Epilog

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Die idyllische und ausgelassene Stimmung der wenig Besuchten Taverne wurde rüde unterbrochen, als die Tür mit einem Knarzen und einem anschließenden Knall aufsprang und gegen die massive Holzwand stieß. Alle vorhandenen Augenpaare legten sich auf den Eintretenden Jungen. Augenblicklich änderte sich die Atmosphäre im Inneren des spärlich beleuchteten Lokals. Gespräche verstummten und heftiges Gemurmel setzte an wenigen Tischen ein. 
Während sich der Unbekannte die Kapuze, seines blutroten Umhanges vom Kopf zog, schweiften seine kühlen Blicke über die Köpfe der anderer. Hellblonde, gar beige Haare kamen zum Vorschein, welche ihm bereits ins Gesicht hingen, glatt und mit einem seidigen Glanz. Er betrat das erwärmte Innere, und stieß die Tür hinter sich wieder ins rostige Schloss um den Regen und die Kälte hinaus zu sperren. Seine Schritte knarzten auf dem morschen Holzboden, als er sich langsam zur Theke begab. Noch wusste er nicht, ob er hier richtig war, doch das würde sich schon bald ergeben. "Ein Bier", orderte er bei der stämmigen Dame, welche ihren Vorbau nur gerade so hinter der Bluse verstecken konnte. Ein zu tiefer Atemzug ihrerseits und drei Knöpfe würden wie Pfeile durch den Raum schießen. 
Die braunen Augen der Barfrau überflogen diesen doch recht seltsamen Gast, doch ließen jeden Zweifel verschwinden, als dieser ihr ein Goldstück auf den Tresen legte. "Sehr gerne, der Herr", lächelte sie freundlich, in der Hoffnung sie könnte diesem noch recht jung aussehenden Burschen mehr Geld aus der Tasche leiern. Schnell schnappte sie sich einen der Holzkrüge und befüllte diesen mit dem gewünschten Bier, direkt aus dem Fass. Als sie es vor dem Jungen knallte, schwappte ein Teil über den Rand und besudelte das helle Holz, doch das war ihr egal. Mit nur ein paar Münzen mehr von diesem Knirps könnte sie sich eine neue Taverne bauen lassen, eine die nicht in diesem Kaff lag, sondern viel näher an der Hauptstraße. Vielleicht würde sie so mehr Kunden an Land ziehen, und dann wären es keine so schmierigen und zwielichtigen Kerle wie momentan. Sie müsste dann nicht mehr um ihr Leben fürchten, wann immer es zu einer Schlägerei käme, denn die Ritter würden dafür sorgen, dass man sich benahm. "Darf es noch was sein, Sir?", fragte sie den Jungen freundlich und blickte in seine zweifarbigen Augen, welche ein wenig seltsam auf sie wirkten. So sehr sie sich auch daran hindern wollte, konnte sie nicht anders als zu starren. Er war wirklich hübsch. Die Haut, das Haar und erst recht die Augen - wäre nicht die Kleidung so beschmutzt und ärmlich, hätte sie ihn fast für einen Adelsjungen gehalten. Doch bevor sich hier ein Adelsjunge hin verirrte, würden wahrscheinlich die Ratten im Keller das Tanzen lernen. "Nein", antwortete der fremde Schönling nur knapp und griff nach dem Bier. Er setzte an und nahm ein paar kräftige Züge, ehe er es zurück auf den Tisch knallte. Nicht mal mehr ein Tropfen befand sich in dem Krug. Seine Ohren spitzten sich als er das Gemurmel einiger anderen Gäste hörte, welche einen Tisch weiter hinten im Lokal besetzten und den gut duftenden Braten verschmorten, um sich das Maul über ihn zu zerreißen. 

Er roch ihre Angst bis nach vorne. Nicht die Angst vor dem Schwert an seinem Gürtel, auch nicht die des Messers welches er er sich um das Bein geschnallt hatte. Es war die bloße Angst vor ihm selber, seinen Taten und vor allem dem Umhang welchen er um die Schultern trug. 

>>Selbst hier hörte man von mir<<, dachte er sich, während er Bruchstücke des Gespräches zwischen den Männern heraushörte. Dass sie, oder viel mehr seinen roten Umhang erkannten störte ihn jedoch nicht. Er war nicht wegen ihnen hier, ebenso wenig wegen dem grausig schmeckenden Bier, oder weil er Unterschlupf vor dem Regen suchte. 
Der Grund warum er diese, und auch schon die unzähligen Tavernen davor, besuchte stiefelte nämlich gerade ins Innere. 

Drei Männer, Muskel bepackt, beschmutzt von der Sohle bis zum Scheitel und dreckig lachend machten gerade ihren Eintritt und schienen die angespannte Stimmung gar nicht zu bemerken. Wie schon Tage zuvor, ließen sie sich an einen der Tische sinken und lästerten über ihre hässlichen, fetten Frauen. 
Sie zogen den Geruch von Ruß mit sich, welcher nur fein zwischen dem Schweiß, Pisse und anderen Gerüchen welche an ihnen klebten, erkennbar war.
Kein Problem für Elijahs gekonnte Nase. 

