30. Kapitel

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Kayden's P.O.V

Mit einem leichten Druck auf meinem Körper wachte ich wieder auf. Meine Augen öffneten sich nur ein kleines Stück, um sich erstmal etwas an die Helligkeit zu gewöhnen.

Meine Augen wanderten nach Unten und gleich darauf musste ich anfangen zu grinsen. Lily lag komplett auf mir und hatte sich an mich gekuschelt.

Lächelnd strich ich ihr ihre Haare aus dem Gesicht. Leider wurde sie dadurch wach und hob ihren Kopf an. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie den ganzen Tag verschlafen hätte und bei mir blieb.

Allerdings war sie noch so schlaftrunken, dass sie sich gleich wieder an mich schmiegte. Ihre süße Stupsnase drückte sie in meine Halsbeuge und sie rutschte weiter nach oben. Ihre linke Hand fuhr über meinen nackten Oberkörper und ich bemerkte, dass das meinem Freund da unten etwas zu gut gefiel.

"Ich will nicht aufstehen", murmelte sie. Dabei streiften ihre weichen Lippen meinen Hals und ich zog scharf die Luft ein.

"D-Du hast Schule", sagte ich.

"Egal."

War das gerade ihr Ernst!?

"Ich ehm..ich muss noch was erledigen. K-kannst du von mir runter gehen..bitte?"

Lily setzte sich auf und kroch dann von mir runter. Erleichert atmete ich aus und rieb mir über meine Stirn.
"Was musst du denn erledigen?"

Ich merkte sofort an ihrem Tonfall, dass ihr das nicht passte.
"Das gleiche wie gestern", meinte ich.
"Können wir deinen Bruder nicht zusammen suchen?"
"Ich schaff das auch alleine, Lily", lächelte ich und setzte mich dann ebenfalls auf.

"Willst du mich nicht dabei haben?", fragte sie mich murrend.
"Ehrlich gesagt, nein. Das will ich nicht. Ich will nicht, dass dir was passiert."
"Mir passiert nichts."
"Mir auch nicht. Außerdem, was soll ich denn solange machen, während du in der Schule bist?"

Lily zuckte nur mit den Schultern und stand dann vom Bett auf.
"Dann nimm wenigstens die Waffe mit", sagte sie.

"Du weisst genau was wir ausgemacht haben. Du nimmst sie mit zur Schule."
"Warum denn? Ich brauche sie nicht. Ich bin nicht auf der Flucht."
"Sie wissen wie du ausschaust. Ich wäre einfach beruhigter, wenn du sie dabei hättest", seufzte ich.

Genervt ließ Lily ihre Schultern fallen und schlenderte auf ihren Kleiderschrank zu. Sie öffnete den Schrank und ihre ganzen Klamotten vom Koffer waren schon ordentlich in den Schrank eingeräumt.

War ich der einzige der seine Sachen eher eine halbe Ewigkeit im Koffer ließ?

Lily verschwand mit ihren Sachen im Badezimmer und ich fuhr mir durch meine Haare.

War sie jetzt sauer? Oder beleidigt? Traurig?

Keine Ahnung, ich verstand dieses Mädchen nicht.

Verzweifelt warf ich mich wieder auf die Matratze und fuhr mir gestresst durch meine Haare. Ich wollte nicht, dass sie sauer auf mich war.

Lily kam wieder ins Zimmer und ich setzte mich gleich wieder auf und guckte sie entschuldigend an.
Sie ging auf mich zu und legte ihre Hände auf meine Wangen.

"Ich will dich nicht einsperren wie es deine Pflegefamilie gemacht hat. Ich mach mir einfach nur Sorgen um dich. Also bitte pass auf dich auf", murmelte sie besorgt.

Es war ein schönes Gefühl. Jemand machte sich Sorgen um mich. Einer Person war ich nicht komplett egal und das war sie.

"Ich pass auf, versprochen."

"Okay", hauchte sie mit zitternder Stimme und zwang sich ein kleines Lächeln auf die Lippen.
"Mach dir nicht so viele Sorgen", meinte ich.

