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d e n e b

mai 2028

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„Wie fühlt es sich an, Hazza? Alle Bühnen dieser Welt zu erobern?"

„Wie zu fliegen, ohne jemals fallen zu müssen. Ein wenig so, wie dich lieben zu dürfen."

Man nahm an, dass man eine geliebte Person am meisten bei den größten Ereignissen vermisste. Und dem war auch so, denn all die großen Feste waren schmerzlich ohne ihren Sternenjungen.

Doch tatsächlich vermisste Charlotte Styles ihn am meisten in den unvorhersehbaren Augenblicken, den Kleinigkeiten dieser Welt, die einen in jedem Moment einholen konnten. Sie wusste nicht, wann sie sie wieder einmal treffen würde und das sie sehnte sie beinahe herbei.

Es waren diese leisen Augenblicke, in denen Harry wie aus dem Nichts in ihren Gedanken auftauchte, die sie immer wieder daran erinnerten, wie sehr sie ihn geliebt hatte.

Einer dieser Augenblicke hatte Charlotte letzte Woche eingeholt, als sie mit Noah und Willow gemeinsam im Park spazieren gegangen war und sie sich daran erinnert hatte, dass Harry und sie als Kind einen Lieblingsplatz auf dem Spielplatz gehabt hatten, unter dem Klettergerüst, versteckt von den neugierigen Augen der Erwachsenen.

Einer dieser Augenblicke hatte Charlotte vor drei Tagen eingeholt, als sie abends unter die Dusche gestiegen war und sich daran erinnert hatte, wie Harry sie nach seinen längeren Reisen stets mit ihm unter das kalte Wasser gezogen hatte, seine Lippen auf ihren, nackte Haut an nackter Haut.

Und einer dieser Augenblicke holte Charlotte Styles gerade in diesem Moment ein, als sie auf das kleine Bündel in ihren Armen hinuntersah, kaum größer als ihr Unterarm. Aubrey starrte mit strahlendblauen Augen zu ihr hinauf und beinahe kam es dem Sternenmädchen so vor, als würde der neueste Familienzugang der Tomlinsons sie wirklich mit ihrem Blick taxieren. Es war dieser Moment, dieser kleine Augenblick, der Charlotte an ihren Sternenjungen denken ließ und daran wie sehr er in diesem Moment hätte hier sein sollen. Harry Styles hätte es geliebt, die zweite Tochter seines besten Freundes in dieser Welt begrüßen zu dürfen.

Doch jetzt waren es nur das Mädchen mit den Sternenaugen und Noah im Wohnzimmer, die den Tomlinsons einen Besuch abstatteten. Eleanor und Louis saßen nebeneinander auf einem der Sofas, sein Arm vorsichtig um ihren Oberkörper geschlungen, als hätte er Angst, ihr wehzutun. In seinem Blick war so viel Liebe, dass das Loch in Charlottes Herzen einen Augenblick lang blutend aufriss. Dabei gönnte sie den Tomlinsons das Glück mehr als alles andere, aber manchmal hatte sie den schrecklichen Gedanken, dass sie und ihr Sternenjunge all das ebenfalls verdient hätten. Sie kam sich furchtbar dabei vor, aber konnte sich dennoch nie dagegen wehren.

Noah saß mit neugierigen Augen direkt neben seiner Mutter auf der Couch und strich dem Neugeborenen sanft über den Kopf, vorsichtig, wie Louis es ihm vorhin gezeigt hatte. Der Siebenjährige war voller Faszination und Liebe für das kleine Mädchen, eine Tatsache, die das Mädchen mit den Sternenaugen ein wenig traurig machte. Noah Styles wäre ein super Bruder geworden, doch in diesem Leben war ihm das nicht vergönnt.

Willow hingegen saß mit verschränkten Armen neben ihrem besten Freund und weigerte sich, auch nur zu ihrer Schwester herüberzusehen. Als Louis versucht hatte, Aubrey in ihre Arme zu legen, hatte sie ihn mit einem Todesblick bedacht. Stumm hatten sich die Erwachsenen also darauf geeinigt, Willow erst einmal in Ruhe zu lassen und ihr die Gelegenheit zu geben, sich an den Neuzuwachs zu gewöhnen.

boy in the stars || h.s. ✓Where stories live. Discover now