Er warf einen unauffälligen Blick über seine Schulter zu den Männern, welche ihn gar nicht bemerkt hatten. Umso besser für ihn. Er stieß sich ab und näherte sich mit schweren Schritten den Typen. Ihre Augen fielen auf ihn, und sofort legten sich ihre unrasierten Gesichter in Falten. "Was willst'en Kleiner?", wollte der eine halb spuckend wissend und musterte den Blonden abfällig. Sich nicht auf dieses Niveau begeben, welches bereits den Maulwürfen unter der Erde 'Guten Tag' sagte, zog er nur ein Blatt Papier aus seiner Hosentasche, faltete dieses auf und legte es auf den Tisch. "Habt ihr diesen Mann gesehen?", wollte er ruhig von ihn wissen. Die drei warfen nur vage Blicke auf die Zeichnung des Jugendlichen mit den bernsteinfarbenen Augen und den wilden Haaren. Ihre Stimmung änderte sich gleich und einer grunzte dunkel. "Nie gesehen", antwortete er knapp. Eine eindeutige Lüge, die gar nicht mehr nach einer stinken konnte. "Verstehe", kam es sachlich von Elijah, und wendete sich ab. 
Doch gerade als die Männer sich wieder ihren Gesprächen gewidmet haben, im Glauben sie hätten ihn verscheucht, wurden sie eines Besseren belehrt. 

Mit einer Drehung, zog Elijah sein Schwert, zerschnitt die Luft und kurz darauf auch die Kehle samt Genick eines der Typen. Die Klinge des Schwertes, steckte noch im Holz des Stuhles, als der sauber abgetrennte Kopf sich vom Hals löste und auf den Boden fiel. Blut bespritze nicht nur den Tisch, seine Kleidung, Gesicht und auch die Gesichter der anderen Typen, sondern auch die Zeichnung von Ibis und in großen Massen und auch den Boden und die Kleidung des Opfers. Erneut herrschte Stille in der Taverne und alle Augen lagen auf diesem  abscheulichen Spektakel. "Ich frage noch einmal..", erhob Elijah erneut das Wort, ruhig, dunkel und mit kalten Blicken auf die anderen. Er zog das Schwert aus dem Stuhl und benutzte den roten Stoff seines Mantels um es zu säubern. Nahtlos vermischte sich das Blut mit der Farbe seines Mantels. "Habt ihr diesen Mann gesehen?", wiederholte er mit deutlichen Nachdruck die Frage. Der linke der verbleibenden beiden Männer konnte als erstes den Kloß in seinem Hals lösen und blickte furchtvoll in das Gesicht des Schwertträgers. "I-in B-bi-blion", antwortete er stotternd, während seine Knie heftig schlotterten und der Schock noch immer tief in seinen Knochen saß. "Vielen Dank", das grausame Lächeln von Elijah entsendete einen erneuten Schauer auf seinem Rücken. Erst als der Blonde die Tür hinter sich schloss, und somit die Taverne verließ, schnappte er erneut nach Luft. 



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So nun folgt das Schlusswort :3

Erstmal vielen Dank fürs Lesen der Geschichte <3 Zwischendrin hatte sie ja schon ein paar längere Aussetzer und kann mir vorstellen, dass viele der Leser nicht mehr das Ende hier mitbekommen - doch auch ihnen sei gedankt. 

Das Buch war zum Ende hin leider eine Tortur für mich. Ich wollte es unbedingt beenden und habe mich schlecht gefühlt als ich Monate lang nichts richtiges geuploadet habe :( 

Doch nun ist es zu ende und ich bin erleichtert und ein wenig nostalgisch :3 Es ist immerhin noch eines meiner Babys. 

Wie erwähnt hatte ich ein anderes Ende vorgesehen, und das möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich werde es jedoch nicht hier posten sondern auf meinem Insta (terrorkeks2509). Es sind nur Fotos von den Stichpunkten welche ich mir vermerkt habe, doch das wird denke ich mal reichen :3 Wenn ihr interessiert seid, schaut mal vorbei. 

Naja, aber was haltet ihr von dem Ende?

Von Noahs Tod?

Ibis Verschwinden?

Und die Badass Transformation von Elijah? 


Ich weiß noch nicht genau was als nähstes kommt, da ich einige interessante Ideen habe, die ich auch Lust zum schreiben haben. Darunter fällt ein recht großes Projekt mit ausführlichen Charakterentwicklungen, Side Stories, verschiedene Beziehungen, und keine richtigen Protagonisten (so ähnlich wie bei Game of Thrones), doch dafür brauche ich genügend Zeit - was momentan schlecht aussieht ^^ 

Ich habe eine Ausbildung zur Heimtierpflegerin angefangen und bin ziemlich beschäftigt mit der Arbeit und der Schule, doch ich gebe mir Mühe um euch nicht allzu lange warten zu lassen :* 

Bis dann, eure TerrorKeks ^3^

He is Mine [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt