Euphoria

-Kapitel 8-

Naras Worte klangen noch lange nach in Areums Ohren:

„Nur die Besten arbeiten für Bighit!"

oder

„Für Bighit zu arbeiten ist kein Zuckerschlecken! Man muss dazu berufen sein!"

Von Tag eins an verstand Areum die Aussagen ihrer Schwester: Ihr Job war ein Knochenjob.

BTS bestand nicht nur aus Jungkook und den anderen sechs Mitgliedern. Die Arbeit mehrerer Dutzend Menschen steckte darin und machte den Erfolg aus. Jeder einzelne Mitarbeiter gab sein Bestes und noch mehr, um das Entertainment voranzubringen. Alle teilten dieselbe Arbeitsmoral und zogen an einem Strang, so wie es in einem erfolgreichen Unternehmen auch sein sollte.

Der Marathon an Auftritten und Interviews nahm einfach kein Ende und zerrte an den Kräften aller Beteiligten. Besonders Areums Team hatte viel zu tun: Sie planten die Outfits, halfen den Sängern beim Einkleiden, schminkten und frisierten sie, frischten das Make-Up immer wieder auf und zupften hier und dort Haarsträhnen zurecht.

Sie umsorgten Jungkook und die anderen aber auch mit allem, was sie für ihr Wohlempfinden benötigten. Es gab zwar auch Angestellte, die dafür zuständig waren, doch lag das Wohl der sieben allen am Herzen.

Anders als manche Stars in der Entertainmentbranche waren sie nach wie vor bodenständig. Jeden Mitarbeiter behandelten sie mit Respekt. Sie grüßten jeden, dem sie über den Weg liefen, auch wenn sie sie auf Anhieb nicht erkannten oder ihnen noch nicht vorgestellt wurden. Jedes Mal, wenn ihnen etwas gebracht oder abgenommen wurde, bedankten sie sich und halfen sogar beim Transportieren von Arbeitsmaterialien.

Dennoch waren alle froh, wenn Feierabend war und sie endlich nach Hause durften.

Sobald sie zu Hause ankam, sprang Areum unter die Dusche, zog sich bequeme weite Kleidung an und schlüpfte in ihre warmen Plüschpantoffeln. Genau wie an diesem Abend.

Nara und Jin-Hyuk verbrachten endlich mal wieder Zeit miteinander und waren ausgegangen. Areum bot ihnen an, auf Yuna aufzupassen und nach anfänglichem Zögern ließen die beiden sich dazu überreden.

So saß Areum mit ihrem Laptop in der Küche und sah sich ein Drama an. Das Licht war etwas gedimmt und sorgte für eine gemütliche Atmosphäre.

Gelegentlich warf sie einen Blick auf das High-Tech-Babyphone und sah, dass Yuna nach wie vor tief und fest schlief. Ihre Nichte war sowohl im schlafenden als auch im wachen Zustand ein pflegeleichtes Kind.

Das Piepen des Wasserkochers ertönte und störte für einige Sekunden die Ruhe im Raum. Areum hielt die Episode an, um sich das frischgekochte Wasser in ihre Tasse zu gießen. Sie liebte Grünen Tee.

Als sie sich mit ihrer Tasse zum Tisch begab, sah sie, dass ihr Smartphone aufblinkte.

„Also, wenn das wieder Nara ist, schmeiße ich das Ding aus dem Fenster!"

Seit ihre Schwester das Haus verlassen hatte, rief sie gefühlt alle zehn Minuten an und fragte, ob alles in Ordnung sei. Und nachdem Areum die Anrufe ignorierte, bombardierte Nara sie solange mit Nachrichten, bis sie ihr antwortete.

Der Name auf dem Display sorgte jedoch für ein Kribbeln im Bauch.

„Hallo Jungkook."

„Areum."

Jedes Mal, wenn Jungkook ihren Namen mit seiner warmen melodischen Stimme aussprach, zog sich ihr Magen für einen kurzen Moment zusammen.

„Was machst du gerade?"

„Ach, nichts Besonderes. Ich trinke Tee und sitze am Laptop. Und du?"

„An dich denken."

Beinah verbrannte Areum sich die Lippen am heißen Tee.