ich rum
„Steh. Auf. Sofort." sagte sie in einem ernsten aber dennoch nicht ernstzunehmenden Ton.
Ich musste leicht lachen, was sie wiederum zum Lachen brachte. Wir brachen binnen Sekunden in Gelächter aus und mussten 5min lachen. Worüber weiß ich jedoch nicht. Es ist echt schön eine beste Freundin zu haben.
Irgendwann war ich dann auch mal fertig angezogen und hatte meine Haare in zwei Bauernzöpfe geflochten.
Ich zog mir einen dunkelgrünen oversized Pullover an mit einer Leggings und weißen Schuhen.
Mia zog sich eine Camouflage hose von mir an und ein schlichtes weißes Top.
Wir hielten vorher noch bei Starbucks an und ich gönnte mir einen Eiskaffee während Mia sich einfach nur einen Kaffee Latte holte.
An dem Parkplatz der Schule angekommen stiegen wir aus ihrem roten Audi aus und mein Blick ging über den gesamten Parkplatz. Ich suchte nach einer ganz bestimmten Person und diese war nicht Kyle. Zur Hölle mit ihm. Nein, ich suchte Jason. Der Jason der meine Schwester ‚betrogen' hat und dann auch noch mit Jessica.
Diese kleine Wanderhure.
Als Jason in mein Blickfeld trat sah ich nur noch rot und lief gerade Wegs auf ihn zu. Als er mich sah lächelte er. ER LÄCHELT. Diese Tatsache machte mich nur noch wütender.
Bei ihm angekommen wollte er ansetzten etwas zu sagen, kam jedoch nicht dazu, da meine Hand in seinem Gesicht landete.
Ich meine wirklich meine flache Hand. Ich hab ihm eine Ohrfeige gegeben. Sofort bildete sich ein knallroter Handabdruck auf seiner Wange. Oha ich hätte nicht gedacht das ich so stark bin. Aber das war mir nicht genug. Ich wollte ihn auf dem Boden liegen sehen. So wie Mia am Boden zerstört war.
Ich holte erneut aus um ihm noch eine zu geben als meine Hand festgehalten worden ist.
Kein Problem, ich nehm einfach meine Linke. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich guckte an mir runter und sah einen von Adern überzogenen Arm um meinen Bauch. Als ich dann auch noch diesen Geruch roch, war mir augenblicklich klar wer da hinter mir steht und mich festhält. Kyle.

black cardWhere stories live. Discover now