17 | formalhaut

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f o m a l h a u t

oktober 2027

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„Versprich mir, dass du dich in jemand anderen verlieben wirst."
„Das kann ich nicht, Hazza."
„Doch du kannst und du musst. Tu es für mich bitte. Die Liebe ist zu unglaublich, um für den Rest deines Lebens darauf zu verzichten."

Noah hatte die Haustür bereits sperrangelweit aufgerissen, bevor Charlotte überhaupt im Hausflur der Styles angelangt war. Wie immer viel zu unvorsichtig, ohne Rücksicht auf Gefahren, die draußen lauerten. Das Mädchen mit den Sternenaugen hatte ihrem Sohn bereits so viele Mal erklärt, dass er zumindest schauen müsste, wer hinter der Tür war, doch diese Worte waren bei dem Siebenjährigen direkt wieder vergessen, sobald der nächste Besucher an der Tür schellte.

Auch heute flog die Haustür mit einem Knall auf und enthüllte Louis, der seinen Patensohn grinsend hochhob und durch die Luft warf. Eigentlich war Noah Styles bereits viel zu alt dafür, doch für seinen Patenonkel machte er immer eine Ausnahme und quietschte vergnügt, während der Sänger ihn durch die Luft fliegen ließ.

Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sah Charlotte den beiden zu, dass eine Bein über das andere verschränkt, ihre Schulter gegen die Wand gelehnt, die schon seit langem nicht mehr wirklich weiß war. Sie müsste dringend mal wieder streichen, das letzte Mal hatten sie es getan, als Harry noch nicht in den Sternen war, aber irgendwie hatte sie nie die Zeit dazu. Immer wieder kamen dringendere Aufgaben dazwischen, die ihre Zeit erforderten.

Und irgendwie halfen die dunklen Stellen, die schmutzigen Flecken und der Dreck ihr auch dabei, sich daran zu erinnern, wie viel Zeit bereits verstrichen war. Jeder einzelne Schmutzfleck war Zeuge dafür, dass sie einen weiteren Tag überlebt hatte.

„Was genau machst du hier?" Fragend sah Charlotte zu Harrys bestem Freund herüber, der sie lächelnd in eine feste Umarmung schloss, Noah immer noch auf seinem Arm, der grummelnd protestierte, als seine Mum ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Solltest du nicht auf Tour sein, Lou?"

„Kurze Pause. Ich habe drei Tage frei, bevor dann das Konzert in Miami ist", erklärte er grinsend und ging wie selbstverständlich ins Wohnzimmer herüber, als würde er ebenfalls hier wohnen. Irgendwie tat er es auch, verbrachte er doch mindestens genauso viel Zeit im Haus der Styles wie in seinem eigenen.

„Sind Willow und Ellie auch mit zurückgeflogen?", erkundigte sich Charlotte.

Bei ihren Worten leuchteten Noahs Augen hoffnungsvoll auf, vermisste er seine beste Freundin doch bereits, selbst wenn sie gerade einmal ein paar Tage während der Herbstferien verreist war. Am liebsten wären Charlotte und er ebenfalls mitgeflogen, doch sie hatte einen wichtigen Auftrag zu shooten, der sich nicht verschieben ließ. Also waren die fünf das erste Mal für zwei Wochen getrennt.

Für das Mädchen mit den Sternenaugen fühlte es sich zugegebenermaßen merkwürdig an, hatte sie sich doch in all den vergangenen Jahren daran gewöhnt, zumindest Willow beinahe täglich zu sehen, doch für Noah war es die Hölle selbst. Er war schlecht gelaunt, erst heute Morgen hatte er aus Trotz seine Cornflakes nicht gegessen, was einen Streit vom Zaun gebracht hatte. Charlotte konnte ihn verstehen, er vermisste Willow, aber auf diese Weise würde sie auch nicht schneller wiederkommen und sie versuchte verzweifelt, ihm das begreiflich zu machen, stieß aber grundsätzlich auf taube Ohren. Noah wusste, wie er stillschweigend schlechte Laune verbreiten konnte.

boy in the stars || h.s. ✓Where stories live. Discover now