Meerblau 42

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(Bitteschön ihr Drama-queens ;D Hoffentlich konnte das euren Schmerz lindern <3) 

Elijah POV 

Der Geruch von Salz wurde mit der Zeit immer deutlicher und der Wind frischte ebenfalls auf. Wir kommen dem Hafen näher, was Ibis zu beruhigen schien. "Vielleicht haben wir Glück und Luxus fand kein Schiff für die Überfahrt." spekulierte er, während er seine Stute hinter unserer herlenkte. "Vielleicht.. vielleicht aber doch und wir bekommen kein Schiff." entgegnete ich ernst und lehnte mich leicht zurück, mit den Rücken an die Brust von Noah. Wir sind den ganzen Tag bereits geritten, was mein Hintern gar nicht gefiel. 

"Verdirb ihm doch nicht die Laune." nuschelte Noah leise auf Ibis bezogen und legte sein Kinn federleicht auf meinem Kopf ab. Ich seufze leicht, da er ja irgendwo recht hatte. Ibis ist schon die ganze Zeit unruhig, und macht sich wahrscheinlich große Sorgen - ihm die Hoffnung zu nehmen, ist ziemlich gemein von mir. "Entschuldige Ibis, das wird bestimmt nicht der Fall sein." entschuldigte ich mich deswegen bei ihm und sah zu ihm hinter. 

Sofort hellte sich seine Miene auf und er wank hektisch ab. "Ach was Elijah! Ich habe doch gewusst, dass sowas von dir kommt." schmunzelte er nur und richtete dann seinen Blick wieder nach vorne. Seine Augen fingen an zu strahlen. "Da vorne! Ich sehe ihn schon!" rief er erfreut und deutete nach vorne. Ich folgte seinem Zeigefinger mit meinen Blicken und konnte tatsächlich die ersten Schiffe und das glitzern des Wassers ausfindig machen.

Erneut legten wir also einen Zahn zu und galoppierten auf den Hafen zu. Es war ordentlich was los, und das, obwohl nicht viele Schiff hier angelegt hatten. Die Menschen hier schienen nicht nur großteils ungepflegt, sondern auch schwer beschäftigt. Kisten wurden von einer Ecke zur anderen getragen und überall sprachen sie angeregt miteinander. Es roch stak nach Salz und Fisch, was recht ungewohnt in solchen Mengen war. Neben den Fischen wurden jedoch noch andere Sachen verkauft, die wahrscheinlich aus anderen Ländern kamen. Überall standen Kisten herum mit den verschiedensten Sachen darin. Vieles erweckte meine Interesse, doch ehe ich einen besseren Blick drauf werfen konnte, wurde mir die Kapuze meines Umhangs tiefer ins Gesicht gezogen. Protestierend wehrte ich mich gegen den starken Griff und drehte mich leicht zu Noah hinter, dessen Blicke mich auf ein "Gesucht-Blatt" hinwiesen. "Du solltest ihn besser ausziehen, immerhin treiben sich hier viele Söldner herum." riet mir auch Ibis und ritt dicht neben uns. Ich nickte zustimmend und entledigte mich dem roten Stoff, den wir in der Satteltasche unseres Pferdes verstauten. 

"Wo finden wir jetzt jemand, der uns rüber fährt?" fragte ich, denn viele Kapitäne konnte ich nicht erblicken. "Am besten schauen wir in einer Taverne nach, denn dort finden wir am ehesten Seeleute und desto betrunkener sie sind - desto besser." lächelte Ibis und langsam hörte ich auf mich zu fragen, woher er das wusste. Als Vogel kommt man wohl viel in der Welt herum. Ich wünschte ich könnte fliegen wie er.. aber vielleicht kann ich das ja auch? Bisher weiß ich noch nicht welches Tier in mir schlummerte. Ich frage Ibis bei Gelegenheit mal ob er weiß, welches Tier Julius war. Wobei mir einfiel, ich hatte doch noch zwei andere Fragen.. Naja das mit der Masturbation verschiebe ich wohl erstmal, da dies nicht der richtige Zeitpunkt ist. 

Wir machten die Pferde vor einer heruntergekommenen Hütte an, die scheußlich nach Urin, Erbrochenem, Tabak und Alkohol stank. Im Inneren war es fast noch lauter als am Hafen selbst un die Luft war so dick, dass man sie hätte in Scheiben schneiden können. Ich unterdrückte jeden Hustenreiz und sah mich um. Vom Rauch, der durch die vielen Zigarren und Pfeifen verursacht wurde, fing nach kurzer Zeit mein Auge an zu brennen. Das hier war kein Ort an dem ich mich länger als eine halbe Stunde aufhalten könnte.. 

Mein Blick glitt über die vielen betrunkenen und kräftig aussehenden Männer, die wohl auch uns musterten. Ihre Blicke schüchterten mich jedoch keineswegs ein, immerhin kannte ich Augen die deutlich gefährlicher funkeln konnten. Noah schien jedoch ein wenig verunsichert und ging etwas dichter hinter Ibis her, welcher die Theke ansteuerte. 

Sie war genauso Dreckig wie der restliche Laden hier, was kein Wunder war. Wie sein Plan wohl aussah? Plötzlich fuhr er herum und klatschte laut in seine Hände. Lange auf die gewünschte Aufmerksamkeit musste er nicht warten und es wurde schnell still in der Taverne. Die Männer musterten uns nu noch einmal, mal mehr mal weniger feindlich. "Ich spendiere demjenigen so viel Bier wie er trinken kann, der uns zur Dämoneninsel herüber fährt!" bot Ibis euphorisch an und blickte in die Runde. Ein einsames Lachen ertönte und viele schlossen sich dem an. "Da braucht es schon mehr als bloßes Bier!" tönte es aus einer Ecke mit einem deutlich spottenden Unterton. Die Menge gab zustimmendes Murmeln von sich. "Ich mach es wenn ich das Blondchen für meine Crew bekomme!" lachte ein dreckiger Mann und erhob sich. Seine Augen richteten sich auf mich, doch ich erwiderte nur emotionslos seine gierigen Blicke.  Ein Arm legte sich um meine Schultern und beschützerisch wurde ich von Noah an sich gezogen. "Nein, der steht leider nicht zum Angebot.. " kam es mit einem entschuldigenden Lächeln von Ibis, als er sich dem schmierigen Alten zuwendete. Der fette Alte ließ sich wieder mit einem Schulterzucken auf seinen Hocker fallen und kippte den Inhalt seines Krugs herunter. 

Ekelhaft. Wie konnte man sich nur so benehmen? Und wie schafft man es so zu stinken?! Hat er sich überhaupt schon mal gewaschen? Weiß er überhaupt was 'Seife' ist? Urgh, ist ja widerlich!

"Wenn nicht für Bier, dann für Gold?" versuchte es Ibis erneut, doch wieder wollte keiner uns eine Überfahrt spendieren. "Was nützte mir Gold, wenn ich es nicht wieder lebendig hier rüber schaffe?" erklang es von einem verärgerten Kerl, dessen Stimmung wohl ansteckend war. Die Meute wurde langsam ungeduldig und grunzten verärgert, beschimpften uns und vertrieben uns letztlich aus der Taverne. 

"Das lief ja nicht so gut." fasste Noah murmelnd zusammen und blickte, wie auch ich zu Ibis. Er schien gar nicht so bedrückt und grinste uns nur verschwörerisch an. "Keine Sorge, ich suchte nur nach möglichen Freiwilligen, natürlich habe ich noch ein Plan B." versicherte er uns zwinkernd. 

Gespannt folgten wir ihm zu den Anlegestellen. Wenn er uns jetzt weiß machen möchte, dass er ein Boot hat, fange ich langsam an seiner Vertrauenswürdigkeit zu zweifeln. Ich mein, wofür braucht eine Eule ein Boot? 

"Tadaa!" trällerte er und präsentierte uns voller Stolz ein Ruderboot. Skeptisch hob ich eine Augenbraue und sah zu ihm hoch. "Woher hast du das?" verlangte ich zu wissen und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Oh es ist nicht meins." grinste er bloß und sprang elegant vom Steg ins Innere. Ein Seufzen entkam mir. Sollte ich was dagegen sagen? Stehlen ist kein Kavaliersdelikt. "Schau nicht so Elijah! Wir bringen es zurück." ermutigte mich Ibis und streckte uns einladend eine Hand entgegen. Übersteht dieses Boot überhaupt die Überfahrt? Ratsuchend sah ich zu Noah hoch, der etwas blass war. "Was sagst du?" wollte ich wissen und musterte ihn genauer. War er nervös? Konnte er überhaupt schwimmen? 

"Ich denke es ist keine gute Idee... können wir hier nicht einfach auf Luxus warten?" murmelte er etwas unsicher und sah mich bittend an. "Du kannst hier warten Noah, falls du möchtest, doch ich bin nicht losgezogen um nur den halben Weg zu gehen." erklärte ich ihm sachlich und hielt seinem Blick stand. Tatsächlich schien er zu überlegen hier zu bleiben, doch irgendwas sträubte sich in ihm, denn kurz schüttelte er den Kopf und machte dann einen Satz ins Boot. Das war dann wohl seine Antwort auf meine Fragen. Ich hoffe für Ibis, er bringt das Boot unversehrt zurück. 

Mit der Hilfe meines Freundes, stieg dann auch ich ins Boot ohne zuvor ins Meer zu fallen. Es war recht wackelig hier, weswegen wir uns schnell setzten. Ibis löste das Seil vom Dock und schnappte sich die Ruder. "Bereit?" strahlte er uns an, worauf ich nur nickte und mich dichter an Noah setzte. Es war kühl und der Wind tat sein bestes um es noch unangenehmer zu machen. 

Voller Energie fing Ibis an zu Rudern, aufs Meer hinaus. Die Insel konnte man noch nicht sehen, weswegen ich hoffte, Ibis wüsste wohin er steuerte. Denn so schön das Blau auch in der Sonne schimmerte, bot es keinen optimalen Lebensraum. Gestrandet auf dem endlosen Wasser, war wirklich keine schöne Vorstellung. 



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Ob Luxus überhaupt auf der Insel ist? Sie hätten sich wohl besser vorher erkundigen sollen, doch Ibis ist eben recht ungeduldig ;D Na hoffentlich nehmen sie nicht den Weg umsonst auf sich. 

Glg ihr süßen Marshmallows ;* 

~ Eure Keks 

He is Mine [BoyxBoy]Where stories live. Discover now