The thunderstorm in her

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Soyalas Sicht

Ich atmete tief ein und wieder aus. Ein und wieder aus. Vergeblich versuchte ich meinen Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen. In meinem Kopf tobte ein einziger Sturm, er riss alles nieder was ich mir mühsam aufgebaut hatte. Tränen flossen meine Wangen hinab und ich starrte einfach ziellos die Wand an, darauf wartend das sich der Sturm in mir legte.

Ich weiß nicht wie lange ich dort saß doch irgendwann versiegten meine Tränen. Der Sturm tobte zwar noch immer, doch ich beschloss einfach dem Wind entgegen zu laufen. Ich rappelte mich auf und raffte die Schachteln und die Zettel zusammen und vergrub sie tief unten in der Mülltonne. Hohe dunkle Wolken türmten sich am Himmel, es würde ein heftiges Gewitter geben. Die waren in Arizona zwar selten, aber wenn sie kamen dann aber richtig. Ich begab mich wieder ins Haus, als grade das Telefon klingelte. Larrys Name stand auf dem Display was mir beinahe wieder die Tränen in die Augen trieb, doch ich bemühte mich meine Stimme fest klingen zu lassen. „Ja“, sagte ich „Hey mein Schatz“, sagte er liebevoll und ich bei den Worten war es mit der Selbstbeherrschung vorbei, die Tränen flossen mir wieder die Wange hinab, grade noch so konnte ich einen Schluchzer unterdrücken. „Ich wollte dir nur sagen das ich heute erst ganz spät kommen werde. Über Phoenix zieht ein heftiges Unwetter auf, unser Flieger wurde gestrichen, ich werde den nächsten nehmen der geht“, sagte er und klang wirklich bestürzt. „Einen halben Tag komm ich auch noch alleine klar“, versuchte ich heiter zu sagen, was mir eher weniger gelang, doch zu meinem Glück merkte er es nicht und war beruhigt. „Bring bitte noch den Grill und alles weitere in Sicherheit soll ziemlich heftig werden.“, sagte er noch bevor wir uns verabschiedeten und ich wieder allein in meine Stille zurückkehrte.

Ich lief in den Garten, wickelte den Gartenschlauch auf, stellte den Grill in die Garage und sammelte die Polster von den Stühlen um diese dann dicht an der Hauswand aufzustapeln. Mittlerweile hörte man es am Horizont auch schon grummeln und Wind kam auf. Das Windspiel klingelte leise vor sich hin.

Nachdem der Garten soweit Wetterfest war, lief ich zurück ins Haus und verriegelte die Terrassentür. Ich schloss alle Fenster und ließ mich dann in der Küche am Tisch nieder und blickte nach draußen auf die Straße. Die Nachbarn waren auch alle damit beschäftig ihr hab und Gut in Sicherheit zu bringen, einige riefen Ihre Kinder ins Haus und als der Regen beinahe Sinnflutartig nieder ging, war die Straße Menschenleer.

Ich beobachtete wie die Regentropfen an der Fensterscheibe hinab liefen. Meine Gedanken wurden ab und zu von dem Grollen des Donners unterbrochen.
Der Sturm aus meinem Kopf hatte sich scheinbar auf meine ganze Umgebung übertragen, denn der Wind riss förmlich an den Bäumen draußen. Ich ließ mein Gesicht in meine Hände sinken. Ich hatte Stundenlang überlegt und wusste immer noch nicht was ich machen sollte. Ich hatte keine Ahnung wie ich das überstehen sollte, wie mein Herz das überstehen sollte. Ich fühlte mich allein, verlassen und ich schämte mich. Das schlimmste daran war die Scham, denn wie ich es auch drehte und wendete, beide kamen als Vater meines ungeborenen Babys infrage. Doch wer? Blake oder Larry?

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