XXXXXXXV.

13 3 2
                                    

Lou:

Ich hatte den ganzen Tag bei Sascha im Krankenzimmer gehangen. Er hatte mir meine Möglichkeiten aufgezeigt mit allen Hindernissen und Gefahren. Dafür war ich ihm echt dankbar. Er war echt gut informiert und das Beste, er behandelte mich immer noch genau so wie immer. Kein gruseliges "Meine Göttin" gehabe. Wie Sascha vorgeschlagen hatte war ich jetzt auf dem Weg nach Draußen zum Laufen. Ich wollte gerade die Tür aufdrücken, da hörte ich eine vertraute dunkle Stimme hinter mir "Hey Lou, wie geht's dir?" Steffan nahm mich in den Arm. Das tat gut. Viel zu schnell ließ er mich wieder los und grinste mich vorsichtig an. "Ein bisschen viel auf einmal. Ich wollte jetzt laufen." "Kann ich mitkommen?" fragte er und ich nickte. So stapften wir Beide nach draußen in den Schnee. Es hatte viel geschneit, was ich gar nicht mitbekommen hatte, da ich nur mit Tsillah in Lager gehockt hatte. Es lag wohl einen halben Meter Schnee. Verwandelt ging mir der Schnee bis zur Nase. Verspielt hüpfte ich durch den Schnee und sank auf einmal dreißig Zentimeter tiefer. Ups... Da war eine Stufe gewesen... Lachend schüttelte ich mich und wurde von Steffan freigegraben. Zusammen rannten wir dann Richtung Wald. Wir tobten uns aus und ich hatte sofort alle meine Sorgen und Gedanken vergessen. Vielleicht war ich die Göttin. Vielleicht auch nicht. Aber es änderte doch nichts, oder? Steffan war immer noch ein Freund, mit dem man rumtoben konnte. Sascha war immer noch da für mich. Es hatte sich nichts geändert. Wir waren am See angekommen, was wir aber auch nur daran merkten, das Steffan ausrutschte. Ich nahm anlauf und schlidderte zu ihm auf den See. Das machte eine heiden Spaß! Iwann lagen wir kichernd auf einem Haufen, weil wir aufeinander zu geschildert sind. Als es dunkel wurde machten wir uns also auf den Weg zurück. Sascha erwartete uns schon sehnsüchtig. Drinnen schmolz der ganze Schnee an den Klamotten und in den Haaren, sodass wir aussahen wir begossene Pudel. Sascha schickte uns umziehen, was wir auch kichernd taten. In meinem Zimmer war niemand, weswegen ich mich schnell duschte und dann bequeme Klamotten anzog. Aber nach schlafen war nur nicht. Wenn ich schlafen würde, würden die Gedanken wiederkommen. Um das zu vermeiden schlich ich mich nach unten, doch in Steffan's Zimmer war das Licht schon aus. Wahrscheinlich schlief er schon. Ich klaute mir also etwas Essen aus der Küche und folgte dann meinem Instinkt zum Hintereingang. Ich ging in den Tempel, wodurch das Duschen unlogisch geworden war, denn ich sah nun wieder aus wie ein Schneemann. Im Tempel machte ich Feuer und setzte mich auf die kalten Steinbänke. Ich genoss das knistern vom Feuer, den Wind, den Geruch von Lagerfeuer. Ich weiß nicht wie lange ich dort saß. Es könnten Stunden gewesen sein. Mein Kopf war leer, es war wie Meditation, ich konnte ganz entspannt lenken, ob ich an etwas denken wollte, oder ob ich an nichts denken wollte. Das Feuer glühte nur noch, als ich etwas hörte. Es war ein dumpfes klacken. Ich spitzte meine Ohren und lauschte. Da war gemurmel. Ich trat die Glut aus und steckte meinen Kopf aus dem Tempel. Da war eine Meute Werwölfe, die einen nach dem Anderen in das Schulgebäude schlichen. Besuch? Aber nicht nachts, oder? Und Besuch hatte keine Äxte mit, oder? Sie konnten so unbemerkt reinspatzieren! Ich musste die anderen warnen! Aber wie? Ich kam nicht vor ihnen ins Gebäude. Moment.... Ich verwandelte mich und stellte mich mit dem Gesicht in den Eingang des Tempels, Richtung Innenseite. Dann holte ich luft und heulte so laut ich konnte. Und wieder und wieder. Durch die Form des Gebäudes kam mir der Schall noch lauter entgegen. Ich drehte mich um und sah, das in der Schule Lichter angingen, da wo die Schlafzimmer waren. Ich heulte weiter. Doch auch die Angreifer hatte mich natürlich gehört und hatten sich nun zum Teil verwandelt und kamen in meine Richtung. Weglaufen, oder kämpfen? Innerhalb von Sekunden hatte mein Instinkt sich für Kämpfen entschieden und damit war mein Kopf ausgeschaltet, nur mein Instinkt hatte jetzt noch das Sagen. Ich ging geradewegs auf sie zu. Die ersten hatten mich bemerkt und knurrten mich an. Doch ich knurrte bedrohlich zurück. Immerhin gingen keine mehr ins Gebäude, da sie alle von mir abgelenkt waren. Einer von ihnen kam auf mich zu, Ohren angelegt und fletschte die Zähne. Ich fixirte ihn und knurrte ihn weiter an. Dann rannte er auf mich zu. Ich tat es ihn gleich. Er hatte sein Maul weit aufgerissen und sprang mich an. Ich schaffte es seinen Nacken zu schnappen, denn ich fest Biss. Dafür waren seine Zähne in meiner Schulter. Auaaa.... Ich riss mich los und guckte ihn wieder böse an. Sein Nacken blutete. Doch er nahm wieder Anlauf und rannte auf mich zu. Ich kam ihm auch entgegen und sprang ihn an. Naja, wollte ich zumindest. Ich wurde aus der Luft geschleudert, schlidderte über den Schnee und landete mit einem "Rumbs" an einer Mauer, wo ich liegen blieb. Erst jetzt realisierte ich, das mich einer der Wölfe, ein jüngerer aus der Luft gerissen hatte. Die anderen Wölfe guckten ihn böse an. Wo blieben eigentlich die anderen? Oder hatten sie sich wieder hingelegt?! Mist... Ich rappelte mich wieder auf und humpelte zu ihnen zurück. Sie hatten sich schon umgedreht, wollten in das Gebäude, doch ich knurrte sie an. Es war nicht mehr dieses Kraftvolle Knurren, es klang etwas müde, doch sie drehten sich um. Ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Der Graue Wolf, mit dem ich gerade gekämpft hatte kam auf mich zu und knurrte zurück. Ja, ich wollte noch welche aufs Maul, ich war noch nicht fertig. Der Kleine, der mich aus der Luft gerissen hatte, knurrte mich auch an, wurde dafür aber vom ganzen Rudel angeknurrt, wodurch er sich wieder zurück zog. Diesmal nahm ich Anlauf. Ich rannte auf ihn zu und wurde immer schneller. Viel zu schnell um gegen ihn zu laufen. Er duckte sich, dachte er hätte damit meinen Angriff abgewährt, doch das war mein Plan. Ich sprach über ihn und drückte mich auf seinem Rücken kraftvoll ab. Er machte die Grätsche und ich sprang über das Wolfsrudel drüber her. Somit war der Weg zum Schuleingang frei. Ich rannte rein, verwandelte mich und schloss die Tür und schon den Riegel vor. Durch das Fenster sah ich wie die Wölfe mich anstarrten. Das würde sie nicht lange aufhalten. Aber erstmal beschäftigen. Meine Schulter war immer noch ziemlich zerfetzt, aber es begann langsam zu heilen. Drinnen war das Chaos ausgebrochen. Überall kämpften Lehrer und einige Schüler gegen Werwölfe. Immerhin waren sie wach geworden. Der Alpha war gerade dabei sich auf einen kleinen Zauberer zu stürzen. Ich knurrte ihn an. Er soll sich mit jmd in seiner Größe anlegen. Und ja, auch wenn das hieß, das ich noch welche aufs Maul bekam. Er ließ von dem Zauberer ab und knurrte mich an. Ich fletschte die Zähne und knurrte zurück. Das kann ich auch. Ich hatte ihn jedoch etwas unterschätzt. Als er mich ansprang, katapultierte er mich weg, er war halt eindeutig schwerer als ich. Iwann hatte er mich am Nacken gepackt und mich wie ein Kissen weggeschmissen. Ich hatte im Flug noch ein paar Tische umgekegelt und war in einem Tisch und Stuhlhaufen liegengeblieben. Ich war kurz davor einfach liegen zu bleiben und zu warten, bis die regenaration begann. Naja, das konnte dauern... Es würde bald Vollmond sein... Mir tat die Schulter weh, mein Nacken, mein Bein... Doch dann erinnerte ich mich an dien Kampf mit Tsillah und grinste. Ich kletterte vorsichtig aus dem Haufen und richtete mich auf. Der Alpha hatte sich schon umgedreht und wollte gerade Steffan angreifen, doch ich knurrte ihn an. Niemand greift einfach Steffan von hinten an! Der Alpha drehte sich um und guckte sogar etwas überrascht. Ja, ich wollte noch mehr aufs Maul. Ich rannte also auf ihn zu und täuschte einen hohen Sprung an, der aber viel zu kurz war. Er sprang auch hoch, und war somit in der Luft, als ich unter ihm lang schlidderte und ein Bein Fasste. Er drehte sich in der Luft und landete unsanft auf dem Rücken. Nun stand er nur noch auf drei Pfoten, die andere sah ziemlich zermackt aus. Ich nahm wieder anlauf und rannte auf ihn zu. Diesmal sprang ich ihn schräg an und biss in seinen Nacken, riss ihn aus dem Sprung. Doch er hielt meine Vorderpfote fest, wodurch ich auf ihn fiel und wir weiter kugelten. Er wirkte etwas benommen. Ich verwandelte mich zurück und zog schnell meinen Arm aus seinem Maul. Dann stand ich auf. Er schnappte nach einer Hand, um sie wieder zu benommen, doch ich trat ihm mit voller Wucht auf seine Rute. Er jaulte auf, verwandelte sich zurück und rollte sich fluchend und jammernd über den Boden. In dem Moment wurde ich umgerissen. Ich fand mich auf dem Bauch Liegend wieder mit einem Wolf auf meinem Rücken stehend, der seine Zähne in meine Seite vergraben hatte. Ich fluchte vor Schmerz. Dann ließ er schlagartig von mir ab. Ich drehte mich um, bereit dem Angreifer eines zu verpassen. Doch der Alpha hatte den Jungwolf, der mich rücklings angegriffen hatte am Ohr weggezogen. Zurückverwandelt sah das ziemlich witzig aus, wie der Junge, vielleicht etwas älter als ich, am Ohr von dem Alpha zurückgezogen wurde. Der Schulleiter kam an "Mario, was wollt ihr hier?" "Euch besuchen natürlich.... Nein, eigentlich waren wir hinter der Göttin her. Doch da sind wir wohl falsch..." erzählte der Alpha und zeigte auf die Zeitung, die immer noch in der Halle hing. "Und deswegen veranstaltet ihr hier so ein Massaker?!" schimpfte der Schulleiter "Ab in mein Büro!" brüllte er ihn an, als wäre er ein Schüler. Immer noch den Kleinen am Ohr ging er tatsächlich mit dem Schulleiter. Sascha kam an mit meiner Sani-Tasche "Da bist du ja Lou, die Arbeit.... Ohaaaaaa.... Du siehst nicht gut aus!" rief Sascha. Steffan war mit einem Mal da und drückte mich auf den Boden. Sascha kümmerte sich um die Anderen. Die Halle wurde nach und nach zum Krankenlager. Zwischen den Schülern und Lehrern lagen Werwölfe, alle unterhielten sich entspannt. Die unverletzten fingen an aufzuräumen. Steffan drückt konzentriert auf meinem Bauch rum, verband dann die Bisswunden an meiner Seite, dem Bein, dem Arm, der Schulter und Nacken. Ja... Ich machte einer Mumie schon wieder Konkurrenz... Dann half ich mit die Anderen nicht so schwer verletzten zu versorgen. Als es Hell wurde, durften wir ins Bett. Die Gäste konnten in der Halle schlafen, dort waren Decken und Kissen hingebracht worden. Schule war heute keine. So brachte mich Steffan ins Bett. Er bestand drauf. Und kaum lag ich bequem, schlief ich auch schon ein.

Guten Morgen meine wundervollen Menschen, wie hast du geschlafen? Gut ausgeruht? Startklar für einen Tag, an dem du alles verändern kannst? Alles ist offen, so viele Möglichkeiten, so viel kannst du verändern, oder du belässt alles so wie es ist, deine Entscheidung. Ich möchte nur, das du weißt, das egal wie du dich entscheidest, es ist deine Entscheidung und damit eine gute Entscheidung. Ich respektiere dich für deine Entscheidung.

Ich sollte so etwas anscheinend nicht vorm Schlafen schreiben... Sonst endet das komisch 😅😂
P.s. Das Kapitel ist fast doppelt so lang, wie die anderen 😇

Hier Könnte Dein Titel Stehen :PWhere stories live. Discover now