Sie nickte und nahm ihre Hände dann von mir weg.
Bevor sie gehen konnte, griff ich nochmal nach ihrer rechten Hand und sagte:"Wir sehen uns später."
"Ja, bis später."

Lily verließ das Zimmer und hatte in ihre Tasche noch die Waffe eingepackt.
Im Erdgeschoss hörte ich dann nur hektische Rufe. Lily hatte bemerkt, dass sie zu spät zur Schule kam.

Lily's P.O.V

Hektisch warf ich mich neben Evie auf den Stuhl und legte meine Bücher auf dem alten Schultisch ab.

"Glück gehabt. Mr. Harris ist gerade noch zum Kopieren gegangen und hat noch nicht geschaut wer alles fehlt. Warum kommst du überhaupt so spät?", fragte sie mich dann.
"Lange Geschichte, aber auf alle Fälle wohne ich jetzt bei meinen Eltern", fasste ich mich kurz. Dass Kayden bei mir war, musste sie nicht wissen.

"Wie das!? Das letzte Mal habt ihr sie aus dem Haus geeckelt und ich dachte deine Mutter war so ein Biest?"
"Das ist sie auch. Ich hab mit meinem Dad geredet. Er wusste nicht, dass es mich gibt. Als meine Mom schwanger mit mir war, hatten sie sich ein paar Jahre getrennt. Sie hatte ihm nichts von mir gesagt."
"Wow, reife Leistung von deiner Mom", sagte Evie.

"Da stimme ich dir voll und ganz zu. Naja, auf alle Fälle gebe ich meinem Vater die Chance mich kennen zu lernen, schließlich konnte er ja nichts dafür. Außerdem will ich ihn auch kennen lernen und Leo hatte ja letztens großzügig behauptet, dass ich nicht zu seiner Familie gehöre. Also bleibe ich bei meinen Eltern."

"Hmm, ich finde trotzdem, dass du das endlich mit Leo klären solltest. Er war sauer. Ich will nicht damit sagen, dass was er gesagt hat okay war, aber ich bin mir sicher, dass er es bereut."

"Du hörst dich schon an wie Kayden...", nuschelte ich.

"Wie wer?", fragte sie.
"Eh wie...wie Milo. Genau Milo. Ein Kumpel von mir und Leo. Er verteidigt Leo auch die ganze Zeit, damit wir uns wieder vertragen."

Ich hatte Evie vor längerer Zeit mal etwas von Kayden erzählt. Allerdings nicht seinen Namen, sie wusste nicht wie er ausschaute, sondern nur, dass er Probleme hatte und ich ihn suchte. Sie hatte damals mich auf die Idee gebracht, bei der Brücke am Freibad zu suchen, wo er dann auch lag.

Als Mr. Harris wieder kam, beendeten wir nach weiteren 15 Minuten unser Gespräch.

Die Schule verging eine halbe Ewigkeit nicht, da ich mir solche Sorgen um Kayden machte. Ich musste ja die verdammte Pistole mitnehmen. Ich, die nur faul im Unterricht hockte und nichts passieren konnte.
Während er auf der Straße herumlief und jederzeit wieder verschwinden konnte.

Gott, hoffentlich ging es ihm gut.

Als es klingelte, packte ich mit meinen Freunden mein Zeug zusammen und durfte mich jetzt auf einen langweiligen Spaziergang freuen. Denn mein Vater hatte mich zwar zur Schule noch schnell gefahren, allerdings hatte er bestimmt keine Ahnung, wann ich aus hatte.

Unmotiviert lief ich meinen Freunden nach, welche auf ihre Maschinen aufstiegen und auch leider alle in der entgegengesetzten Richtung wohnten.

Doch dann weiteten sich meine Augen, als ich jemanden auf dem Parkplatz stehen sah.

Ach du scheiße.

Wer meint ihr steht da auf dem Parkplatz?

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Wer meint ihr steht da auf dem Parkplatz?

Meinung zum Kapitel?
Mal von beiden Sichten:)

Ich hoffe es hat euch gefallen^^

Bild oben der nervige Asko, welcher um 00:00 Uhr Ball spielen wollte...

Eure
Melli♡

Kayden #goldawards2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt