„Aber was ist denn jetzt, wenn das Date wirklich katastrophal wird?", fragte Noah erneut.

„Man, sei nicht immer so pessimistisch."

Augenverdrehend warf Willow ihn mit einem Kissen ab, das ihn direkt in den Bauch traf. Doch anstatt das Gesicht zu verziehen, lachte ihr bester Freund bloß. Es war nicht schmerzhaft, würde es nie sein, denn Willow würde ihn nie verletzen.

„Ich bin einfach nervös."

„Komm her", murmelte das Mädchen und streckte ihm die Hand entgegen. Als er diese in seine nahm, zog Willow ihn neben sich aufs Bett und fuhr ihm durch die Locken. „Es wird schon alles gut gehen."

„Aber –"

„Und selbst wenn das Date nicht gut läuft, dann war es doch irgendwie eine gute Erfahrung. Dann hast du dein allererstes Date überstanden."

Noah lächelte. „Ich schätze, du hast Recht, Will."

„Rufst du mich nach dem Date an und erzählst mir alles?", bat Willow ihn. „Ich muss doch schließlich wissen, wie ein erstes Date abläuft."

„Du wirst dein erstes Date auch noch bekommen", versprach er und zog sie in eine Umarmung, aus der sie sich wieder hinaus zu kämpfen versuchte, schließlich jedoch einfach aufgab und sein Nähe genoss. Es war gefährlich, ihr zu schnell klopfendes Herz verriet Gedanken, die Willow Tomlinson eigentlich gar nicht haben sollte. Aber dennoch ließ sie sich auf das Risiko ein, zumindest eine Minute lang. Dann löste sie sich wieder von ihm und schenkte ihm ein Lächeln, das nicht ganz ihre Augen erreichte.

„Da bin ich mir nicht so sicher."

„Ich mir aber", versprach Noah. „Und wenn alle dumm genug sind, nicht mit dem wunderbarsten Mädchen der Welt auszugehen, dann werde ich mit dir dein erstes Date haben."

Willow lachte. „Das darfst du gleich aber nicht Betty hören lassen."

„Ach was." Noah lächelte. „Du bist meine beste Freundin, Will. Du wirst immer auf Platz eins meiner Lieblingspersonen stehen."

„Du auch auf meinem", flüsterte sie.

Dann räusperte sie sich und sprang hastig vom Bett auf. „Bevor ich es vergesse, ich habe noch etwas, was ich dir geben soll."

Hastig wühlte sie durch die Schubladen ihres Schreibtisches, die wie immer aussahen, als wäre eine Bombe eingeschlagen. So wie so ziemlich jeder Fleck ihres Zimmers, auf deren Boden man keine der Holzdielen mehr entdecken konnte. Willow Tomlinson vertrat die Ansicht, dass das Leben langweilig sei, wenn es zu ordentlich war. Erst Chaos brachte Überraschungen und damit Freuden, die man ansonsten nie erleben würde. Eine Überzeugung, die ihre Mutter nicht mit ihr teilte und deswegen oft mit dem Müllsack drohte, doch bisher hatte Willow das achselzuckend hingekommen und erwidert, dass sie dann im Arbeitszimmer von Louis das gleiche Verfahren anwenden müsste.

„Was genau suchst du?", fragte Noah neugierig, während er dabei zusah, wie seine beste Freundin den Inhalt der obersten Schreibtischschublade auf den Boden goss.

„Deine Mum hat mir etwas für heute mitgegeben. Oder nicht wirklich deine Mum, also irgendwie schon, aber es ist –" Triumphierend hielt Willow den Umschlag hoch, als sie ihn endlich zwischen zwei alten Kaugummis und einem Collegeblock fand. „Es kommt von deinem Dad. Deine Mum war nur der Zwischenhändler."

Noah verdrehte lachend die Augen. „Du siehst zu viele Krimifilme."

„Davon kann man nie genug schauen", entgegnete Willow überzeugt und drückte ihm dann den Brief in die Hand. „Willst du, dass ich rausgehe, damit du ihn alleine lesen kannst?"

boy in the stars || h.s. ✓Where stories live. Discover now