Guilty Conscience

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Soyalas Sicht

Der Himmel über mir war strahlend Blau und die Sonne schien warm auf mich hinab. Ich lag auf der Wiese hinter unserem Haus und beobachtete die Laken auf der Leine wie sie vom Wind hin und her wehten. Die Geräusche die vom Highway hinübergetragen wurden, verschluckte das klingelnde Windspiel, das am Haus hing, fast komplett. Alles in allem war es eine beruhigende Melodie, das Windspiel, der Highway und die flatternden Laken. Doch sobald ich die Augen schloss waren die Bilder der Hauseinweihungsparty wieder da und mein schlechtes Gewissen gewann wieder die Oberhand, Übelkeit machte sich in mir breit. Ich hatte Larry kaum in die Augen sehen können und wahr froh, dass er gestern zu einer Konferenz in New York aufgebrochen war. Die Übelkeit blieb trotzdem.

Ich hatte mich abgeschottet. Clark und Katy gegenüber hatte ich gesagt ich sei krank, die meiste Zeit fühlte ich mich durch mein schlechtes Gewissen auch so. Doch nun waren zwei Wochen rum und es würde nicht mehr lange dauern bis einer der beiden bei mir Auftauchte um nach dem rechten zu sehen. Das schlimme an der ganzen Sache, ich fühlte mich nicht ein Stück besser als vor zwei Wochen und bereit wieder mit meinen Freunden zu reden war ich auch nicht. Besonders Katy hatte seit der Geburt ihres Sohnes ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimme. Sie würde mir mein schlechtes Gewissen Meilenweit ansehen.

Ich hievte mich vom Boden hoch und klopfte mir die Reste des vertrockneten Rasens von der Kleidung. Unschlüssig sah ich mich in dem kleinen Garten um, langsam wusste ich nicht mehr wohin mit meinen Gefühlen. Ich betrat grade die Terrasse, als ich mir gut bekannte Stimmen vernahm. „Warum zum Teufel musste ich denn bitte mitkommen?“, das war ohne jeden Zweifel Blake. „Weil du mein Lieber Bruder mich gebeten hattest dich vom Training mitzunehmen“, ganz klar Clark. „Ja aber ich konnte ja nicht ahnen das wir noch so einen gewaltigen Umweg nehmen“, meckerte Blake. Sie mussten fast die Haustür erreicht haben. Ich flitzte ins Haus und verriegelte die Terrassentür. Ich war immer noch unschlüssig ob ich vielleicht einfach so tun sollte als wäre ich gar nicht da. Doch dieser innere Konflikt zerbrach, als es klingelte und ich fast sofort die Tür öffnete, weil irgendetwas in mir unbedingt Blakes Gesicht sehen wollte. „Hallo“, sagte ich so krank ich konnte, Blake zu sehen brachte dieses Schwindelgefühl in meiner Magengrube wieder hervor. „Hey Soyala, wie geht es dir?“, fragte Clark mitfühlend. „Noch nicht wirklich gut“, Blake musterte mich von oben bis unten. „Ich würde euch ja gerne rein lassen aber, nicht das ihr auch noch krank werdet“, sagte ich und hustete einmal demonstrativ. Mein Herz schlug so heftig gegen meinen Brustkorb, das ich glaubte es würde gleich rausspringen. „Ähm ja gut dann komm ich nächste Woche nochmal vorbei“, Clark schien sichtlich verwirrt. „Danke das wäre lieb von dir“, ich verzog meine Lippen zu einem schrägen lächeln warf einen letzten Blick auf Blake und schloss dann die Tür.

Auch als die beiden längst gegangen waren, wollte sich mein Herz nicht beruhigen, unkontrolliert schnell schlug es in meiner Brust, während ich an der Haustür gelehnt saß und darauf wartete das alles besser wurde. Doch würde es besser werden? Würden die Schuldgefühle irgendwann weggehen? Ich hatte wirklich keine Ahnung, ich wusste nur eins und der Sache war ich mir mehr als sicher, so wie es jetzt war konnte es nicht weiter gehen. Doch bei dem Gedanken daran Larry die Wahrheit zu sagen wurde mir auf Schlag wieder schlecht, ich ließ den Kopf sinken und begann zu weinen. Was hatte ich nur getan.

Wir sind ArizonaWhere stories live. Discover now