K a p i t e l 52♡

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Alivias p.o.v.

"Nein! Mommy! Nein! Bitte nein!", ich schreckte hoch, als ich Brandon schreien hörte.

"Brandon.", ich berührte ihn an der Schulter, doch er drehte sich weg.

"Mom. Dad. Wo seid ihr? Mom?", seine letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Ich musste ihn aus seinem Alptraum befreien. Denn an der Art, wie er zitterte, wusste ich, dass der Traum sich verschlimmerte.

"Brandon.", meinte ich dieses mal fester und packte ihn am Arm.

Er zuckte zusammen. Schrie. 

Es war ein grausamer Schrei. Es zerriss mich in tausend Teile, ihn zu hören.

"Brandon!", rief ich, doch er hatte die Augen immer noch geschlossen und fuchtelte wild mit den Händen umher.

Plötzlich nahm ich eine Gestalt im Augenwinkel war, die auf uns zu rannte.

Seine Tante.

Es dauerte einige Sekunden, bis ich realisierte, was gestern Nacht geschehen war.

Was sie getan hatte.

Eigentlich wusste ich nicht, was sie getan hatte, aber ich wusste, dass es schlimmer sein musste, als alles was mir bisher begegnet war.

Und alle Erinnerungen an letzte Nacht kamen in mein Gedächtnis zurück.

Sie legte ihre Hände an Brandons Schläfen. Ganz so, wie eine liebevolle Mutter. Ihr Blick sagte das gleiche aus. Liebe. Zuwendung. Muttersein.

Doch die Geste danach zerstörte alles.

Sie schlug ihn mit beiden Händen gegen die Wangen.

Ich schnappte erschrocken nach Luft.

"Sie tuen ihm weh!", schrie ich, doch Brenda würdigte mich nicht eines Blickes.

Brandon schlug plötzlich wie aus dem Nichts seine Augen auf und sah direkt auf mich. In seinem Blick lag so viel Schmerz. So viel Verzweiflung.

Ich wollte alles dafür tun, dass es ihm nie wieder so ging. Alles, was nötig war.

Und das erste war, herauszufinden, was seine Tante getan hatte.

"Liv.", er sah mich mit einem matten Lächeln auf den Lippen an.

"Zimmernachbar.", meinte ich leicht angesäuert darüber, dass er jetzt über die Situation lächelte. Seine Tante hatte ihn wortwörtlich aus dem Schlaf geschlagen.

Brenda Black musterte ihn noch ein mal mit einem undefinierbarem Blick, der es in sich hatte, und ging dann aus dem Zimmer, ohne ein Wort zu sagen.

Seufzend sah ich ihr hinterher. 

Brandon sah mich verwundert an.

Ich war kurz davor, ihm alles über meine Entdeckung zu berichten. Über den Liebesbrief an seinen Vater.

Doch ich konnte es nicht. Nicht, bevor ich nicht genau wusste, was bei den Blacks vorging. Ich musste es zuerst herausfinden.

"Wir sollten frühstücken gehen. Frankreichs Croissants sind wohlbekannt die besten.", meinte ich und begab mich immer noch völlig in Gedanken versunken zum Badezimmer.

-      -     -

30 Minuten später saßen wir in einem kleinen, altmodischen Pariser Café auf der Champs Elysees und aßen Croissants und Pain au Chocolat (Brötchen, die innen mit kleinen Schokoladenstückchen gefüllt sind. So ähnlich wie Schokocroissants in Deutschland, nur 1000 mal besser, ehrlich!)

Wir frühstückten gemächlich und machten Pläne für den Tag. 

Wir wollten unbedingt auf die Sacré Coeur de Montmartre (Wallfahrtskirche auf dem Montmartre), weil man dort den schönsten Ausblick auf Paris hatte.

Später unternahmen wir noch eine Spritztour auf der Seine.

Von dort aus  hatte man einen unglaublichen Blick auf den Eiffelturm und mit etwas Glück konnte man sogar einen Teil vom Louvre erkennen.

Ich hielt durchgehend seine Hand während ich gierig alle Attraktionen, die sich mir boten, betrachtete. Paris schien Brandon auch ziemlich gut zu gefallen, auch wenn er die meiste Zeit nur mich lächelnd betrachtete, als die Wahrzeichen.

"Danke für alles, Liv.", flüsterte Brandon nach einer Weile in mein Ohr.

"Bedanke dich nicht, Brandon."

Sein Lächeln war alles.

Ich wollte, dass das alles hier nie vorbei ging.

 Wir.

Dieses wunderschöne Wort.

-          -          -

18:30 Uhr, Brendas Apartment 

"Schmeckt dir das Essen, mein Neffe?", Brendas schwarze Augen waren nur auf Brandon fixiert. Natürlich. Ich wette, sie hat nicht mal bemerkt, dass ich hier auch wohnte.

Aber ihre kalte und distanzierte Art machte mir nichts aus.

Im Gegenteil.

Somit musste ich mich nicht mit ihr unterhalten.

Denn sie war verflucht gruselig.

Und nach allem, was ich gestern gelesen hatte, musste sie auch noch furchtbares Geheimnis hüten.

Seit Jahren.

"Schmeckt gut, Tante Brenda. Danke.", meinte Brandon, während er etwas von seinem Beuf à l'orange aß. 

Nach einer Weile begann er wieder zu sprechen.

"Liv wollte sich unbedingt noch eine Serie anschauen, die heute herausgekommen ist, deswegen gehen wir schon mal.", Brandon erhob sich elegant und schob seinen Stuhl nach vorne.

Er drückte Brenda einen Kuss auf die Wange und sah danach mich an.

"Kommst du?"

"Ich komme gleich nach. Bin fast fertig.", antwortete ich mit einem Blick auf mein Essen. 

Doch das Essen war nicht der einzige Grund, warum ich später nach kam.

Ich musste ein für alle mal wissen, was hier eigentlich vor sich ging.

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Tut mir leid, für dieses etwas nicht so spannende Kapitel. Ich möchte die Lesenacht einfach am spannendsten machen, deswegen beginne ich hier noch nicht mit dem Hauptteil ;)

Alles Infos zur Lesenacht bekommt ihr im nächsten Kapitel, denn die Lesenacht findet schließlich heute Abend statt!!

Und es wird einiges Krasses auf euch und Brandon&Alivia zukommen, das schwöre ich!


MY NEW ROOMMATE IS A BADBOY?!Место, где живут истории. Откройте их для себя