Hässliche Tassen

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3.Kapitel



Mir kamen die Tränen, sie hatten mich nicht vergessen,ich vermisste sie jetzt schon, ich wollte zu meinen besten Freuden, ihnen alles erzählen, aber jetzt waren sie soweit weg. Es klopfte an der Tür, ich sah auf und versuchte noch schnell meine Tränen weg zu wischen, im selben Moment kam Jared rein,er hatte es gesehen, ich wollte wegsehen, aber als ich die Besorgnis in seinem Gesicht sah konnte ich nicht. Er kam langsam auf mich zu und setze sich neben mich aufs Bett. „Hey, was ist los?", fragte er mich.

Ich wusste nicht was ich antworten sollte und stand vom Bett auf. Ich konnte einfach nicht neben ihm sitzen als wäre nichts. Jared sah mir hinterher, „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst, aber wenn du jemanden zum reden brauchst kannst du immer zu mir kommen.", mit dir würde ich als letztes drüber reden, dachte ich mir. Ich sah ihn nicht mehr an,mein Blick galt dem atemberaubenden Ausblick den ich von meinem Fenster aus hatte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Jared aufstand,ich drehte mich leicht zu ihm, „Ist noch was?", fragte ich ihn,meine Stimme war kalt, dass hatte er wahrscheinlich auch bemerkt, Die Worte schienen ihn zu treffen,aber er fasste sich schnell wieder.„Ja, die Polizei war gerade nochmal hier und hat den Brief hier vorbei gebracht, sie meinten er sei für dich.", ich nickte und sah auf den Brief, er sah ziemlich schwer aus, Jared legte ihn auf meinBett und ging zur Tür, bevor er raus ging drehte er sich noch einmalzu mir um, „Ich hab etwas gekocht, also falls du Hunger hast, stehtnoch etwas unten in der Küche.", „Danke, ich hab kein Hunger.",sagte ich, es war gelogen, aber irgendwie hatte ich absolut keineLust etwas zu essen, ich war totmüde und wollte eigentlich nur nochschlafen.

~Zeitsprung~

Ich schreckte auf, schon wieder dieser Alptraum. Langsam beruhigte ich mich wieder, meine Atmung wurde auch wieder normal, Gott sei Dank, dachte ich mir. Ich schaute auf mein Handy es war gerade mal halb sechs, ich stand auf, schlafen konnte ich jetzt sowieso nicht mehr. Ich tapste im dunkeln durch mein Zimmerum das Licht einzuschalten, Bumm... „Au", sagte ich ziemlich laut, ich war mit der Zehe gegen meinen Koffer gestoßen und das tat ordentlich weh, hoffentlich hat mich keiner gehört. Das Licht war deutlich zu hell, aber ich gewöhnte mich schnell dran, als ich mich umdrehte erschrak ich aber. Mein Spiegelbild sah erbärmlich aus, Augenringe als hätte ich tagelang kein Bett gesehen, Haare wie ein Wischmopp und auch sonst sah ich ziemlich blass und krank aus.

Ich schnappte mir meine Waschtasche die immer noch in meinem Koffer herumlag und ging in das Bad, welches gleich an mein Zimmer angrenzte. Ich duschte schnell, was ziemlich gut tat und nachdem ich mir frische Sachen angezogen hatte schminkte ich mich leicht, damit ich nicht mehr ganz so schlimm aussah.

Mittlerweile war es draußen auch schon hell, es war schon kurz nach sieben, wie lange hatte ich im Bad verbracht? Na ja was sollte es, wer so viel Zeit im Bad verbringt der hat es auch gebraucht, dachte ich mir. Im selben Moment machte sich auch mein Magen bemerkbar, das Knurren war nicht zu überhören. Konnte ich einfach runter gehen und mir was zu Essen nehmen? Ich entschied einfach runter zu gehen und nachzusehen ob schon jemand da ist. Unten angekommen war weit und breit niemand zu sehen, wahrscheinlich schlief Jared noch und sonst war hier ja niemand. E swar schon etwas unheimlich, so ganz allein in einem riesigen Haus indem es totenstill war. Ich bekam eine Gänsehaut, was ist bloß mit dir los, so bist du doch nicht, sagte ich zu mir selbst und schüttelte den Kopf über mein eigenes Verhalten.

Ich war in der Küche und suchte vergeblich ein Glas, irgendwo muss er doch ein Glas haben, nach einer gefühlten Ewigkeit gab ich es auf und nahm einfach die nächstbeste Tasse und füllte mir etwas Wasser ein. Erst als ich genauer hinschaute sah was auf der Tasse war, ein Regenbogen mit Einhorn und zwar so grauenhaft hässlich, dass ich mich fragte wie ich sowas übersehen konnte. Normalerweise hätte ich so eine Tasse nicht mal angefasst.

Ich war komplett in Gedanken über die Tasse versunken als plötzlich jemand hinter mir „Guten Morgen"sagte und es war eindeutig nicht Jareds Stimme. Vor Schreck ließ ich die Tasse fallen und drehte mich schlagartig um, mir stand der Schock ins Gesicht geschrieben und mein gegenüber lachte einfach nur.

„Du hast mich zu Tode erschreckt, was ist bitte so lustig?", fragte ich immer noch geschockt, aber auch etwas sauer....







Echelon ChildWhere stories live. Discover now