25. Kapitel

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Bald hatte ich keine Fingernägel mehr, da ich sie vor lauter Nervosität abkaute.

Kayden war auf den Dachboden gegangen um sich auszuruhen. Solange hockte ich nervös auf dem Bett, kaute an meinen Fingernägeln und dachte über den Kuss nach.

Ob ich überhaupt alles richtig gemacht hatte? Vielleicht war ich total scheiße im küssen.

Ich wusste ja nicht mal wie man es richtig machen konnte.

Scheiße.

Seufzend stand ich auf und schlenderte zu Leo ins Zimmer. Stöhnend ließ ich mich neben ihm in sein Bett fallen und starrte seine weiße Decke an.

"Was ist los?", fragte er müde.
"Also einmal. Danke", sagte ich.

Leo öffnete überrascht seine Augen.
"Wofür?"
"Dass du dich um mich gekümmert hast, dass du für mich da warst und für mich Kayden gesucht hast. Also danke."

Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er meinte:"Ich hab gesagt ich bin immer für dich da."
"Ja, das weiss ich", lächelte ich.

"Kann ich etwas hier bleiben?", fragte ich ihn dann unsicher.
"Warum? Willst du etwa deinem Schatzi aus dem Weg gehen?", lachte er mich aus.
"Was!? Nein, natürlich nicht", rief ich geschockt und wurde augenblicklich rot.

"Jaja. Ist klar", lachte er einfach weiter.
"Man, Leo. Das ist überhaupt nicht witzig!"
"Find ich schon."

Ich guckte ihn böse an und er verstummte.
"Kann ich dir irgendwie bei deinem Problem helfen?", grinste er.

"Nicht wirklich", murmelte ich und drehte mich auf die Seite.
"Mach dir nicht soviele Gedanken darüber, ob es ihm auch ja gefallen hat. Sowie der geguckt hat, hat es ihm auf alle Fälle gefallen", schmunzelte er.

"Meinst du?", fragte ich ganz leise.
"Ja, definitiv."

Doch was war, wenn er wieder einfach so abhauen würde. Er würde mich wahrscheinlich eiskalt zurücklassen und mir damit das Herz brechen.

Ich guckte zu Leo und bemerkte, dass er schon wieder am einschlafen war. Deshalb ging ich ganz leise aus seinem Zimmer und betrachtete dann die geschlossene Luke über mir.

Sollte ich mal nach ihm schauen?

Vielleicht könnte ich ihm noch etwas zu essen bringen.
Oder er könnte in der Küche was essen.

Ana war jetzt auch schon im Bett und schlief.

Okay, ja. Das klang nach einem gut durchdachten Plan.

Also öffnete ich die Luke und kletterte die Treppe hoch. Ich entdeckte sofort Kayden, welcher auf seinem Bett hockte. Zu meinem Glück hatte Kayden die Stehlampe angemachte, sonst würde ich hier im Dunkeln umher irren.

Ich setzte mich hinter ihm auf das Bett und verfolgte seinen Blick. Er guckte das Bild, welches ich mal an einem Laden mitgenommen hatte, an.

Ich legte langsam mein Kinn auf seiner linken Schulter ab und schlang meine Arme um seinen Bauch.

"An was denkst du, wenn du dieses Foto siehst?", fragte ich ihn leise.
Kayden legte seine Hände auf die meinen, welche ich auf seinem Bauch platziert hatte.

Er verschränkte seine Finger mit meinen, hob meine rechte Hand an und küsste meinen Handrücken.

Sofort kribbelte mein Bauch durch seine kleine Geste und ich musste anfangen zu lächeln.

"An schöne Zeiten", beantwortete er mir meine Frage.

"Wer hat denn das Foto gemacht?"
"Mein Bruder", lächelte er. Allerdings sah ich seinen Schmerz, wenn er lächelte.

"Ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast. Wie alt ist er denn?"
"Er wird in ein paar Wochen 27", murmelte Kayden und schaute traurig von dem Bild weg.

"Du hast deinen Bruder sehr lieb, oder?"
Kayden nickte sofort und schniefte stark.

"Nicht weinen, Kayden", flüsterte ich und küsste seine linke Wange.
"Tu ich nicht", sagte er stur und wischte sich über seine nassen Wangen.

Ich löste mich von seinem Oberkörper und er drehte sich zu mir um.
"Hast du hunger?", fragte ich und wollte vom Thema ablenken.

"Ja, sehr sogar."

Lächelnd stand ich auf und Kayden folgte mir nach unten bis zur Küche.
Er setzte sich auf einen Barhocker und ich stand gegenüber von ihm.
"Willst du auch eine heiße Schokolade?"

Kayden legte seine Hände an meine Taille und zog mich dann an sich. Dadurch stand ich zwischen seinen Beinen und ich schluckte. Ich war ihm schon wieder so verdammt nahe.

Seit wann machte ihm diese Nähe eigentlich nichts mehr aus?

Doch plötzlich hörten wir Schritte auf der Treppe. Sofort fuhren wir auseinander.
"Lily?", hörte ich Ana's Stimme.

Fuck.

Was war die denn noch auf?? Die sollte schon längst schlafen!

"Kayden? Was machst du denn noch so spät hier? Morgen ist Schule", sagte Ana streng.

"Ehhm..", fing Kayden an.

"Seine Eltern sind einen Monat auf Geschäftsreise und jetzt..ähh ist bei ihm ein Baum auf's Dach gekracht. Tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt hab, ob er hier bleiben darf. Ich dachte du sagst bestimmt nein", log ich.

Ana seufzte und guckte uns immer noch ein bisschen böse an.
"Bei dem Wetter ist das auch kein Wunder mit dem Dach und was denkst du bitte von mir? Ich bin nicht deine Mutter, ich bin die coole Tante", motzte sie beleidigt.

Ehhh was?

"Natürlich darf er hier bleiben, wenn er gerade nirgendswo hin kann", sagte sie.
"Ich hab nur leider kein Gästezimmer zum Anbieten. Ich kann dir nur ein Klappbett in Leo's Zimmer geben."

"Schon gut. Er schläft auf dem Dachboden", platzte es aus mir raus.
"Bitte was? Du kannst ihn doch nicht auf dem dreckigen Dachboden schlafen lassen."
"So dreckig ist der gar nicht mehr", grinste ich.

Verwirrt guckte sie uns an.

Verwirrt guckte sie uns an

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Neues Kapitel von Kayden.

Hoffe es hat euch gefallen, Meinung zum Kapitel?

Das Bild oben wird jetzt übrigens das Cover:)

Eure
Melli♡

KaydenWhere stories live. Discover now