II.

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"Papa?" fragte ich leise und zog an seinem unteren zipfel des Hemdes. "Papa?" wiederholte Ich und Papa grummelte leise und drehte sich um, mit dem Gesicht nun von mir weggewand. Ich seufzte und kletterte vorsichtig die Leiter zu meinem Bett auf dem Zwischenetage hoch. Erst gestern war ich die Leiter runtergepurzelt, weswegen ich mich nun besonders festklammerte. Oben angekommen verkroch ich mich in mein Bett. "Jungs sind blöd"

WUUUUSCHHHHHHHHHHHH

"Verpiss dich, du Mädchen" "ja ey, du hast hier nichts zu Suchen, du gehörst nicht zum Dorf." "Du bist nur hier, weil dein Vater zum Dorf gehört, aber bild dir nicht ein, das du deswegen auch dazugehörst." "ja genau, Oma hat gesagt, das deine Mutter eine Hexe ist, somit bist du auch eine." "vielleicht sollten wir dich Verbrennen, so wie es in den Städten gemacht wird." "Dann sehen wir ja, ob sie ihrer Mutter würdig ist" "Wahrscheinlich nicht, sonst hätte sie sie nicht zurückgelassen." "seht nur sie weint" "oh, ist die wahrheit etwa zu hart zu für dich?" "ja Lauf nur weg, weit weg" "lass dich hier nie wieder blicken" "wir wollen nichts mit einer Hexe zu tun haben" "du dumme Hexe" "dumme Hexe"

WUUUUUUSCHHHHHHHHHHH

"Papa? Wo ist Mama?"
"Sie reist um die Welt."
"Wieso?"
"Weil sie etwas sucht"
"Was sucht die denn?"
"Ach schätzchen, wenn ich das wüsste..."
"mmmmh... Papa?"
"ja mein Engel?"
"ist Mama eine Hexe?"
"Wie kommst du denn darauf?"
"Nils meinte das"
"Nils kennt sie doch garnicht"
"Ist sie denn eine?"
"Nein, schätzchen, so etwas wie Hexen gibt es doch nicht, genauso wie Vampire, Werwölfe, Drachen und Kobolde. Sie existieren nur in Geschichten"

WUUUUUUUUSCHHHHHHHHH

"Ahhhhhhhhh..." grauenhafte schmerzerfüllte schreie erfüllten die Luft. Sie durchdrangen alles. Man konnte sich nicht verstecken. Selbst unter der Decke zusammengerollt hörte man sie. Sie hörten sich so gequält an, so schrecklich. Doch dann war es Leise. Mit einem Mal herrschte   totenstille. Ich horchte in die Nacht hinein. Es war erleichternd und zugleich beängstigend. Fast wünschte ich mir die schreie zurück, es war wenigstens ein Lebenszeichen. Doch die Schreie kamen nicht zurück. Es blieb mir nur diese unbehagliche stille.

Wuuuuuuuuschhhhhhhhhhhh

Es war schwarz, total schwarz, nirgends war Licht. Ich horchte, doch da war nichts. Dieses nichts beängstigte mich. Was hatte es zu bedeuten? Wo war ich? Was war geschehen? War ich bewusstlos? Oder wohlmöglich Tod?! Nein, das hätte ich doch mitbekommen, oder? Ich meine man starb doch nicht einfach so ohne etwas zu merken, oder?
Ich hatte das zeitgefühl komplett verloren, wie lange war es schon dunkel? War ich vielleicht nur im Halbschlaf und würde gleich aufwachen? Ich versuchte mich zu erinnern, aber ich konnte mich nicht konzentrieren...
"Pschhhhh" machte eine Frauenstimme, die mir seltsam bekannt war "entspann dich. Es wird alles gut, Lou" Ich hätte eigentlich austicken müssen, woher kannte sie meinen Spitznamen? So hatten mich früher die Jungs genannt, bevor sie blöd wurden und mich nur noch bei meinem vollständigen Namen nannten oder mich Hexe riefen. Nur Papa benutze ihn noch hin und wieder. Er wirkte beruhigend. Die Stimme wirkte beruhigend. Sie war so sanft und Zart, so mütterlich. Aber wieso kam sie mir dann so bekannt vor? Ich kannte meine Mutter nicht... Also wie sollte ich dann ihre Stimme erkennen?
Mein Kopf ratterte, aber ich war trotzdem entspannt. Meine Gedanken wanderten ohne iein Ziel. Ich war komplett entspannt, leicht wie eine Feder.
Ich weiß nicht wie lange, aber iwann begann ich etwas wahrzunehmen. Erst viel zu leise, doch dann kam es näher und ich erkannte den Regen, der leise auf Blätter tröpfelte. Wie eine Melodie, so alltäglichen und trotzdem wunderschön. Dann schien ich zu fallen. Nicht dieses Albtraum fallen, wodurch man aufschreckte. Nein, mehr so ein sanftes zu Boden segeln, wie eine Feder es tat. Ich merkte wie ich sanft landete. Mein Rücken lag auf etwas weichem, nur mein Bein lag auf etwas rundem harten, wie eine Stange. Ich lag auf der Seite. Dann erst spürte ich die Kälte. Sie ließ mich erzittern. Meine Finger spürten etwas nasses, meine Zehen waren eiskalt, mein Kopf lag auf etwas nassen flauschigem. Dann erst spürte ich schmerz. Mein Knie tat weh und mein Nacken war total verspannt. Dann öffnete ich langsam die Augen. Es war diesiges Licht, es wurde langsam dunkel und trotzdem was es mir zu hell. Es dauerte bis meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten und die Benommenheit wich aus meinem Körper, so auch die völlige entspanntheit, die ich bis gerade verspürt hatte. Ich war im Wald, nicht in meinem Bett. Das war das erste was mich verwunderte. Ich lag im Moss, im Nassen Moss, meine Beine in Baumwurzeln verhackt. Ich schaute mich um, dann setzte ich mich vorsichtig auf und mir Schmerzte alles. Jede kleinste Faser meines Körpers waren kalt, verspannt und ich war komplett durchnässt.
Mein Blick fiel auf mein Knie. Ich hatte es aufgeschlagen, Blut war ins Moss gesickert und sah so unecht aus. Die Wunde war aber leider echt und sie tat auch weh, als sei sie echt. Vorsichtig stand ich auf und orientierte mich. Als ich ungefähr wusste welche Richtung das Dorf war humpelte ich los.
Es dauerte etwas, aber als ich ankam, war es schon ziemlich dunkel. Ich schlüpfte ins Haus und war enttäuscht, das Papa nicht da war. Selbst ist die Frau. Da das Feuer schon längst aus war und mein Bein aufgehört hatte zu Bluten, war erstmal Feuer machen an der Reihe. Papa würde Schimpfen, wenn er nach Hause kam und es hier kalt war, also hatte das Priorität. Als also der Rauch wie gewohnt nach oben stieg und das feuer gemütlich vor sich hin prasselte, zog ich meine Nassen kleider aus. Neben dem Feuer sitzend reinigte und Verband ich mein Bein um dann total Müde in mein Bett zu klettern und zu schlafen.

Jayy 2 Reader, obwohl, moment mal... Werde ich von dem System wohl mitgezählt? Also vielleicht auch nur ein Reader...
Hallo du am Empfangsgerät :) wie geht's dir? Oder euch beiden? Egal, ich lieg gerade im Bett und sollte Schlafen... Dringend... Ich bin so rund und voll von dem ganzen Weihnachts Essen...

Hier Könnte Dein Titel Stehen :PWhere stories live. Discover now